ARD-Sportschau: "Asiatisches Wettsyndikat auch in Deutschland tätig"
- Italienische Staatsanwälte decken internationalen Wettbetrugsring im Fußball auf
(ots) - Sergio Lo Presti, Chefermittler im italienischen
Fußball-Wettskandal aus Cremona, berichtet in der ARD-Sportschau,
dass ein asiatisches Wettsyndikat, mit Sitz in Singapur, auch im
deutschen Fußball Spiele manipulieren wollte.
In Zusammenarbeit mit deutschen Polizeibehörden stellte Lo Presti
fest: "Einige der Personen, gegen die wir ermitteln, haben sich
sowohl mit Spielen der deutschen Meisterschaften als auch der
italienischen beschäftigt und wollten einige dieser Spiele
verschieben." Auf die Frage, ob auch Spiele der beiden deutschen
Bundesligen betroffen sind, wollte sich Lo Presti, mit Hinweise auf
noch laufenden Ermittlungen, nicht äußern. Er betonte jedoch die gute
Zusammenarbeit mit seinen Bochumer Kollegen.
Was aufgrund der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Cremona als
Manipulationsskandal im italienischen Fußball begann, nimmt
mittlerweile globale Dimensionen an. Den Kopf der Organisation
lokalisierten die Ermittler in Singapur. "Das ist eine Gruppe, die
sich den ganzen Erdball in Einflusszonen aufteilte", sagte Lo Presti,
der ARD.
50 bis 60 Spiele der obersten drei italienischen Ligen gelten als
verschoben. Mehr als 100 Personen, über die Hälfte von ihnen aktuelle
und ehemalige Fußballprofis, zählt der Staatsanwalt Roberto Di
Martino zu dem Betrugsnetzwerk. "Was wir zum Gegenstand haben, ist
die Bildung einer kriminellen Vereinigung mit dem Ziel des
Sportbetrugs", sagt Di Martino der ARD.
Den Ermittlungen zufolge existierten feste Tarife für die
Bestechung von Fußballern. "200.000 bis 300.000 Euro für Serie
A-Spiele, ca. 100.000 für die Serie B, 50.000 bis 60.000 für die
dritte Liga", berichtet Di Martino.
Mittlerweile sind die Akten auf 24.000 Seiten angewachsen. Gegen
24 Beschuldigte wurden Haftbefehle ausgefertigt, neun unter
Hausarrest gestellt. Unter ihnen befinden sich auch der dreimalige
Torschützenkönig der Serie A, Giuseppe Signori, und der
Rekordtorschütze des Serie A-Klubs Atalanta Bergamo, Cristiano Doni.
Wie die ARD von der Staatsanwaltschaft erfuhr, sollen in den
nächsten Tagen weitere Verdächtige vernommen werden.
Fotos finden Sie unter www.ard-foto.de
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Cornelia Göbel-Lanczak
WDR Presse und Information
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Datum: 14.01.2012 - 14:00 Uhr
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