"Die Jahrhundertfälschung - Hitlers Tagebücher" /
"ZDFzeit"-Dokumentation über den größten Medienskandal der Bonner Republik
(ots) - Es war der größte Medienskandal der Bonner Republik
und die wohl spektakulärste Fälschung des Jahrhunderts: "ZDFzeit"
zeigt am Dienstag, 9. April 2013, 20.15 Uhr, den Film "Die
Jahrhundertfälschung - Hitlers Tagebücher" von Jörg Müllner.
Als der "Stern" am 25. April 1983 die angeblichen Tagebücher
Hitlers präsentierte, stand die Welt buchstäblich Kopf. Die
Geschichte des "Dritten Reiches" müsse "in großen Teilen neu
geschrieben werden", kündigte "Stern"-Chefredakteur Peter Koch an.
Elf Tage später machte ein Gutachten der Bundesanstalt für
Materialforschung in Berlin dem Spuk ein Ende.
Mehr als neun Millionen D-Mark hatte der Vorstand von Gruner +
Jahr für die angeblichen "Hitler-Tagebücher" bezahlt. Für den Verlag
beschafft hatte sie der einst gefeierte "Star-Reporter" Gerd
Heidemann - über eine Quelle, die er nicht preisgab. Die Gier nach
der journalistischen Sensation, nach Ruhm und Geld ließ ihn und alle
Beteiligten beim "Stern" einem Fälscher auf den Leim gehen: Konrad
Kujau.
30 Jahre danach erzählt Jörg Müllner die Geschichte des
beispiellosen Betrugs neu. Bislang unveröffentlichte
Tonbandmitschnitte von Telefonaten des "Stern"-Reporters Gerd
Heidemann geben denkwürdige Augenblicke wieder, etwa nach der
Entlarvung der Fälschung: "Was hast du da bloß gemacht, Conny?",
fragt Heidemann seinen Mittelsmann am Telefon, der in Wirklichkeit
der Fälscher war. "Ich kann doch nichts dafür", beteuert Konrad Kujau
fadenscheinig. "Ich kann mir im Grunde nur 'ne Kugel in den Kopf
schießen, es ist alles aus", sagt Heidemann resigniert.
Die Tonbandprotokolle, im späteren Gerichtsprozess als
Beweismittel nicht zugelassen, sind heute eine einzigartige Quelle
für das Verständnis der folgenschweren Affäre, in der es nicht immer
einfach ist, Opfer und Täter zu unterscheiden. Für die
ZDF-Dokumentation gab Heidemann ein mehrstündiges Interview. Noch
immer sieht er sich als Sündenbock des beispiellosen Medienskandals.
Schauspieler Christoph Maria Herbst, auch bekannt durch seine
"Hitler-Satiren", liest im Film besonders groteske Passagen aus den
gefälschten "Tagebüchern" vor. Ein Beispiel: "Oktober 1936. Morgens
gegen 11.00 Uhr gründliche Untersuchung. Mache den Ärzten große
Vorwürfe, da meine Schmerzen immer größer werden. Nun haben ich schon
Schmerzen im Gedärm!" Es ist nur eines von mehreren Zitaten, die den
Irrwitz eines Skandals offenbaren, der beides war - zum Weinen und
zum Lachen.
Hinweis für Redaktionen:
Für Besprechungen ist ein Link zum Download des Films über die
ZDF-Pressestelle erhältlich.
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Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/zdfzeit
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Datum: 05.04.2013 - 09:41 Uhr
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