VPRT-Fachbereiche Radio und Fernsehen gehen mit klarer Agenda ins neue Jahr
(ots) - Diskriminierungsfreie Kabeleinspeisung, faire
Regulierung und Absage an "vorweihnachtliche Wunschliste" von ARD und
ZDF gefordert
Auf den heutigen Fachbereichsversammlungen des VPRT im Rahmen
seiner diesjährigen Mitgliederversammlung in Berlin haben die neu
gewählte Vorsitzende des Fachbereichs Fernsehen und Multimedia,
Annette Kümmel (ProSiebenSat.1 Media AG), und der wiedergewählte
Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste, Klaus Schunk
(Radio Regenbogen Hörfunk in Baden GmbH & Co. KG), für
diskriminierungsfreie Bedingungen bei der Kabeleinspeisung im
Verhältnis zu den öffentlich-rechtlichen Programmen plädiert. ARD und
ZDF hatten angekündigt, ab 2013 keine Einspeiseentgelte mehr zu
zahlen. Noch vor Weihnachten sollen dazu erste Gerichtsverhandlungen
stattfinden. Schunk: "Die Ergebnisse dieser Verfahren sind auch für
die privaten Anbieter von hohem Interesse." Beide Fachbereiche
forderten die Medienaufsicht und Kartellbehörden auf, die Einhaltung
und Durchsetzung des auch rechtlich vorgesehenen Grundsatzes der
Diskriminierungsfreiheit sicherzustellen.
Für die privaten Fernsehsender sprach sich Kümmel dafür aus, den
Weg zu einem Level-Playing-Field der Regulierung einzuschlagen. Dazu
gehört die Etablierung von Werbeangeboten, die online und beim
öffentlich-rechtlichen Rundfunk bereits gelebte Praxis sind ebenso
wie die Reduzierung der Regulierung im Verhältnis zu Telemedien und
neuen Plattformen wie Suchmaschinen oder Endgeräteherstellern:
"Spätestens 'Smart-TV' hat die Konvergenz Realität werden lassen.
Neue Player kontrollieren den Zugang zu Medien und können mit ihren
Angeboten einen direkten oder indirekten Einfluss auf die
Meinungsbildung nehmen. Sie agieren im Wettbewerb unter gänzlich
anderen und viel geringeren Regulierungseinschränkungen als die
Rundfunkanbieter. Hier muss eine neue Medienordnung die Rechte und
Pflichten des Rundfunks mit denen aller anderen Marktteilnehmer zum
Ausgleich bringen."
Für den Fachbereich Radio unterstrich Klaus Schunk dessen
wesentlichen Beitrag zur lokalen und regionalen Programmvielfalt:
"Die Politik muss ihren Blick auch auf das Radio richten, das als
hochregulierte Gattung auf Landesebene zahlreichen Restriktionen z.
B. bei der Werbung unterliegt. Wir brauchen eine Regulierung, die den
spezifischen Interessen und Wettbewerbssituationen des Hörfunks
Rechnung trägt und nicht nur einseitig Deregulierung zulässt." Schunk
erneuerte dabei auch die Forderung nach einer Harmonisierung der
ARD-Radiowerbezeiten nach dem NDR-Modell und einem Ende der
Verspartung der ARD-Radiowellen: "Der VPRT hat nachgewiesen, dass
eine Harmonisierung der ARD-Werbung der Gattung Radio nicht schadet.
Jetzt müssen politische Entscheidungen folgen." Schunk kündigte an,
dass sein Fachbereich dieses Thema auch im kommenden Jahr mit
oberster Priorität weiterverfolgen werde.
Kümmel sprach sich deutlich gegen Planungen von ARD und ZDF für
einen gemeinsamen Jugendkanal aus: "Die Politik ist aufgefordert,
dieser vorweihnachtlichen Wunschliste eine Absage zu erteilen und
vielmehr das komplette Angebot an Digitalkanälen grundsätzlich auf
den Prüfstand zu stellen. Die Ankündigungssalven von ARD und ZDF für
neue Digitalprogramme und multimediale Projekte für Jugend und Sport
verkennen völlig das erhebliche Legitimationsbedürfnis angesichts des
bestehenden Überangebots." Schunk verwies auf ähnliche Entwicklungen
im Hörfunkbereich: "Im Radio zeigen z. B. ganz aktuell politische
Überlegungen zum SWR-Staatsvertrag, wie aus multimedialen
Pilotversuchen mittelfristig UKW-Programme mit gesetzlicher
Legitimation werden können, die die Überversorgung mit Frequenzen
noch weiter zementieren."
Über den VPRT:
Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobile-Angeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.
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Datum: 29.11.2012 - 16:04 Uhr
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