InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Martti Ahtisaari: UN-Sicherheitsrat blockiert Lösung des Syrien-Konflikts

ID: 811469

(PresseBox) - Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari beschuldigt den UN-Sicherheitsrat, eine Lösung des Syrien-Konflikts bislang verhindert zu haben. Im Interview der Deutschen Welle hält der frühere finnische Präsident baldige Wahlen in Syrien für nötig - wenn auch kompliziert.
Zur Frage, ob die internationale Gemeinschaft die syrische Gesellschaft im Stich gelassen habe, sagte Ahtisaari der DW:
"Was mich dabei immer wieder verärgert, ist, wie sehr wir solche Konflikte aus dem Ruder laufen lassen. Als Kofi Annan Sondergesandter der UN und der Arabischen Liga für Syrien war (von März bis August 2012, Anm. d. Red.), war meiner Meinung nach die Gelegenheit für einen echten Diskurs gegeben. Doch es geschah nichts, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch eine Chance dafür bestand. Ich war wirklich schwer enttäuscht, dass es in aller Öffentlichkeit Schuldzuweisungen gab, statt dass die fünf Hauptverantwortlichen - die Vetomächte im UN-Sicherheitsrat - ihre unterschiedlichen Ideen ausformuliert und sich dann ans Werk gemacht hätten."
Auf die Frage, welche Möglichkeiten es gebe, das Blutbad zu beenden, erklärte Ahtisaari:
"Zuallererst würde ich die fünf ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat dazu bewegen, Gespräche aufzunehmen. Ich habe New York zuletzt mit dem relativ klaren Eindruck verlassen, dass die Vetomächte nicht komplett gegensätzliche Ansichten hatten und eine vernünftige Diskussion zumindest beginnen könnte. Das Ganze ist ein sehr frustrierender Prozess, doch ich denke, dass wir nicht aufgeben sollten. Letztlich bin ich definitiv für eine demokratische Lösung, und es gibt nichts Demokratischeres, als ordentliche Wahlen zu organisieren. Und wenn beide Seiten glauben, dass sie stark genug sind zu gewinnen, sollten sie sich dieser demokratischen Lösung nicht verweigern."
Zu seiner Idee, Wahlen in Syrien abzuhalten, ergänzte Ahtisaari:
"Mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass die Regierung in Syrien noch irgendeine Art von Wahl durchführen könnte. Es muss jemand anderes her. Aber sind das die Vereinten Nationen? Prinzipiell sind die UN ja kompetent darin, Wahlen zu organisieren. Doch dies hätte zur Voraussetzung, dass die Menschen in Syrien freiwillig ihre Waffen wegsperren und bis zu einer Wahl auch unbewaffnet bleiben. Zudem bräuchte man eine relativ personalstarke Friedensmission mit bis zu 10.000 Soldaten. Ich denke, wir sollten jeden Weg nutzen, das Morden zu beenden. Es ist äußerst schade, die Internationale Gemeinschaft so inkompetent zu sehen. Tatsächlich wäre momentan 'nahezu impotent' die richtige Formulierung."




Das vollständige Interview im Wortlaut finden Sie hier:
http://www.dw.de/ahtisaari-sicherheitsrat-ist-schuld/a-16577293
Die englische Fassung hier:
http://www.dw.de/ahtisaari-major-powers-failing-syria/a-16575789

Weitere Infos zu diesem Fachartikel:

Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  ZDF berichtet live von der alpinen Ski-WM in Schladming
Bereitgestellt von Benutzer: PresseBox
Datum: 07.02.2013 - 16:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 811469
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Bonn


Telefon:

Kategorie:

Medien & Unterhaltung


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 90 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Martti Ahtisaari: UN-Sicherheitsrat blockiert Lösung des Syrien-Konflikts"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Deutsche Welle (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Deutsche Welle



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.273
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 70


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.