Deutsche Content Allianz kritisiert Stillstand des Bundesjustizministeriums bei der Urheberrechtsref
(ots) - Deutsche Content Allianz kritisiert Stillstand
des Bundesjustizministeriums bei der Urheberrechtsreform
   Berlin, 19. Oktober 2011 -  Anlässlich eines Spitzentreffens der 
Deutschen Content Allianz mit dem Staatsminister für Kultur und 
Medien Bernd Neumann, das am 18. Oktober 2011 in Berlin im 
Bundeskanzleramt stattfand, drückte die Interessengemeinschaft der 
Anbieter und Produzenten von Medieninhalten ihre Unzufriedenheit zum 
einen mit dem einseitigen Fokus der kultur- und netzpolitischen 
Debatten auf die technischen Infrastrukturen im Internet aus. Zum 
anderen kritisierte die Allianz die zögerliche Arbeit des 
Bundesjustizministeriums bei der Schaffung zeitgemäßer rechtlicher 
Rahmenbedingungen für Kreativität und kulturelle Vielfalt im 
Internet.
   Aktueller Hemmschuh sei vor allem der Dritte Korb der 
Urheberrechtsreform, wie Jürgen Doetz, Präsident des Verbands 
Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) im Namen der Deutschen 
Content Allianz betonte: "Der Stillstand bezüglich des Dritten Korbes
der Urheberrechtsreform verdeutlicht exemplarisch, wie wichtige 
Themen rund um den Schutz des geistigen Eigentums offenbar auf die 
lange Bank geschoben werden sollen." Jede weitere Verzögerung gehe zu
Lasten der Kulturschaffenden und der kulturellen Vielfalt in 
Deutschland und wirke einer Etablierung legaler Dienste und 
Geschäftsmodelle im Internet, bei denen die Urheber, Künstler und 
Rechteinhaber fair an den Einnahmen beteiligt werden, entgegen. "Es 
ist dringend an der Zeit, dass die Politik hier gegensteuert und 
klare gesetzliche Rahmenbedingungen schafft."
   Das Spitzentreffen fand vor den anhaltenden kultur- und 
netzpolitischen Debatten statt, die sich einseitig an den technischen
Infrastrukturen im Internet orientieren und den kulturellen und 
wirtschaftlichen Wert von Medieninhalten sowie auch die Leistungen 
der Kulturschaffenden in den Hintergrund rücken. Im Rahmen des 
Treffens mahnte die Allianz die Bundesregierung zur Umsetzung der im 
12-Punkte-Papier dargelegten Maßnahmen zum Schutz des geistigen 
Eigentums im Internet, die der Kulturstaatsminister vor knapp einem 
Jahr vorgestellt hatte.
   Mit dem 12-Punkte-Papier von Kulturstaatsminister Bernd Neumann 
liegen seit einem Jahr konkrete Lösungsoptionen für den Schutz 
geistigen Eigentums im Internet vor. Im Kern sieht das Papier vor, 
den Urheber und den Wert des geistigen Eigentums wieder in den Fokus 
der Debatte zu rücken. Dazu sei neben gesellschaftlicher Aufklärung 
und der Vermittlung von Medienkompetenz eine Überarbeitung der 
rechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich. Diese betreffen unter 
anderem die Stärkung der Urheber- und Leistungsschutzrechte, die 
Weiterentwicklung der Providerhaftung sowie die Etablierung eines 
sanktionierten Warnhinweismodells bei Urheberrechtsverletzungen im 
Internet.
   Die hohe Wirksamkeit eines solchen Modells hatte unlängst eine 
GfK-Studie zur Digitalen Content-Nutzung, für die im Auftrag des 
Bundesverbandes Musikindustrie, der Gesellschaft zur Verfolgung von 
Urheberrechtsverletzungen und des Börsenvereins des Deutschen 
Buchhandels 10.000 Menschen in Deutschland befragt wurden, 
bescheinigt. So sind 57 Prozent der Bevölkerung der Meinung, dass 
Personen, die illegal Medieninhalte anbieten oder herunterladen, ihr 
Handeln nach einer Verwarnung einstellen würden. Bei den aktiven 
Usern von Filesharing-Diensten sind sogar 81 Prozent dieser Ansicht.
   DEUTSCHE CONTENT ALLIANZ:
   Die Deutsche Content Allianz ist ein Zusammenschluss der 
Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der 
Bundesrepublik Deutschland (ARD), des Börsenvereins des Deutschen 
Buchhandels, des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), der 
Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische 
Vervielfältigungsrechte (GEMA), der Allianz Deutscher Produzenten - 
Film & Fernsehen (Produzentenallianz), der Spitzenorganisation der 
Filmwirtschaft (SPIO), des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien 
(VPRT) sowie des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Zentrales 
Anliegen der Content Allianz ist es unter anderem Urheber- und 
Leistungsschutzrechte zum Schutz der kulturellen Vielfalt zu stärken.
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Datum: 19.10.2011 - 18:06 Uhr
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