Badische Neueste Nachrichten: Falsches Spiel
(ots) - Die Ermittler von Europol zündeten in Den Haag
eine Bombe, der sie den Namen "Veto" gaben. Sie scheint geeignet, den
Profi-Fußball schwer zu erschüttern. Die Fahnder der europäischen
Polizeibehörde bereiteten Verbände und Vereine darauf vor, dass sie
sich mit ihrem populären Sport einem Manipulationsskandal gewaltiger
Dimension zu stellen haben. Demnach haben vorwiegend in Asien
eingekreiste Dunkelmänner Verlauf und Ausgang von weltweit 380
Spielen des Zeitraums zwischen 2008 und 2011 beeinflusst. In 300
weiteren Fällen bestünde laut Europol dringender Verdacht der
Einflussnahme. Im Fokus sind auch Partien aus der Champions und der
Europa League sowie Qualifikationsspiele zu Welt- und
Europameisterschaften. So weit, so schlecht. Wie schwer der Schaden
von "Veto" für den Fußball tatsächlich sein wird, lässt sich erst
beurteilen, wenn auch der Öffentlichkeit die dem Europäischen
Fußballverband zugeleiteten Details vorliegen. Eines steht schon
fest: Fehlgriffe von Torhütern, Eigentore von Verteidigern, strittige
Elfmeterpfiffe von Schiedsrichtern - nichts, das Menschen unterlaufen
könnte, wird vor der Kulisse des mit Zahlen unterfütterten Szenarios
aus Lug und Trug in den nächsten Wochen in den Stadien
unvoreingenommen betrachtet. Der Name eines Regelbrechers fand auch
schon Eingang in die Medienbetrachtung. Doch Kristoffer Wichmann
nicht zu kennen, ist selbst für Experten keine Schande. Der Mann ist
Verteidiger beim dänischen Zweitligisten FC Veestsjaelland und soll
Wetten auf ein Spiel seines Teams platziert haben, was der
bestreitet. Fußball ist Kaufware. Und dass Käuflichkeit auf dem Platz
wie knapp daneben kein Fremdwort ist, ist nicht neu. Es verstört das
von Europol genannte Ausmaß des Betrugs. Hält "Veto", was Europol
"verspricht", so werden Fußballverbände in Verbindung mit den
Polizeibehörden den Sumpf nicht ignorieren können. Verschleierung
oder Verniedlichung werden am "Veto" der Fans und an dem von
Sponsoren scheitern. Nur die kriminellen Spekulanten zahlen gut und
gerne für ein falsches Spiel.
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Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
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Datum: 04.02.2013 - 22:23 Uhr
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