"Der klassische Verbrennungsmotor wird nochüber lange
Zeit sehr wichtig sein" - Ministerpräsident Winfried Kretschmann besucht das Mercedes-Benz Werk in Stuttgart-Untertürkheim (AUDIO)
(ots) -
INTERVIEW MIT MINISTERPRÄSIDENT WINFRIED KRETSCHMANN UND
DAIMLER-CHEF DR. DIETER ZETSCHE
Hoher Besuch heute im Mercedes-Benz-Werk in Untertürkheim:
Ministerpräsident Winfried Kretschmann besuchte die Motorenmontage
und überzeugte sich im Stammwerk des Unternehmens über die
innovativen Produkte, beispielsweise den sparsamen
4-Zylinder-Ottomotor M 274, der sowohl für die neue A-Klasse wie auch
für die C-Klasse und sukzessive auch in größeren Baureihen bis hin
zur S-Klasse, erhältlich sein wird. Außerdem nutzte Kretschmann die
Gelegenheit, verschiedene Mercedes-Fahrzeuge auf der firmeneigenen
Teststrecke in Stuttgart-Untertürkheim zu fahren. Bei der
Besichtigung des Motorenwerks haben wir uns mit Ministerpräsident
Kretschmann und Daimler-Chef Dr. Zetsche unterhalten.
1. Frage: Herr Ministerpräsident, was für Eindrücke nehmen Sie mit
nach dem Besuch der Motorenmontage? Kretschmann: Die Eindrücke sind
sehr gut. Hier wird exzellent an neuen Innovationen und Technologien
gearbeitet. Auch sehr stark in die grüne Richtung, also
Energieeffizienz, ja. Das gefällt mir natürlich, ist aber auch gut
für den Betrieb. Nur so wird man ja konkurrenzfähig auf den
Weltmärkten der Zukunft. Also die Spur stimmt. Hat Spaß gemacht,
riesen Freude darüber. - Zetsche: Also wir haben die Begeisterung
gleich genutzt, indem wir ihn produktiv eingesetzt haben. Er hat also
wesentliche Teile unserer heutigen Tagesproduktion selbst gefertigt
und dabei gezeigt, dass seine Fähigkeiten weit über das politische
Feld hinausgehen. (0:40)
2. Frage: Herr Dr. Zetsche, Daimler ist ein global aufgestelltes
Unternehmen. Wie wichtig ist da noch Baden-Württemberg, wo Daimler
und Benz das Auto erfunden haben? Also Baden-Württemberg ist das
Kernland von Daimler, historisch, aber auch für die Zukunft gesehen.
Das sind nicht leere Sprüche, sondern das drückt sich ganz konkret
aus, dass wir beispielsweise im letzten Jahr hier 600 zusätzliche
Mitarbeiter eingestellt haben. In diesem Jahr werden es
wahrscheinlich bis zu 300. Wir haben 900 Millionen nur hier am
Standort Untertürkheim investiert, das heißt, wir tun alles, um
diesen Standort zukunftsfähig zu machen und damit in gegenseitigem
Nutzen in Baden-Württemberg zwischen Politik, zwischen den Menschen,
die hier leben und uns als Unternehmen miteinander konstruktiv
zusammenarbeiten können. (0:34)
3. Frage: Herr Ministerpräsident, wie wichtig ist für Sie der
Daimler-Konzern? Der ist für die ganze Standortpolitik von
überragender Bedeutung, mit den ganzen Zulieferern zusammen, gehört
zu den Herzschlagadern unserer Wirtschaft, ist aber auch das
Aushängeschild mit für unser Land weltweit. Hat also eine ganz
überragende Bedeutung für unser Land und den Wirtschaftsstandort
Baden-Württemberg. (0:21)
4. Frage: Herr Dr. Zetsche, Ihr Unternehmen investiert in diesem
Jahr allein zwei Milliarden in die Standorte in Baden-Württemberg.
Aber auch in die anderen Standorte wird gehörig investiert. Also wir
haben absolute Rekordlevels an Investitionen derzeit, sowohl in
Forschung und Entwicklung für zukünftige, nachhaltige Technologien,
wie eben auch in der Fertigung in der Umsetzung für unsere Produkte.
