Nach 2000 erstmals wieder geistig behinderte Sportler bei Paralympics / Lebenshilfe kritisiert langen Ausschluss und wünscht den beiden deutschen Startern viel Glück
(ots) - Zwölf Jahre waren Sportler mit geistiger
Behinderung von den Paralympics ausgeschlossen. Wenn die Spiele am
kommenden Mittwoch in London beginnen, sind sie wieder dabei.
Darunter auch zwei Teilnehmer aus Deutschland: die Leichtathletin
Sandra Mast aus Freudenstadt und der Schwimmer André Lehmann aus
Potsdam.
Dass Sportler mit geistiger Behinderung bei den Paralympics wieder
an den Start gehen dürfen, dafür hat die Bundesvereinigung
Lebenshilfe all die Jahre gekämpft. Bei den Spielen 2000 in Sydney
gewannen die spanischen Basketballer Gold. Dann kam heraus, dass mehr
als die Hälfte der Mannschaft die geistige Behinderung vorgetäuscht
hatte. Den Spaniern wurde der Sieg aberkannt, und gleichzeitg wurden
sämtliche Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung mit
einem Bann belegt: Sie durften nicht mehr an den Paralympics
teilnehmen. "Schon damals protestierte die Lebenshilfe vehement
dagegen, dass behinderte Athleten bestraft wurden, weil nicht
behinderte Athleten betrogen hatten", erinnert Robert Antretter,
Bundesvorsitzender der Lebenshilfe. "Unseren beiden deutschen
Startern in London drücke ich jetzt ganz fest die Daumen."
Nach Sydney dauerte es zwölf lange Jahre, bis der Internationale
Behindertensportverband Prüfkriterien entwickelt hatte, wonach sich
die geistige Behinderung eines Sportlers zweifelsfrei nachweisen
lassen soll. In dieser Zeit hatte die Lebenshilfe immer wieder
angemahnt, den Bann für geistig behinderte Sportler endlich
aufzuheben.
Die Lebenshilfe setzt sich als Mitglied von Special Olympics
Deutschland für den Breitensport von Menschen mit geistiger
Behinderung ein und ermutigt örtliche Turn- und Sportvereine, sich
auch für geistig behinderte Sportler zu öffnen. An den Deutschen
Behindertensportverband appelliert die Lebenshilfe, verstärkt Talente
unter Sportlern mit geistiger Behinderung zu suchen und diese wie
körper- und sinnesbehinderte Athleten in Leistungszentren zu fördern,
damit bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) mehr als
nur zwei deutsche Sportler mit geistiger Behinderung um Medaillen
kämpfen können. In London besteht das deutsche Team aus insgesamt 150
Athleten - der Anteil der geistig behinderten Athleten beträgt 1,3
Prozent.
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Datum: 27.08.2012 - 12:50 Uhr
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