EU-Verwaltungen: Shared Services aktuell nur nationale Praxis
(ots) - Der systematische, länderübergreifende Austausch 
von Dienstleistungen und Ressourcen zwischen den EU-Verwaltungen ist 
noch keine gängige Praxis. Die öffentlichen Einrichtungen in der EU 
arbeiten zwar national und lokal daran, Daten und IT-Infrastruktur 
miteinander zu teilen, um effizienter zu werden. Die Kooperation über
Ländergrenzen hinweg, beispielsweise beim Archivieren von Daten, 
befindet sich dagegen noch am Anfang. Das ergibt die europaweite 
qualitative Untersuchung "Beyond Efficiency: Public Administration 
Transformation" der Steria Gruppe, für die hochrangige Mitarbeiter 
der öffentlichen Verwaltung befragt wurden.
   Um Kosten zu reduzieren, haben viele EU-Verwaltungen Shared 
Service Center eingerichtet. Sie bieten die Möglichkeit, bestimmte, 
immer wiederkehrende Verwaltungsabläufe effizient an einer zentralen 
Stelle abzuwickeln. IT und Abläufe müssen damit nicht in jeder 
Behörde neu installiert werden. In Deutschland nutzen bereits 60 
Prozent der Verwaltungen Shared Service Center. Großbritannien hat 
1,4 Milliarden Britische Pfund in das Angebot von Shared Services 
investiert. Eine zentrale Datenbank gibt zudem Auskunft über bereits 
verwendete IT-Lösungen. Sie hilft anderen Behörden, Möglichkeiten zur
Wiederwendung zu identifizieren. In Frankreich bietet der nationale 
Anbieter für Personaldienstleistungen Services für mehr als drei 
Millionen Bedienstete an. Dazu zählen Dienstleistungen rund um das 
Thema Lohnabrechnung und Human Ressources. Mit dem IT-System, 
betrieben auf Basis von Software as a Service, arbeiten rund 65.000 
User in sieben Ministerien.
   Der nächste Schritt ist das länderübergreifende Teilen von 
Dienstleistungen. Technisch denkbar  sind beispielsweise 
Basisdienste, zum Beispiel auf dem Gebiet der E-Akte oder der 
Langzeitarchivierung von Daten. Diese Ansätze lassen jedoch noch auf 
sich warten. "Neben rechtlichen Hürden stehen die EU-Verwaltungen 
aktuell noch vor der Aufgabe, den Nutzen ihrer nationalen Projekte zu
steigern. Es geht beispielsweise darum, mehr Behörden dazu zu 
bewegen, die zentralen Dienste immer dort, wo es auch unter 
fachlichen Gesichtspunkten tatsächlich möglich ist, in Anspruch zu 
nehmen", sagt Axel Drengwitz, Experte für E-Government bei Steria 
Mummert Consulting. In Großbritannien sind die Shared Services zum 
Beispiel vielfach nicht ausgelastet, weil die Nutzung freiwillig ist.
Zudem haben viele Behörden mit Shared-Service-Center-Anschluss ihre 
alten Abläufe beibehalten. "Damit verlagern die Verwaltungen viele 
individuelle Prozesse an einen zentralen Ort, anstatt ein gemeinsames
Verfahren zu nutzen und erschließen leider nicht das organisatorische
Nutzenpotenzial von Shared Services", so Drengwitz. Die erzielten 
Einsparungen halten sich deshalb in Grenzen. Bei der britischen 
Verwaltung stehen bislang 160 Millionen Britische Pfund an operativen
Einsparungen zu Buche.
Hintergrundinformationen
Für die von Global Futures and Foresight (GFF) im Auftrag von Steria 
durchgeführte Untersuchung wurden 62 hochrangige Verwaltungsbeamte in
Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Norwegen und den 
Niederlanden nach ihrer Einstellung zur Zukunft der öffentlichen 
Verwaltungen befragt. Die Studie wurde im Februar und März 2012 in 
einer Kombination von E-Mail- und Telefonbefragungen durchgeführt. 
Die Untersuchung steht kostenlos als Download bereit unter:
http://www.steria.com/beyondefficiency/
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Datum: 27.09.2012 - 10:45 Uhr
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