Designierter RTL-Chef Hoffmann: "Mein Job ist ein Balance-Akt zwischen Quote, Image und Wirtschaftlichkeit"
(ots) - Fast acht Jahre war Frank Hoffmann Geschäftsführer
von VOX. Zum 1. Februar wird er neuer Programm-Geschäftsführer von
RTL. Im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de sprach er über seine
Zeit bei VOX und sein Verständnis von erfolgreichem Fernsehen.
Am Freitag feiert der Fernsehsender VOX seinen 20. Geburtstag.
Fast acht Jahre davon hat Frank Hoffmann den Sender auf Kurs
gehalten. Wenn er am 1. Februar zum Schwestersender RTL wechselt,
dann hinterlässt er einen Sender, der breiter aufgestellt ist als
früher. "Das Spektrum der Programme und die Genrevielfalt sind größer
geworden. Das ist manchmal Teil eines Masterplans, manchmal ist
Strategie aber auch eine Frage der Möglichkeiten", erklärt Hoffmann.
Der Sender sei erwachsen geworden und habe sich mit mehr
Eigenproduktionen unabhängiger von unberechenbarer Hollywood-Ware
gemacht. Die gibt es weiterhin, wie z.B. mit der im Februar neu
startenden Mystery-Crime-Serie "Grimm" oder der kommende Saison
folgenden Charlie Sheen-Sitcom "Anger Management". Aber: "Im Grunde
genommen hat sich das Verhältnis von fiktionalem zu non-fiktionalem
Programm umgekehrt", sagt Hoffmann.
Sendungen wie "Das perfekte Dinner" und neuerdings auch "Shopping
Queen" oder "4 Hochzeiten und eine Traumreise" seien heute ebenso nah
am Markenkern von VOX wie Dokumentationen. Anfang Februar zeigt VOX
die nächste XXL-Dokumentation - diesmal zur Geschichte der
Menschheit. Die Castingshow "X Factor" lief zuletzt nicht ganz wie
erhofft. "Machen wir eine vierte Staffel oder nicht? Die Antwort
darauf wird mein Nachfolger Bernd Reichart geben", erklärt Hoffmann
im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de und ist sicher, dass der
den Sender gut auf Kurs halten kann. "Er übernimmt eine super
Mannschaft, mit der ich sehr gerne gearbeitet habe - und mit der es
sich sehr gut siegen lässt."
Hoffmann selbst lenkt ab 1. Februar den großen Schwestersender
RTL. Was ist für ihn eigentlich die Definition von erfolgreichem
Fernsehen? Er nennt drei Kriterien. "Wir wollen mit unseren Sendungen
das Publikum erreichen, in unser Image einzahlen und wirtschaftlich
erfolgreich sein", so der 46-Jährige. "Bei manchen Sendungen ist es
kein Problem, wenn einer dieser drei Punkte nicht zur vollständigen
Zufriedenheit erfüllt wird. In dem Moment, wo aber zwei Kriterien
nicht erfüllt sind, steht ein Programm unter einem schlechten Stern."
Generell aber mache es der Programm-Mix: "Ich habe überhaupt kein
Problem damit, auf gewissen Sendeplätzen keine Wunschquoten zu
erzielen, wenn wir uns durch besonders starke Formate auf anderen
Sendeplätzen den Rücken freihalten."
Die intensive Quoten-Betrachtung der Branche, die bei RTL
garantiert nicht geringer ausfallen wird als bei VOX, kann er
nachvollziehen. Häufig geht sie ihm aber nicht weit genug. "Der Blick
auf die Monatsmarktanteile ist verständlich, wird aber oft zu einem
Schönheitswettbewerb. Dabei darf man nicht vergessen, dass Quote
nicht automatisch Wirtschaftlichkeit bedeutet. Dazu gehören auch die
Aspekte Programmkosten oder die Wiederholbarkeit von Formaten. Um es
zusammenzufassen: Mein Job ist ein Balance-Akt zwischen Quote, Image
und Wirtschaftlichkeit."
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Thomas Lückerath
Chefredakteur
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Datum: 24.01.2013 - 09:17 Uhr
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