MEDIENTAGE MÜNCHEN 2011 vom 19. bis 21. Oktober / 2.4 Mehr Medienkompetenz oder mehr Anbieterschutz:
(ots) - Virtueller Babysitter gesucht: Um 
Jugendschutzprogramme, die den Abenteuerspielplatz Internet für 
Kinder sicherer machen sollen, ging es bei einer Veranstaltung der 
Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) im Rahmen der Medientage 
München. Die KJM hatte erst im Mai dieses Jahres aktualisierte 
Eckwerte für die Anerkennung von Jugendschutzprogrammen publiziert. 
Daraufhin konnte sie im August und September zwei Konzepte für 
Jugendschutzprogramme - das von JusProg e.V. und das der Telekom AG -
positiv bewerten. Die KJM ist laut Jugendmedienschutz-Staatsvertrag 
für die Anerkennung von Jugendschutzprogrammen zuständig. 
   "Ein Signal, das alle Beteiligten ein Stück weit unter Druck 
setzt", sagte Verena Weigand, die Leiterin der KJM-Stabsstelle, in 
ihrem einführenden Referat. "Denn in der Öffentlichkeit und auch in 
der Politik besteht nun eine gewisse Erwartungshaltung an die 
Funktionsfähigkeit und die baldige Weiterentwicklung der 
Schutzoption." Das gelte vor allem für die Werbung für den Einsatz 
von Jugendschutzprogrammen bei Eltern und anderen Erziehenden und für
die Identifizierung typischer Defizite bei den derzeit verfügbaren 
technischen Jugendschutzlösungen.
   Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt 
und Mitglied der KJM, appellierte in dem Zusammenhang an alle am 
Jugendschutz-System Beteiligten: "Jugendschutzprogramme sollten nicht
aus irgendeiner politischen oder rechtlichen Handlungspflicht heraus 
entstehen. Sie sollten aus einer Verantwortungshaltung heraus 
entstehen." Jugendschutzprogramme lägen in der "Verantwortung der 
KJM, der Anbieter und der Politik". Ganz konkret forderte Holsten 
finanzielle Unterstützung seitens der Politik, um anerkannte 
Jugendschutzprogramme dann "auch bewerben und damit nutzbar machen zu
können". 
   Dass diese Unterstützung bald gebraucht werde, illustrierte die 
Aussage von Gabriele Schmeichel, Vorstandsvorsitzende der 
Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) und 
Jugendschutzbeauftragte der Deutschen Telekom: "Bis Ende des Jahres 
kommt das Jugendschutzprogramm der Telekom", versprach sie. Das 
gemeinsame Ziel müsse jetzt sein, eine baldige Anerkennung erster 
Jugendschutzprogramme auch in der Öffentlichkeit positiv zu 
kommunizieren, um damit deren Akzeptanz zu befördern.
   Auch Claus Grewenig, Geschäftsführer des Verbands Privater 
Rundfunk und Telemedien (VPRT), zeigte sich mit den jüngsten 
Entwicklungen bei den Jugendschutzprogrammen zufrieden. "Der Schritt,
den die KJM mit der Positivbewertung gegangen ist, war ganz wichtig."
Seine Forderung: "Jugendschutz muss für die Anbieter machbar 
bleiben." Die gesellschaftspolitische Relevanz des Themas betonte 
Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für 
neue Medien (BLM) und Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung 
Medienpädagogik Bayern. Er sagte: "Die Herausforderung in Bezug auf 
Jugendschutzprogramme ist es, auch diejenigen Eltern zu erreichen, 
die sich nicht für das Thema interessieren." Die BLM baue deshalb im 
Moment ein bayernweites Referentennetzwerk auf. Schneider: "Experten 
an der Basis müssen Medienkompetenz über Elternabende an die Nutzer 
bringen. Das beste Jugendschutzprogramm nützt nichts, wenn es in der 
Praxis nicht verwendet wird."
Pressekontakt:
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Leiterin der 
KJM-Stabsstelle, Verena Weigand, 
Tel. 089/63808-262 oder E-Mail stabsstelle(at)kjm-online.de
      
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Datum: 21.10.2011 - 11:49 Uhr
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