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Erste Stuttgarter Oberflächentechnik-Preisträger auf der O&S 2012 gekürt / Die "Oberfläche 2012" in Gold geht an die Stuttgarter Firma Karl Wörwag

ID: 657589

(ots) - Die Gewinner des ersten Wettbewerbs "Die
OBERFLÄCHE 2012" stehen fest. Sie wurden am Dienstag auf der
internationalen Fachmesse für Oberflächen und Schichten O&S in
Stuttgart für ihre zukunftsweisenden Innovationen aus verschiedenen
Disziplinen der Oberflächentechnik ausgezeichnet. Die "OBERFLÄCHE
2012" in Gold erhält die Stuttgarter Firma Karl Wörwag. Sie wird für
einen Transferlack ausgezeichnet, der den Lackierprozess
revolutioniert. Silber geht an die Firma Holzapfel Metallveredelung
aus Sinn. Ihr prämiertes Projekt ermöglicht ein Verfahren, mit dem
sich bei Konstruktionswerkstoffen aus Sintermaterialien Poren
versiegeln und zugleich galvanisch beschichten lassen. Dem Konsortium
Krautzberger, Worlée-Chemie und Caparol Industrial Solutions verleiht
die Jury Bronze. Der dritte Preis würdigt eine Spritzanlage zum
Versprühen von spritzbaren Wärmedämmstoffen. Die "OBERFLÄCHE 2012"
wird vom Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und
Automatisierung (IPA), Stuttgart, in Kooperation mit der Messe
Stuttgart und der Deutschen Messe Hannover vergeben. Er würdigt
disziplinübergreifende Innovationen, die als Schlüsseltechnologie die
Einführung neuer Produkte und Technologien ermöglichen.

Lackaufbau wie eine Klebfolie applizieren

Bisher werden Lacke aufwändigst etwa auf Kotflügel oder
Motorhauben von Karossen flächig aufgetragen, damit sie den hohen
funktionalen und ästhetischen Qualitätsanforderungen der
Automobilindustrie genügen. Klassische Lackierprozesse sind außerdem
durch den entstehenden Overspray, z. B. bei Anbauteilen im Bereich
der Dachreling oder von Blenden, wenig effizient. Den Preisträgern
der Karl Wörwag GmbH & Co.KG ist es mit ihrer Bewerbung "Transferlack
zur Herstellung von Class A Oberflächen" gelungen, den kompletten und
komplexen Mehrschicht-Lackaufbau als freien Film herzustellen, um




diesen "von der Rolle" direkt auf geeignete Bauteile zu übertragen.
Für die Hersteller von Teilen, für die dieses Verfahren geeignet ist,
entfällt damit der Lackierprozess und weicht einem "Folienprozess".
Das Bild einer Klebfolie liegt zwar auf der Hand, wird diesem
Beschichtungsmaterial aber deshalb bei weitem nicht gerecht, weil es
den Entwicklern gelungen ist, die komplette Funktionalität eines
Mehrschicht-Lackaufbaus einschließlich der anspruchsvollen optischen
Anforderungen von Metallic-Lackierungen in eine mehrlagige
Folienschicht zu integrieren. Dieser neue Ansatz revolutioniert daher
die Beschichtungstechnik in vielen Anwendungsbereichen.

"Besonders überzeugt hat uns beim Preisträger neben dem
eigentlichen technischen Aspekt des Verfahrens auch die Tatsache,
dass die Idee zur konsequenten Weiterentwicklung der
Folienbeschichtung von einem Unternehmen mittlerer Größe energisch
und hartnäckig vorangetrieben wurde, das zwar auf das Gebiet der
Kunststofflackherstellung spezialisiert war, aber als Firma mit
dieser herausfordernden Neuentwicklung entwicklungstechnisch
komplettes Neuland betrat.", begründet Dr. Michael Hilt, Leiter der
Forschungsgesellschaft für Pigmente und Lacke e.V., die Entscheidung
der Jury.

