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Mittelstandskonjunktur: Krisenangst erfasst zunehmend auch die Binnenwirtschaft

ID: 712475

(ots) -

- Geschäftsklima im Mittelstand sinkt weiter
- Überraschend starker Stimmungseinbruch im Einzelhandel
- Konjunkturelle Schubkraft am Arbeitsmarkt flacht ab

Die anhaltend hohe Unsicherheit über die Zukunft der Eurozone und
die globale Wirtschaftsentwicklung hat die Stimmung im deutschen
Mittelstand im August spürbar weiter nach unten gedrückt, wie das
aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt: Das Geschäftsklima der
kleinen und mittleren Unternehmen ging um 3,4 Zähler auf nun 5,9
Saldenpunke zurück und sank damit bereits zum sechsten Mal in Folge.
Die Krisenangst erfasst zunehmend auch die deutsche Binnenwirtschaft,
wie ein Blick auf die Entwicklung der einzelnen Branchen
signalisiert. So verzeichnete der lange überaus positiv gestimmte
Einzelhandel im August die stärkste Klimaeintrübung aller Branchen.

Im August gingen beide Komponenten des mittelständischen
Geschäftsklimas zurück. Die Urteile zur Geschäftslage
verschlechterten sich um 2,8 Zähler auf 20,4 Saldenpunkte und
erreichten damit ein Zweijahrestief. Die Geschäftserwartungen für die
kommenden sechs Monate sanken um 3,9 Zähler und liegen nun mit -8,3
Saldenpunkten noch weiter unter der Nulllinie. Niedriger notierte der
Erwartungsindikator zuletzt vor gut drei Jahren - im Juli des
schweren Rezessionsjahres 2009.

Auch bei den Großunternehmen trübte sich das Klima weiter ein
(-1,4 Zähler auf 0,4 Saldenpunkte). Die Abwärtskorrektur der
Lageurteile war exakt genauso groß wie im Mittelstand (-2,8 Zähler
auf 16,2 Saldenpunkte). Die Geschäftserwartungen der Großunternehmen
gingen demgegenüber kaum zurück (-0,4 Zähler auf -15,0 Saldenpunkte);
jedoch hatten die dramatischen Verschlechterungen in den beiden
Vormonaten sie bereits auf ein Dreijahrestief gedrückt.

Zu dem über alle Größenklassen hinweg schwindenden




Zukunftsvertrauen und der Erwartung einer erheblich nachlassenden
Geschäftsdynamik passt, dass auch die Beschäftigungserwartungen auf
breiter Front nachgaben. Sie konnten sich zwar trotz erneuter
Rückgänge in beiden Größenklassen noch im positiven Bereich halten
(Mittelstand: -1,9 Zähler auf 6,9 Saldenpunkte; Großunternehmen: -1,0
Zähler auf 8,8 Saldenpunkte). Allerdings sind auch diese Indikatoren
inzwischen auf Zweijahrestiefs gefallen, sodass der Arbeitsmarkt
künftig eine deutlich schwächere konjunkturelle Schubkraft entwickeln
wird als in den zurückliegenden beiden Jahren.

Möglicherweise hat das inzwischen immer klarer absehbare Abflachen
des Aufschwungs am Arbeitsmarkt dazu beigetragen, dass im August der
lange außergewöhnlich gut gestimmte Einzelhandel in beiden
Größenklassen diejenige Branche mit den stärksten Klimaeintrübungen
war (mittelständischer Einzelhandel: -8,4 Zähler auf 12,2
Saldenpunkte; Großunternehmen des Einzelhandels: -6,8 Zähler auf -2,1
Saldenpunkte). Wirklich nachvollziehbar ist dieses Ergebnis aber
nicht: Insbesondere die Heftigkeit der Verschlechterung innerhalb nur
eines Monats kontrastiert auffällig mit dem auch im August stabil
positiven GfK-Konsumklima und den soliden Wachstumsimpulsen vom
privaten Konsum noch im 2. Quartal. Der Klimaeinbruch im Einzelhandel
kann deshalb auch als Signal gedeutet werden, dass eine diffuse
Krisenangst immer mehr auch in der Binnenwirtschaft um sich greift.

Damit bauen sich am Konjunkturhorizont erhebliche Abwärtsrisiken
auf. In ihrer aktuellen Konjunkturprognose setzt die KfW darauf, dass
der private Konsum die Wirtschaftsentwicklung zumindest so weit
stabilisieren kann, dass auch im zweiten Halbjahr 2012 moderat
positive Quartalszuwächse beim BIP und damit ein kalenderbereinigtes
Realwachstum von 1,0 % im Gesamtjahr erreichbar sind. Dies ist
weiterhin das Hauptszenario der KfW. Denn angesichts des relativ
schwankungsanfälligen Antwortverhaltens im Einzelhandel könnte es
sich bei dem heftigen Einbruch um einen Ausreißer handeln, der bald
korrigiert wird. Würde sich in den kommenden Monaten aber ein
Abwärtstrend bei wichtigen Konsumindikatoren erhärten, dürfte die
deutsche Konjunktur stärker abkühlen als erwartet.

Eine ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafik zum
aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM); Christine Volk,
Tel. 069 7431 3867, Fax: 069 7431 3266,
E-Mail: presse(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom

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Datum: 03.09.2012 - 10:46 Uhr
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