Neue Mediengesetze für bessere Wettbewerbsfähigkeit
6.000 Teilnehmer bei den 25. MEDIENTAGEN MÜNCHEN
(ots) - Deutschlands Medienwirtschaft benötigt 
Chancengleichheit im globalen Wettbewerb: Erster Schritt muss dabei 
ein neuer Rechtsrahmen sein, der gleichermaßen für internationale 
Konzerne wie nationale Medienunternehmen gilt. Dies ist nach drei 
Kongresstagen ein wesentliches Ergebnis der 25. MEDIENTAGE MÜNCHEN. 
Das neue Regelwerk sollte außerdem auch gleiche Rahmenbedingungen für
Fernsehen und Online-Angebote schaffen. Neu geordnet werden müssten 
auch die Bereiche Datenschutz, Medienkonzentrations- und 
Urheberrecht. Unter dem Motto "Mobile - Local - Social: Dreiklang der
vernetzten Gesellschaft" haben bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN mehr als 
500 Experten in 90 Veranstaltungen über aktuelle Entwicklungen der 
Medienbranche diskutiert. "Die Konvergenz der Medien differenziert 
den Markt immer stärker aus", bilanziert Johannes Kors, 
Geschäftsführer der Medientage München GmbH. Dabei zeigte sich, dass 
vor allem breitbandige Online-Anschlüsse und internetfähige 
Smartphones sowie Tablet-PCs Mediennutzung, Geschäftsmodelle und 
schließlich die gesamte Gesellschaft nachhaltig verändern. 
"Traditionelle Geschäftsmodelle erodieren, zugleich bietet die 
Digitalisierung mit ihrem unglaublichen Innovationstempo in immer 
kürzeren Zeitabständen neue Möglichkeiten und Business-Modelle", 
fasst Johannes Kors zentrale Erkenntnisse zusammen.
   Zahl der Kongressbesucher stabil
   Die MEDIENTAGE MÜNCHEN bieten als Deutschlands größter 
Medien-Branchentreff zahlreiche Plattformen, um sich in Theorie und 
Praxis mit aktuellen Entwicklungen auseinanderzusetzen. "Mit etwa 
6.000 Kongressbesuchern halten wir souverän das Vorjahresniveau und 
behaupten uns erneut als führender Medienkongress Europas", resümiert
Christopher Tusch, Geschäftsführer der Medientage München GmbH. "Neue
Formate wie der Social-Media-Track haben sich bewährt und 
unterstreichen unsere Positionierung als kostenpflichtige 
Premiumveranstaltung." Egal ob als verbindende technische Plattform 
oder als eigenständiges Medium: Das Internet treibt, so wurde in 
München deutlich, Innovations- und Transformationsprozesse und 
inspiriert Unternehmen zu Produkten, die den klassischen 
Medienbegriff erweitern. Standortbezogene Dienste und intelligente 
digitale Navigatoren ergänzen publizistische Inhalte. Dies erfolgt 
entweder durch das Miteinander verschiedener Endgeräte (zum Beispiel 
TV-Monitor plus Smartphone) oder durch das Verschmelzen 
unterschiedlicher Mediengattungen (zum Beispiel Hybrid-TV). Moderne 
Mobilfunkstandards erlauben es außerdem, dass auch größere 
Datenmengen überall per Smartphone oder Tablet-PC empfangen werden 
können. Eine neue Dimension stellen auch die sozialen Netzwerke dar. 
Sie avancieren zu Katalysatoren der Medienbranche, machen aber 
journalistische Inhalte noch lange nicht überflüssig. Das 
Kräfteverhältnis der neuen und alten Medien wird durch die 
Digitalisierung neu austariert. Dabei besinnen sich die Verlage neben
ihrem Online-Engagement aber auch wieder auf die Stärke ihrer 
Printprodukte.
   Regulierung und Rundfunkordnung anpassen Konvergenz und Crossmedia
erlauben den Unternehmen positive Skaleneffekte und Synergien. 
Zugleich aber wird das Problem drohender Markt- und Meinungsmacht 
immer vielschichtiger. Deshalb forderte der Leiter der Bayerischen 
Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Marcel Huber, die deutsche 
Medienregulierung den veränderten Rahmenbedingungen des 
Online-Zeitalters anzupassen. Vor allem das Medienkonzentrationsrecht
müsse modernisiert und von seiner starken Fixierung auf 
TV-Einschaltquoten gelöst werden. Angesichts der Konvergenz von 
Internet und Fernsehen sollten einerseits global operierende 
Online-Unternehmen in die Rundfunkordnung einbezogen und andererseits
die Bestimmungen für klassische Medienunternehmen dereguliert werden.
