Lufthansa: Erneut Zwischenfall mit kontaminierter Kabinenluft
(ots) - Bei einem Lufthansa-Flug von Frankfurt nach
London-Heathrow ist es am Sonntagmorgen offenbar zu einem
Zwischenfall mit kontaminierter Kabinenluft gekommen. Die Piloten des
Fluges LH 900 setzten nach Informationen des Radioprogramms NDR Info
und der Tageszeitung "Die Welt" eine Dringlichkeitsmeldung ab und
erbaten eine bevorzugte Landung, weil im Flugzeug ein unangenehmer
Geruch aufgetreten war. Die Crew klagte über Unwohlsein und begab
sich nach der Landung in medizinische Behandlung. Die beiden
Flugdatenschreiber wurden von der britischen
Flugunfalluntersuchungsbehörde AAIB sichergestellt.
Lufthansa-Sprecher Christoph Meier und eine britische
Behördensprecherin bestätigten den Zwischenfall. Die Piloten hätten,
sofort nachdem sie den Geruch wahrgenommen hatten, "aus Vorsicht" die
Sauerstoffmasken aufgezogen, so Lufthansa-Sprecher Meier.
Nach Angaben von Lufthansa wurden sowohl die zuständige
Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) als auch die
britische AAIB "zeitnah" nach dem Vorfall informiert. Die Ursache für
den unangenehmen Geruch, der im Bereich der Küche aufgetreten war,
sei Lufthansa zufolge bisher nicht bekannt. Eine erste Untersuchung
habe bei Piloten und Flugbegleitern der Maschine keinen medizinischen
Befund ergeben. Die Mitglieder der Crew seien am frühen Sonntagabend
als Passagiere zurück nach Frankfurt geflogen worden, um sich dort
erneut ärztlich untersuchen zu lassen. Passagiere hätten nicht über
Beschwerden geklagt, so Lufthansa-Sprecher Meier.
Auf Flügen deutscher Fluggesellschaften kommt es nach
Informationen von NDR Info und der "Welt" offenbar häufiger zu Fällen
von verunreinigter Kabinenluft als bislang bekannt. Zu
Bundestagsabgeordneten sagte ein BFU-Vertreter in der vergangenen
Woche, dass es nach Schätzungen seiner Behörde seit 2010 bereits 70
bis 80 "schwere Störungen" in deutschen Verkehrsflugzeugen gegeben
habe, bei denen Piloten oder Besatzungsmitglieder von giftigen
Dämpfen schwer beeinträchtigt wurden. Vertreter der BFU und der
europäischen Luftsicherheitsbehörde EASA bemängelten vor den
Parlamentariern zudem die Zusammenarbeit mit den Fluggesellschaften.
Die Meldungen über Zwischenfälle kämen oftmals zu spät. Die
Untersuchungen könnten damit nicht im erforderlichen Maß stattfinden,
weil Fakten nicht zugänglich seien, kritisierte ein Beamter. So habe
die Lufthansa im Falle des Airbus A 380 bisher nur einen einzigen
Fall gemeldet und das erst zehn Tage nach dem Ereignis. Lufthansa
hatte Anfang Oktober eingeräumt, dass die Triebwerke des A 380 häufig
gewechselt werden mussten, weil Öldämpfe aufgetreten waren. Ein
Lufthansa-Sprecher hatte jedoch erklärt, sein Unternehmen komme
seiner Meldepflicht "in vollem Umfang" nach.
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Datum: 22.10.2012 - 10:27 Uhr
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