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Digitale Musikverkäufe legen zweistellig zu - Deutscher Musikmarkt 2011 sogar leicht im Plus

ID: 620081

(ots) - Der deutsche Musikmarkt hat sich im Jahr 2011
stabil entwickelt. Wie der Bundesverband Musikindustrie e. V. (BVMI)
heute im Rahmen seiner Jahrespresse¬konferenz mitteilte, stieg der
Gesamtumsatz aus digitalen und physischen Musikverkäufen sowie den
Einnahmen aus Leistungsschutzrechten (GVL) und Synchronisation* sogar
um 0,1 Prozent auf insgesamt 1,67 Mrd. Euro an. Damit verteidigt
Deutschland zugleich seine Position als drittstärkster Musikmarkt der
Welt. Gestützt wird der Stabilisierungskurs durch den Markttrend im
ersten Quartal 2012, in dem der Umsatz aus Musikverkäufen im
Vergleich zu den Vorjahresmonaten laut media control sogar um 4,2
Prozent zulegen konnte.

Die momentane Stärke des deutschen Musikmarktes liegt neben dem
erfolgreichen nationalen Repertoire, das 2011 einen Rekordanteil von
55 Prozent an den offiziellen TOP 100 Longplay-Charts erreichte, vor
allem auch in seiner nach wie vor starken physischen Verankerung
begründet. Trotz eines leichten Rückgangs (-3,8 Prozent) blieben
Tonträger im letzten Jahr mit einem Marktanteil von 83,4 Prozent
Haupteinnahmequelle der heimischen Musikwirtschaft. Die CD behauptete
sich mit einem Marktanteil von 73,8 Prozent und einem Umsatzvolumen
von 1,098 Mrd. Euro als Rückgrat der Branche - die zum Teil starken
Umsatzrückgänge der letzten Jahre konnten auf ein Minus von 2,9
Prozent gebremst werden. Das stärkste Wachstum war bei den digitalen
Musikverkäufen zu beobachten, die mit einem Umsatz von 247 Mio. Euro
um 21,2 Prozent erneut zweistellig zulegen und damit die Rückgänge
der physischen Musikverkäufe umsatzseitig nahezu kompensieren
konnten.

Prof. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes
Musikindustrie e. V. kommentierte: "Die stabile Marktentwicklung
zeigt, dass sich die Investitionen der letzten Jahre auszuzahlen




beginnen. Das kommt besonders in den mittlerweile 70 Angeboten im
legalen digitalen Markt zum Ausdruck. Dennoch sind wir von einer
echten Trendwende immer noch weit entfernt, solange die legalen
Musikangebote weiterhin mit den massenhaften illegalen
Umsonstangeboten im Netz konkurrieren müssen." Es sei nach wie vor
dringend erforderlich, bessere gesetzliche Rahmenbedingungen zur
Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums zu schaffen, zum
Beispiel durch Einführung eines Warnhinweissystems bei
Urheberrechtsverletzungen im Internet. Mit Blick auf die aktuelle
Debatte um das Urheberrecht fügte er an: "Das geistige Eigentum ist
der maßgebliche Rohstoff in Deutschland und damit Grundlage unserer
kulturellen Vielfalt und wirtschaftlichen Prosperität. Gerade in
einer zunehmend digitalisierten Welt brauchen wir ein
durchsetzungsstarkes Urheberrecht, denn es ermöglicht den Autoren,
Kreativen und Künstlern sowie deren Partnern, von ihrem Tun auch zu
leben. Die Forderung, Kultur im Internet gratis konsumieren zu
können, mag aktuell populär sein, ist aber genauso realitätsfern. Die
Vorschläge pauschaler Vergütungsmodelle lassen häufig den mangelnden
Respekt vor der kreativen Leistung der am Schaffensprozess
beteiligten Personen erkennen, und auch Finanzierungen mit dem
Klingelbeutel im Netz taugen nicht als allgemeingültiges
Wirtschaftsmodell für die Künstler und Kreativen."