Sinterwerkstoffe versiegeln und prozesssicher galvanisieren

Hochleistungskonstruktionswerkstoffe sind im tatsächlichen Sinn
Enabler für viele Anwendungen in allen Arten von Produkten. Ihr
Manko: solche Werkstoffe sind porös, korrodieren leicht und
verschleißen schnell, weshalb ihre Oberfläche geschützt werden muss.
Dazu kommen häufig galvanische Verfahren zum Einsatz.

Eine besondere Rolle bei modernen Konstruktionswerkstoffen kommt
den Sintermaterialien zu. Einerseits können damit Werkstoffe
hergestellt werden, wie es mit klassischen metallurgischen Verfahren
nicht möglich ist. Andererseits liegt in der natürlichen Porosität
der Sinterwerkstoffe und speziell deren Korngrenzen mit oftmals sehr
unedlem Charakters ihr Dilemma: Die daraus resultierenden Einschlüsse
von Vorbehandlungs- und Aktivelektrolyten bei der galvanischen
Beschichtung führen regelmäßig genau zu dem, was durch die
Beschichtung verhindert werden soll - Ausfällen im Feld.

Die Holzapfel Metallveredelung hat in ihrer Einreichung "Sinter
Surface Solutions" ein Verfahren dargestellt, mit dem sich bei
Konstruktionswerkstoffen aus Sintermaterialien Poren versiegeln und
zugleich auch galvanisch beschichten lassen. Für diese Entwicklung
wird ihr die "OBERFLÄCHE 2012" in Silber verliehen.

"Bei der nun ausgezeichneten Bewerbung hat uns besonders
beeindruckt, dass nicht nur eine Versiegelung der Poren von
Sinterwerkstoffen entwickelt wurde, sondern diese auch so gestaltet
wurde, dass sie prozesssicher galvanisch überschichtbar ist",
erläutert Dr. Uwe König, ZVO Zentralverband Oberflächentechnik e.V./
DGO Deutsche Gesellschaft für Oberflächentechnik e. V. Das Verfahren
dient also tatsächlich als Schlüsseltechnologie für die Verbreitung
von Sinterwerkstoffen in Applikationen, bei denen eine Beschichtung
unumgänglich ist.

Wärmedämmstoffe mit einer Spritzanlage versprühen

Ein wesentlicher Schlüssel hin zur Energiewende ist das Einsparen
von Energie. Dem Dämmen sowohl von Investitionsgütern als auch von
Bauten kommt dabei eine wesentliche Rolle zu, besonders wenn dies
nachträglich ausgeführt werden soll. Innovative Dämmstoffe helfen,
den CO2-Ausstoß zu senken und Kosten für Brennstoffe zu sparen. Sie
verbinden dadurch in idealer Weise Ökonomie mit Ökologie. Solche
Dämmstoffe werden heute nicht mehr nur wie aus dem Baumarkt bekannt
in Form von Plattenmaterial an die Wände gebracht, einige Systeme
sind eindeutig der Oberflächentechnik zuzuordnen.

Wie bei jeder Beschichtungstechnik sind auch im Dämmstoffbereich
das beste Beschichtungsmaterial und der daraus entstehende
Schichtwerkstoff nichts wert ohne die dazugehörige Applikations- und
Anlagentechnik. Besonders bei Hochtechnologiebeschichtungen kommt es
auf die exakte Abstimmung des Systems aus Anlage und
Beschichtungsmaterial, hier der Dämmstoff, an. Für die bestmögliche
Ausnutzung aller Technologie-Potenziale müssen alle Komponenten eines
solchen Systems aufeinander abgestimmt entwickelt werden. Genau dies
ist der Krautzberger GmbH, der Worlée-Chemie GmbH und der Caparol
Industrial Solutions GmbH gelungen. Ihrer gemeinsamen Bewerbung mit
dem Titel "Spritzanlage PK 20S/ PK 40D - eine Spritzanlage zum
Versprühen von spritzbaren Wärmedämmstoffen" verlieh die Jury die
"OBERFLÄCHE 2012" in Bronze.