Zu den Fragen, die bei den 25. MEDIENTAGEN MÜNCHEN am meisten 
diskutiert wurden, zählten die Themen Netzneutralität und 
Urheberrecht, Daten- und Jugendschutz. Dabei wurde immer wieder 
Appell laut, "faire Spielregeln" für alle zu schaffen. Dies forderten
ebenso klassische Medienanbieter im Wettbewerb mit globalen 
(Internet-)Konzernen wie auch Kreative, deren Werke zum Opfer von 
Online-Piraterie werden. Siegfried Schneider, Präsident der 
Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und Vorsitzender der
Gesellschafterversammlung der MEDIENTAGE MÜNCHEN, betonte, die mobile
Internetnutzung inklusive einer genauen Lokalisierung von 
Nutzerstandorten bedeute außer neuen Geschäftsmodellen auch Risiken. 
So gelte es, die Daten und Persönlichkeitsrechte der Verbraucher zu 
schützen. Außerdem forderte Schneider, die Medienkompetenz der Nutzer
so zu stärken, dass diese ihre Chancen und Rechte in der Online-Welt 
optimal wahrnehmen können.
   Qualität wird sich durchsetzen
   Bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN wurde einmal mehr deutlich, wie stark 
technologische Entwicklungen Mediennutzung und -inhalte prägen: Dies 
gilt für TV-Bildschirme, auf denen TV-Programme neben Online-Videos 
erscheinen, und auch für Smartphones sowie andere digitale Devices, 
die dank des neuen Mobilfunkstandards Long Term Evolution (LTE) mobil
ebenso große Datenmengen empfangen wie ein Festnetzanschluss. Und 
auch die Werbebranche ist in Bewegung: Dort landen immer größere 
Etat-Anteile im Internet, wo anonymisierte Nutzerprofile dabei 
helfen, Streuverluste zu vermeiden. Digitale Medien werden lokal oder
global, stationär oder mobil, alleine oder sozial genutzt. In allen 
Fällen aber kommt es auf ausreichende Qualität an. Dies wurde auch 
bei den fünf Gipfel-Veranstaltungen der MEDIENTAGE MÜNCHEN deutlich. 
Ohne eine leistungsfähige Infrastruktur, ohne verantwortungsvolle 
Akteure im Internet, ohne publizistische Vielfalt und ohne 
vorausschauende Medienpolitik lassen sich die Herausforderungen des 
rasanten digitalen Wandels nicht bewältigen. Klassische Medien und 
Online-Publikationen nähern sich in jedem Fall immer weiter an. 
"Qualität hier oder dort wird sich in jedem Fall durchsetzen", zeigte
sich Staatsminister Huber beim Publishing-Gipfel optimistisch. Um 
ihre Position in der neuen Medienwelt nachhaltig zu stärken, setzen 
immer mehr Anbieter verstärkt auf eine Qualitätsoffensive bei ihren 
Digitalangeboten. Sie zeigten sich dabei bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN 
durchaus selbstkritisch: "Unser Online-Produkt ist heute viel 
schlechter als die Zeitung", lautete etwa die Einschätzung von Peter 
Hogenkamp, Leiter Digitale Medien bei der NZZ. Die Qualität der 
Online-Inhalte müsse deutlich gesteigert werden. Dem pflichtete 
indirekt Christoph Keese bei: Techblogs wie Mashable oder AllTingsD 
würden ihre Themen besser covern als traditionelle Medien, betonte 
der Konzerngeschäftsführer Public Affairs der Axel Springer AG.
   Kongressmesse mit sechzig Ausstellern
   Bei der kongressbegleitenden Medienmesse präsentierten rund 
sechzig Aussteller Neuheiten aus den Bereichen Fernsehen (IPTV, 
HbbTV, 3D), Hörfunk (DAB+, Hybrid-Radio), Film/Produktion, 
Werbung/Marketing, Online, Mobile Media und Print. Auf dem 
MedienCampus Bayern diskutierten Nachwuchsjournalisten, Studierende 
und Praktiker sowie Dozenten aus dem Bereich der Aus- und Fortbildung
alte und neue Modelle für den Weg in Medienberufe. Zu den beliebten 
Events der 25. MEDIENTAGE MÜNCHEN zählten außerdem die Nacht der 
Medien im Münchner Justizpalast, ein Jubiläumsfeuerwerk sowie die 
Verleihung des Camgaroo Award. Die 26. MEDIENTAGE MÜNCHEN finden vom 
24. bis 26. Oktober 2012 statt.
   Zusammenfassungen aller Panel-Diskussionen, Bildmaterial sowie 
Video- und Audiostreams erhalten Sie unter: 
http://www.medientage.de/mediathek.php
Pressekontakt:
Medientage München
Anja Kistler
Telefon: 089/68999250
Fax: 089/68999199
anja.kistler(at)medientage.de
      
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Datum: 21.10.2011 - 18:49 Uhr
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