Weser-Kurier:Über den Badminton-Skandal bei Olympia schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 2. August 2012:
(ots) - Die Olympischen Spiele von London haben ihren
ersten Eklat. Der Badminton-Weltverband hat gestern acht Spielerinnen
aus China, Südkorea und Indonesien disqualifiziert. Der Vorwurf: Sie
sollen in der Doppelkonkurrenz aus taktischen Gründen Vorrundenspiele
manipuliert haben, um in der anstehenden K.o.-Runde schwereren
Gegnern aus dem Weg zu gehen. Das chinesische Doppel Wang Xiaoli und
Yu Yang, Nummer eins der Setzliste, hatte dabei am Dienstagabend
sogar ganz offensichtlich absichtlich verloren. Statt Badminton der
Extraklasse wurde den Zuschauern Federball für Anfänger geboten.
Allein im ersten Satz hatte das Duo neun Aufschläge ins Netz oder ins
Aus gespielt, der längste Ballwechsel in diesem ersten Durchgang
dauerte vier Schläge. Und selbst nach einer Ermahnung durch den
Schiedsrichter wurde das Niveau nicht wesentlich besser, das Kalkül
behielt die Oberhand. Ein Verhalten, das der Weltverband mit der
Disqualifikation drakonisch bestrafte. Denn absichtlich verlieren ist
bei Olympia verboten. Nach Ansicht des Weltverbandes widerspricht es
dem Fair-Play-Gedanken, dem sich alle Athleten durch den olympischen
Eid verpflichten. Die Disqualifikation der Spielerinnen ist von daher
eine vertretbare Konsequenz. Doch ein fader Beigeschmack bleibt. Denn
der Weltverband selbst trägt eine Mitschuld, indem er kurz vor den
Spielen den Modus geändert und diese Gruppenphase eingeführt hat.
Seit Barcelona 1992 gehört Badminton zum olympischen Programm, bisher
wurde stets im K.o.-System gespielt. Eine Gruppenphase aber - das hat
der Blick auf andere Sportarten mit ähnlichem Modus gelehrt -
eröffnet Aktiven und Mannschaften Raum zum Rechnen, zum Taktieren,
zum Kräftesparen. Für das eine - und in vielen Nationen zudem noch
finanziell sehr lukrative - große Ziel: eine olympische Medaille. Die
disqualifizierten Badminton-Paare haben sicherlich gegen den "wahren
Geist der Sportlichkeit", so heißt es im Athleten-Eid, verstoßen.
Aber sie haben nicht manipuliert, sondern im Rahmen des Wettbewerbs
"für den Ruhm des Sports und die Ehre unserer Mannschaften", so der
Wortlaut weiter, lediglich den Gesamterfolg über den Erfolg eines
einzelnen Doppelsieges gestellt.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 01.08.2012 - 20:04 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 692274
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Bremen
Telefon:
Kategorie:
Sport
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 90 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Weser-Kurier:Über den Badminton-Skandal bei Olympia schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 2. August 2012:"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Weser-Kurier (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).