Nokia Siemens Networks-Chef Rajeev Suri rechnet mit heftigen Einschnitten in der ganzen Branche / NSN-Chef stellt Börsengang des Netzwerksausrüsters in Aussicht
(ots) - 14. Februar 2012 - Der Chef des angeschlagenen
Netzwerk-Herstellers Nokia Siemens Networks (NSN), Rajeev Suri,
rechnet für seine Branche mit tiefgreifenden Umbrüchen. Es gebe nach
wie vor zu viele Wettbewerber, sagte Suri im Interview mit dem
Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 3/2012, EVT 16. Februar). "Der
Markt für Mobilfunknetze verträgt keine fünf großen Anbieter."
Damit würde der Konzentrationsprozess in der Branche die nächste
Stufe nehmen. Im vergangenen Jahrzehnt haben immer wieder Rivalen
fusioniert oder sind ausgeschieden. NSN entstand 2007 aus der
Zusammenlegung der entsprechenden Sparten des finnischen
Handy-Herstellers Nokia und des Münchner Siemens-Konzerns.
Mit seinem gerade gestarteten Umbau sieht Suri NSN als Vorreiter:
"Wir werden mit Einschnitten in diesem Ausmaß nicht die einzigen
bleiben. Unsere Wettbewerber werden ebenfalls mehr tun müssen als
bislang." Das chronisch defizitäre Gemeinschaftsunternehmen gibt als
erster der Konkurrenten sein bisheriges Vollangebot auf und
konzentriert sich auf mobile Breitband-Netze und zugehörige Dienste.
Unter anderem steigt NSN aus dem Festnetzgeschäft aus und streicht
17.000 seiner weltweit 74.000 Stellen.
Ziel sei es, eine starke, rentable Firma zu bauen, die unabhängig
bestehen könne, sagte Suri. Dabei schloss der NSN-Chef einen
Börsengang explizit nicht aus: "Wir als Management wollen so weit
kommen, dass wir unseren Gesellschaftern diese Option eröffnen
können." Seit der Gründung hatten die Eigentümer Nokia und Siemens
2,5 Mrd. Euro nachschiessen müssen, um die Verluste der Tochter
auszugleichen. Bislang sind alle Ausstiegsversuche der Mütter
gescheitert. Gerüchte, er selber stehe vor der Ablösung, wies Suri
zurück. Er fühle sich in seinem Job "sehr sicher", sagte der NSN-Chef
unter Berufung auf Dementis von Nokia und des neuen
NSN-Aufsichtratsvorsitzenden Jesper Ovesen. "Herr Ovesen sagte mir,
der gesamte Aufsichtsrat habe volles Vertrauen in mich."
Pressekontakt:
Christian Baulig, Chefredaktion 'Capital',
Tel. 040/3703-8346, E-Mail: baulig.christian(at)guj.de
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Datum: 14.02.2012 - 11:05 Uhr
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