Wir haben eine riesige Produktoffensive laufen. Wir haben eine
riesige Technologieoffensive laufen und sind derzeit mit Werten von 8
bis 9 Milliarden, nur für den PKW-Bereich, pro Jahr in der
Investition tätig. Der große Teil davon geht in unsere Fabriken in
Deutschland und davon wiederum hier in Baden-Württemberg. Daraus
resultiert, was der Ministerpräsident gerade gesagt hat, dass wir
eben hier mit Abstand der größte Arbeitgeber, Investor und Innovator
sind. (0:39)
5. Frage: Herr Ministerpräsident, was wäre Ihr Land eigentlich
ohne Daimler? Kretschmann: Baden-Württemberg gehört ja zu den
wichtigsten, innovativsten Regionen Europas. Da hat eine Firma, ein
Weltkonzern, wie Daimler, der hier sozusagen seinen Stammsitz hat,
eine überragende Bedeutung. Zusammen mit der guten Bildungs- und
Forschungslandschaft, die wir im Hintergrund haben, wo auch
Grundlagenforschung betrieben wird, hier wird anwendungsbezogene
Forschung betrieben, das zusammen zu führen ist eine der große
Aufgaben. Denn der Forschungswettbewerb in einer globalisierten Welt
ist enorm. Da muss man viel investieren. Ich sehe da die gigantischen
Anstrengungen, die unsere großen und auch die mittelständischen
Betriebe machen. Nur so können wir Prosperität in Baden-Württemberg
halten. Das ist, glaube ich, wichtig und macht etwas von diesem Land
aus. - Zetsche: Schlagworthaft nenne ich Baden-Württemberg immer das
Silicon Valley der Automobilindustrie. Das gilt weltweit, und
gemeinsam mit Bosch sind wir die Beiden, die mit Abstand die meisten
Patente pro Jahr als ein Gradmesser für die Innovationskraft hier
erstellen. Es geht eben nicht nur von den Unternehmen aus, sondern
natürlich von der Qualifikation der Mitarbeiter. Aber auch, wie der
Herr Ministerpräsident gesagt hat, von den Forschungsinstituten, von
den wissenschaftlichen Einrichtungen und natürlich der ganzen
Zulieferindustrie, nicht nur Bosch, die hier sehr stark konzentriert
ist. (1:21)
6. Frage: Herr Ministerpräsident, Sie haben heute die
Motorenmontage in Untertürkheim besucht, dort werden
Verbrennungsmotoren produziert. Was hält ein grüner Ministerpräsident
von Benzin- und Dieselmotor? Kretschmann: Der klassische
Verbrennungsmotor wird noch über lange Zeit sehr wichtig sein.
Optimierungen auf diesem Gebiet sind immer noch ganz entscheidend,
etwa um den CO2-Ausstoß zu verringern. Und deswegen ist es sehr, sehr
wichtig, dass wir auch in diesem Bereich gut vorankommen. Ich denke
da setzt die Firma Daimler wirklich Markenzeichen und das ist ganz
entscheidend wichtig. - Zetsche: Wir haben gerade darüber berichten
können, dass dieser neue 4-Zylinder-Benzinmotor, von dem wir eben
sprachen, 20 Prozent zusätzliche Energieeffizienz gegenüber dem
Vorgänger bringt. Wenn man sich vorstellt, dass seit 130 Jahren
hunderttausende, wenn nicht Millionen von Ingenieure an der
Optimierung dieses Grundprinzips tätig sind, dann ist es für mich als
Ingenieur faszinierend, dass wir jetzt von einer Generation zur
nächsten noch solch riesige, zusätzliche Potentiale erschließen
können. (0:49)
Abmoderation:
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Daimler-Chef Dr. Dieter
Zetsche im Interview. Der grüne Ministerpräsident hat heute das
Mercedes-Benz-Werk in Stuttgart-Untertürkheim besucht.
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Datum: 20.09.2012 - 14:20 Uhr
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