"Eines der herausragenden Merkmale der mit dem dritten Preis
ausgezeichneten Innovation ist die Bewerbung durch ein Konsortium,
das eben diese geschlossene Kette von Schicht, Verfahren und Anlage
gemeinsam abdeckt", sagt Dr. Martin Riester vom VDMA-Fachverband
Oberflächentechnik und betont: "Der Titel der Bewerbung 'Spritzanlage
PK 20S / PK 40D' wird dabei dem gesamten System nicht gerecht, da es
sich bei der Innovation um mehr als eine Beschichtungsanlage
handelt."

Positive Bilanz nach der erstmaligen Vergabe des Stuttgarter
Oberflächentechnik-Preises "DIE OBERFLÄCHE"

Mit dem Preis zeichnete das Fraunhofer IPA im Rahmen der O&S zum
ersten Mal innovative Anwendungen innerhalb aller Disziplinen der
Oberflächentechnik aus. Dr. Martin Metzner, Abteilungsleiter für
Galvanotechnik am Fraunhofer IPA, Initiator und Jurymitglied des
Preises, zieht eine positive Bilanz: "Dass die Oberflächentechnik in
ihrer gesamten Breite als Schlüsseltechnologie für alle
Industriezweige hochgradig innovativ ist, war der Branche schon immer
klar. Trotzdem ist es natürlich spannend und auch ein gewisses
Wagnis, einen solchen Preis neu aus der Taufe zu heben. 21
Bewerbungen zu erhalten war überwältigend und hat uns besonders bei
der Auswahl der Preisträger auch vor organisatorische
Herausforderungen gestellt. Wir haben uns über die Vielzahl der
qualitativ hochwertigen Bewerbungen sehr gefreut und möchten uns bei
allen Bewerbern bedanken. Besonders beeindruckend war die Vielfalt
der Bewerbungen, die sich einerseits disziplinübergreifend über die
Oberflächentechnik erstreckten und andererseits vom Kleinunternehmen
bis zur Großindustrie reichten. Wir sehen der nächsten Runde des
Preises 2013 mit Spannung und Freude entgegen."

Eine unabhängige Jury entschied nach den Kriterien
Innovationssprung, Nachhaltigkeit, industrielle Machbarkeit und
Enabler-Qualität, also solchen Innovationen, die wiederum die
Einführung neuer Produkte und Technologien ermöglichen. In der Jury
wählten dieses Jahr Dr. Martin Metzner, Fraunhofer IPA, Dr. Martin
Riester, VDMA-Fachverband Oberflächentechnik, Dr. Michael Hilt,
Forschungsgesellschaft für Pigmente und Lacke e.V. und Dr. Uwe König,
ZVO/DGO, die Gewinner aus.

Die ausgezeichneten Anwendungen präsentieren die Preisträger am
zweiten Messetag, 13. Juni 2012 von 12 bis 13 Uhr im Fachforum O&S in
Halle 7. Weitere Informationen sowie Teilnahmebedingungen und
Bewerbungsunterlagen stehen im Internet unter
http://oberflaeche.ipa.fraunhofer.de zur Verfügung.



Pressekontakt:
Ansprechpartner für die Redaktion beim Fraunhofer IPA:
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Axel Storz
Telefon +49 711 970-3660
Jörg-Dieter Walz
Telefon +49 711 970-1667
Fax +49 711 970-1400
presse(at)ipa.fraunhofer.de

Ansprechpartner für die Redaktion bei der Deutschen Messe:
Katharina Siebert
Tel.: +49 511 89-31028
E-Mail: katharina.siebert(at)messe.de
www.ounds-messe.de

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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 12.06.2012 - 15:10 Uhr
Sprache: Deutsch
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Chemische Industrie


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