Mittelbayerische Zeitung: Schwaches Signal
(ots) - Von Heinz Gläser
Der ganz große Wurf ist das nicht. Statt den Quantensprung hin zum
Einsatz technischer Hilfsmittel zu wagen, nähert sich der Weltfußball
der Lösung des Problems in Trippelschritten an. In bester
Funktionärsmanier wird nochmals ein Testlauf bei der ohnehin kaum
beachteten Klub-WM vorgeschaltet, ehe die Torkamera oder der Chip im
Ball bei großen Turnieren der Fifa zum Einsatz kommen dürfen. Darüber
hinaus bleiben viele Fragen offen, etwa diejenige, ob nach der WM
2014 in Brasilien die jeweiligen Systeme flächendeckend zur Anwendung
kommen. Realistisch erscheint diese Option ohnehin nur im
Profifußball. Die englische Premier League sieht sich dabei
offensichtlich in der Vorreiterrolle, im DFB ist die Meinungsbildung
noch nicht abgeschlossen. Trotz allem haben die stockkonservativen
Fifa-Regelhüter im Ifab mit dieser Entscheidung ein Signal gesetzt,
dass sich diese Sportart nicht mehr mit Macht gegen jeden Fortschritt
stemmt. Fußball-Romantiker werden diesen Schritt bedauern und auf die
Tradition verweisen. Sie mögen sich trösten: Groteske Abseits- und
Elfmeterentscheidungen bleiben uns ja bis auf Weiteres erhalten.
Bevor sich die Fifa auch in diesen Fragen bewegt, gehen
wahrscheinlich weitere Jahrzehnte ins Land. An Diskussionsstoff wird
es also den Fans nicht mangeln - auch wenn Wembley-Tore irgendwann
wirklich der Vergangenheit angehören sollten.
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Datum: 05.07.2012 - 21:09 Uhr
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