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Badische Neueste Nachrichten: Spiel ohne Grenzen

ID: 689371

(ots) - Muskelspiele im Geiste der Olympischen Idee:
Nach wie vor ein reizvolles wie ursprünglich auch edles Ansinnen. Das
Leitmotiv des Pierre de Coubertin ist überliefert: "All sports, all
nations". Die Jugend der Welt solle sich im fairen Wettstreit in
allen Feldern des Sports messen. Ohne politische Einflussnahme, der
Ehre und nicht des Mammons wegen - so stellte sich das der Begründer
der Spiele neuzeitlicher Ausprägung vor. Auch der Mann aus Versailles
konnte ja nicht in die Zukunft sehen. Coubertins Name und sein
moralischer wie auch pädagogischer Ansatz stellt nunmehr seit
Jahrzehnten eine mahnende Erinnerung daran dar, wie sehr sich die zum
gigantischen Kommerzballon entartete Mutter aller
Sportgroßveranstaltungen prostituierte, weil meistbietend verkaufte.
Fast in Vergessenheit geraten ist, dass der Initiator der Spiele
einen Gutteil des in seine Ideen eingebrachten Gedankenguts in
England ansammelte, wohin der Franzose viel reiste. Der
Sportunterricht auf der Insel, der den Teamgeist und die Willenskraft
betonte, hatte es dem Baron aus Paris mit dem Tick für die
griechische Antike und für die Olympier angetan. Dieser sprach den
ganzen Menschen, dessen Körper, Geist und Seele an. Wer in London zum
Eingang des Olympiastadions vordringen möchte, dem wird Coubertin
nicht mehr begegnen. Der muss sich vielmehr zunächst durch einen
riesigen Einkaufstempel bewegen, den man unlängst - als Schalterhalle
zum Glück - errichtete. Es sind eher nicht die Bewohner des dortigen
Stadtteils, die Usain Bolt sprinten sehen werden. Die horrenden
Ticketpreise können sich in Stratford die wenigsten leisten. In der
olympischen Moderne ist so manches undurchsichtig geworden, anderes
hingegen sehr klar: Wäre Korruptheit olympisch, so einige aus dem
Kreis der Herren der Ringe, die mit den Idealen des Urvaters
Coubertin noch heute hausieren gehen, müssten als goldverdächtig




angesehen werden. Das Internationale Olympische Komitee badet dank
der einträglichen internationalen Fernsehrechte in Barem. Gerade erst
wieder hat das sein scheidender Präsident Jaques Rogge verkündet. Die
Spiele sind die teuerste Sportmarke der Welt, weil sie die Weltmesse
der zeitgenössischen Helden sind, welche dort dann, bestens
präpariert und motiviert, nach Eingang in den Medaillenspiegel
trachten. Das Gros der Starter: bestenfalls stolze Staffage. Im Nebel
wird auch diesmal wieder bleiben, wie hoch der Anteil unaufrichtiger
Olympioniken ist. Haben nun 85 Prozent aller Teilnehmer, nur deren
Hälfte oder doch nur eine überschaubare Zahl "schwarzer Schafe", wie
die Quote der bei Doping-Tests auffliegenden Athleten wieder
suggerieren wird, den trainingsbegleitenden Betrug nicht gescheut? An
den Universitäten in Tübingen und in Mainz ist ein testiertes
Nachweisverfahren für GenDoping entwickelt worden, das aber in London
(noch) nicht zum Einsatz kommen wird. Was das in einer
Unterhaltungsbranche, in der die Grenzen zwischen Opfern und Tätern
so wie jene zwischen Betrug und Selbstbetrug notorisch im Nebel
liegen, bedeutet, wird man vielleicht bei Nachtests in einigen Jahren
oder, dann doch wahrscheinlicher, nie erfahren. Verbürgt ist
zumindest die Zahl von 204. So viele Nationen haben Sportler an die
Themse geschickt, wo sich mit dem heutigen ersten Entscheidungstag
immerhin die Chance auftut, von politischer Beeinflussung weitgehend
freie Wettkämpfe mitzuerleben. In der noch recht frischen Erinnerung
an die Vorgängerausgabe 2008 in Peking ist dies keine gering zu
schätzende Aussicht. Zu sagen bliebe hierzu vieles, aber das
Entscheidende wurde in der zurückliegenden Nacht verkündet: Die
Spiele, sie sind eröffnet. Und mit ihr die Show, deren
Hauptattraktion wieder das Trachten von Titanen sein wird, zum
Erstaunen der Menschheit Grenzen zu verschieben.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung(at)bnn.de

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Datum: 27.07.2012 - 21:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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