Jeder sechste Euro aus digitalen Musikverkäufen

Parallel zu den neuen Musikdiensten im Internet haben auch die
digitalen Geschäftsfelder weiter an Zugkraft gewonnen: Der Anteil des
Digitalmarkts am Gesamtumsatz kletterte 2011 auf 16,6 Prozent. Die
größten Zuwächse verzeichnete das Geschäft mit den Downloads, die um
28,8 Prozent zulegen konnten. Dabei zeigte sich erneut, dass nicht
nur das "Cherrypicking", also die Käufe von Einzeltracks (+30,3
Prozent Umsatzwachstum), sondern auch die Alben (+27,8 Prozent)
gleichermaßen zulegen konnten. Ein Ergebnis, das sich auch in der
steigenden Anzahl der Download-Käufer widerspiegelt: Nahmen 2005 etwa
drei Millionen Menschen legale Downloads in Anspruch, kletterte diese
Zahl im Jahr 2011 auf mehr als 7,7 Millionen.

Die Zahl der Online-Musikdienste, die in Deutschland verfügbar
sind, hat sich im vergangenen Jahr annähernd verdoppelt auf 70
Services - noch nie standen dem Musikfan so viele unterschiedliche
Möglichkeiten zur Verfügung, Musik zu hören oder zu kaufen. Bei der
Fülle der Angebote gebe es keine Ausrede, sich illegal mit Musik zu
versorgen, wie der Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie
e. V. Dr. Florian Drücke betonte: "Entlang den veränderten medialen
Gewohnheiten sind spannende neue Möglichkeiten entstanden, Musik zu
konsumieren - als Download oder Stream, in der Cloud oder gekoppelt
an soziale Netzwerke." Die kontinuierliche Zunahme der Nutzer zeige,
dass die Modelle angenommen werden. Das Lamentieren über nicht
etablierte "Geschäftsmodelle" sei nur noch dort zu hören, wo man sich
nicht wirklich mit der Branche und den Konsumgewohnheiten
auseinandersetze.

Streaming als Brücke zum legalen Konsum

Die Einnahmen mit Werbung und Abonnements im Rahmen von Audio- und
Musikvideostreamings spielten 2011 mit einem Anteil von zehn Prozent
am Digitalmarkt nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Dennoch ist
Ende 2011 viel Bewegung in dieses aufstrebende Marktsegment gekommen.
"Die Streaming-Dienste demonstrieren anschaulich den
Paradigmenwechsel, der in der Musiknutzung stattgefunden hat: Der
Käufer entscheidet individuell, wie und wann er seine Musik hören und
gegebenenfalls sammeln will - oder sogar, ob er diese überhaupt noch
selbst besitzen möchte. Darüber hinaus bieten sie gerade denjenigen,
die sich bislang umsonst illegal mit Musik im Netz versorgt haben,
eine Brücke zum legalen Musikkonsum."

Die Zahl der Streaming-Dienste war innerhalb weniger Monate in
Deutschland von zwei auf neun Dienste gestiegen. Auch wenn einige der
Dienste werbefinanzierte Gratisvarianten anbieten, besteht das
grundlegende Geschäftsmodell in bezahlten Abonnements - ein Modell,
das nach einer aktuellen Studie von Delphi Research im Auftrag des
BVMI viel Potenzial hat: Sechs Prozent der Deutschen geben an,
bereits über ein Musik-Abonnement zu verfügen (sowohl online als auch
offline, zum Beispiel im Rahmen eines Clubs), weitere 22 Prozent
können sich vorstellen, in Zukunft ein Abonnement abzuschließen.

*Synchronisation: Lizenzeinnahmen, die aus der Verwendung von
Musik in Werbung, TV, Filmen oder Games entstehen.



Weitere Informationen:

Andreas Leisdon
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: leisdon(at)musikindustrie.de
Tel.: +49 (0)30 - 59 00 38 -44

Rebecka Heinz
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: heinz(at)musikindustrie.de
Tel.: +49 (0)30 - 59 00 38 -23

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Datum: 19.04.2012 - 12:44 Uhr
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