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"DER STANDARD"-Kommentar: "Keine Panik, keine Dynamik" von Alexandra Föderl-Schmid

ID: 803607

(ots) - Zum ersten Mal seit fünf Jahren herrschte beim
Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos nicht die Erwartungshaltung, die
nächste Katastrophe stehe unmittelbar bevor - wie im Vorjahr das
mögliche Ende der Eurozone in der derzeitigen Form. Aber was kommt
jetzt? Nimmt man das Treffen der wirtschaftlichen und politischen
Führungskräfte als globalen Stimmungstest, dann ist die multiple
Krise einer mehrdimensionalen Unsicherheit gewichen - auf der
politischen, der wirtschaftlichen und der technologischen Ebene.

Auf der politischen Ebene wird über den weiteren Kurs des
wiedergewählten US-Präsidenten Barack Obama gerätselt. Das betrifft
nicht nur die innenpolitischen Fragen wie den Schuldenabbau,
Steuererhöhungen und Waffengesetze, sondern auch sein
außenpolitisches Vorgehen: Wie wird er im Atomstreit mit dem Iran
vorgehen, wird er im Nahost-Friedensprozess stärker eingreifen? Wie
geht es mit Syrien weiter?

Die in Davos stark vertretenen Politiker aus dem arabischen Raum
riefen zwar zum Ende des Blutvergießens auf, gestanden aber
gleichzeitig ein, dass sie nicht wüssten, wie der Konflikt beendet
werden könne. Gleiches gilt für die Erfüllung der Hoffnungen ihrer
Bevölkerungen auf Veränderungen nach dem Arabischen Frühling. Sie
baten vor allem um Geduld.

Unklar ist auch noch, ob sich der Konflikt in Mali, wo die
Franzosen in den Kampf gegen die Islamisten eingegriffen haben,
auswächst. Und ob weitere EU-Länder an der doch länger dauernden
Militäraktion teilnehmen.

Für Unruhe nicht nur in Europa sorgte der britische Premier David
Cameron mit seiner Ankündigung, eine Abstimmung über den Verbleib
seines Landes in der EU bis 2017 abhalten zu wollen. Nach dem Grexit,
dem Austritt Griechenlands aus der Eurozone, nun der Brexit, der
Abgang der Briten aus der EU? Cameron zwingt damit den Briten und der




Union eine jahrelange Debatte auf.

Auf der wirtschaftlichen Ebene bleibt in Europa nach den
Notfallaktionen die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit die größte
Herausforderung. Dass das sehr häufig in Davos so geäußert wurde,
zeigt ein gewisses Problembewusstsein. Konkrete Lösungskonzepte
wurden jedoch nicht vorgestellt.

Dies gilt auch für die wachsenden Differenzen, die sich einerseits
zwischen Arm und Reich, wie im WEF-Risikobericht aufgezeigt, auftun;
andererseits zwischen entwickelten Ländern und Schwellenländern, die
auf starkes Wachstum verweisen können.

Forumsgründer Klaus Schwab hat auch eine Debatte über die
Bezahlung von Managern anzustoßen versucht: Seine Ansage, kein Chef
solle mehr als 20-mal so viel wie sein am schlechtesten bezahlter
Angestellter verdienen, wurde aber nicht aufgegriffen. Wie auch
auffällig war, dass sich die heuer wieder in Davos vertretenen
Spitzenmanager der Großbanken sehr selbstbewusst zeigten. Forderungen
nach strengerer Regulierung lehnten sie strikt ab.

Unsicherheit herrscht aber auch bei den Vertretern aus dem
technologischen Bereich in der Frage, wie die digitale Zukunft
aussieht. Ein innovatives Thema hat sich in all den Debatten nicht
herauskristallisiert. Zum ersten Mal seit Jahren wurde kein neues
Produkt vorgestellt, zu dem alle hinpilgerten.

Damit bleibt als Fazit und Ausblick: Die Panik ist vorbei, es
herrscht große Unsicherheit. Von "widerstandsfähiger Dynamik", was
als diesjähriges Motto ausgegeben wurde, keine Spur.

Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom

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Datum: 27.01.2013 - 18:16 Uhr
Sprache: Deutsch
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Auf dem Weltwirtschaftsforum wurden die Unsicherheiten auf allen Ebenen deutlich (Ausgabe ET 28.01.2


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