Ist Darwins Evolutionstheorie auf Computerschädlinge übertragbar? (BILD)

(ots) - 
   G Data MalwareReport zeigt einen überraschenden Cybercrime-Trend
   In ihrem heute veröffentlichten Malware Report kommen die Experten
der G Data SecurtiyLabs zu einem überraschenden Ergebnis: Waren in 
den Jahren zuvor noch dramatische Zuwachsraten bei 
Computerschädlingen an der Tagesordnung, so scheint sich dieser 
Prozess aktuell zu verlangsamen. Mit knapp über 1,38 Millionen neuen 
Schadprogrammen blieb die Zahl neuer Malware in den ersten sechs 
Monaten des laufenden Jahres hinter den Erwartungen der Experten 
zurück. Statt zweistelliger Zuwachsraten betrug diese lediglich 3,9 
Prozent. Doch was sind die Gründe? Nach Einschätzung von G Data 
könnte der Wachstumszenit aus ökonomischen Gesichtspunkten jetzt 
überschritten sein. Die Verbreitung einfach programmierter 
Schadprogramme hat im Vergleich zum Vorjahr abgenommen und wird durch
immer komplexere Kreationen ersetzt. Noch nie waren 
Computerschädlinge intelligenter und gefährlicher als 2012. Anders 
ausgedrückt: "Survival of the Fittest" - Darwins Evolutionstheorie 
scheint sich aktuell auf Malware und die Malware-Industrie anwenden 
zu lassen.
   Die vergangenen Jahre waren bestimmt von extremen Wachstumsraten 
bei neuen Computerschädlingen. Wie der aktuelle G Data Malware Report
zeigt, hat sich dies 2012 erstmals geändert. "Onlinekriminalität ist 
ein immenser Wachstumsmarkt. In Untergrundforen floriert daher der 
Handel mit kriminellen Dienstleistungen und E-Crime-Waren. 
Computerschädlinge sind die Grundlage für diese Untergrundökonomie. 
Dementsprechend haben weltweit Schadcode-Programmierer Technologien 
entwickelt, um in kürzester Zeit neue Malware zu generieren", so Ralf
Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs. Die immer weiter 
entwickelten Schutztechnologien und die voranschreitende 
Sensibilisierung der Internetnutzer, scheinen Auswirkungen auf die 
E-Crime-Community zu haben. Mit plumpen Angriffsszenarien und einfach
programmierten Computerschädlingen ist es deutlich schwerer geworden,
einen Rechner zu infizieren, als es in der Vergangenheit vielleicht 
noch der Fall war."
   Auf diese veränderten Bedingungen reagieren die professionellen 
Schadcode-Entwickler. Nach Einschätzung des Experten wird nur noch 
komplexe Malware eine Chance haben, größere Schäden anzurichten. "Man
könnte sagen: Die Malware-Industrie verhält sich aktuell nach Darwins
Evolutionstheorie: Wer sich an die veränderten Rahmenbedingungen 
anpasst, wird mit seinen Schädlingen in der E-Crime-Industrie 
überleben. Der Wettlauf zwischen Malware-Industrie und 
Virenschutzherstellern geht in die nächste Runde."
   Malware wird intelligenter
   Ein gutes Beispiel für die Weiterentwicklung von einfacher hin zu 
immer komplexerer Smart-Malware sind Banking-Trojaner. So endeten 
frühere Angriffsschemen nach erfolgter Infektion mit dem Geldtransfer
des Kunden zum Angreifer. Versuche, den Diebstahl zu verschleiern gab
es bei diesen Angriffen kaum und aufmerksame Kunden konnten 
unmittelbar feststellen, dass Geld von ihrem Konto fehlte. Da Banken 
verdächtige Transfers intern eine Zeit lang zurückhalten, konnten 
Kunden durch eine schnelle Benachrichtigung des Geldinstituts den 
tatsächlichen Transfer häufig noch stoppen. Diese Angriffsmuster 
waren zu ihrer Zeit äußerst wirkungsvoll - sterben jetzt aber 
zunehmend aus.
   Die neuen Generationen gehen dabei ausgeklügelter vor: Bei 
sogenannten Automatic Transfer System (ATS) Schemen, läuft der 
gesamte Diebstahl ohne Interaktion des Kunden ab. Außerdem werden 
Kontosaldo sowie Transaktionsliste so manipuliert, dass der Diebstahl
für das Opfer völlig unbemerkt abläuft.
   Eine ähnliche Entwicklung ist nach Analysen von G Data auch bei 
Android zu beobachten. Die Ansprüche, die Schadsoftware-Autoren an 
die Mobile-Malware stellen, steigen kontinuierlich. Im Jahr 2011 
beschränkte sich ein Hauptteil der kursierenden Schad-Apps für 
Smartphones noch auf Premium-SMS und Premium-Anrufe oder auf den 
Diebstahl persönlicher Daten, die in der Regel für das Opfer nach dem
Überprüfen der monatlichen Rechnung sichtbar wurde. 2012 ist es in 
China erstmals Cyberkriminellen gelungen, einen Schädling zu 
entwickeln, der selbstständig und ohne Nutzerinteraktion auf 
Einkaufstour ging. Die Schadsoftware verbarg sich dazu in 
vertrauenswürdigen und bekannten Anwendungen und war überwiegend auf 
Webseiten oder in Drittanbietermärkten zu finden. Man kann hier 
beobachten wie sich eine virtuelle Lebensform einen neuen Lebensraum 
erschließt.
   Qualität statt Masse
   Generell ist die Zahl von Mac-Malware im Vergleich zu 
Windows-Malware weiterhin ver-schwindend gering. Dies liegt nicht 
daran, dass Apple-Nutzer und ihr digitales Ökosystem nicht für 
Onlinekriminelle und Malware-Schreiber interessant sind. Statt 
täglich tausend neue Schädlinge zu verbreiten, programmieren 
Malware-Autoren weniger, aber dafür deutlich gefährlicheren 
Schadcode. Eines der beeindruckenden Beispiele für diese These: Das 
Mac-Schadprogramm Flashback. "Flashback schaffte es in kürzester Zeit
mehr Apple Rechner zu infizieren, als es alle vorheri-gen Schädlinge 
wohl jemals geschafft haben. Nach offiziellen Berichten waren es mehr
als 600.000 Geräte", so Ralf Benzmüller.
   Ausblick
   Für die Zukunft rechnen die Experten der G Data SecurityLabs mit 
kleineren Wachs-tumssprüngen. Die Verbreitung neuer Malware wird sich
auf einem stabilen Niveau einpen-deln. "Wir rechnen mit 2,5 bis 3 
Millionen neuen Computerschädlingen pro Jahr - und dies ist immer 
noch eine beeindruckende und beängstigende Zahl. Onlinekriminelle 
werden weiter an ihren Angriffsmethoden feilen und statt auf 
Quantität mehr auf Qualität setzen", so Benzmüller. "Android wird 
noch stärker in den Fokus rücken als bisher - vor allem, wenn sich 
weitere Bezahlsysteme etablieren. Das gleiche gilt für Mac OS - hier 
sollten sich Apple Nutzer noch in diesem Jahr auf weitere Angriffe 
einstellen."
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Datum: 24.09.2012 - 11:53 Uhr
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