Glücksspielstaatsvertrag: Verzichten die Länder auf Netzsperren?
(ots) - Laut einer Meldung des Spiegel steht eine neue 
Fassung des Glücksspielstaatsvertrags kurz vor der Unterzeichnung. 
Anders als frühere Entwürfe kommt diese Version ohne Regelung zur 
netzseitigen Zugangssperrung von Websites aus - also ohne die 
sogenannten Internetsperren, mit denen deutsche Internetnutzer an der
Nutzung hier nicht zugelassener Glücksspielangebote gehindert werden 
sollten.
   eco, der Verband der deutschen Internetwirtschaft, ist noch 
skeptisch. Vorstandsvorsitzender Prof. Michael Rotert sagt: "Wir sind
gespannt auf die neue Vertragsfassung. Sollte die Meldung stimmen, 
ist das zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Die bisher 
bekannten Fassungen enthalten allerdings viele fragwürdige und 
wettbewerbsfeindliche Regelungen. Die Internetsperren waren nur das 
offensichtlichste von mehreren Problemen."
   Die Sperrung von Websites ist für eco kein probates Mittel, um ein
von Behörden gewünschtes Verhalten zu erzwingen. Das Verfahren bringt
technische Schwierigkeiten und zudem eine Vielzahl von rechtlichen 
Problemen mit sich. eco hat bereits mehrfach auf die nicht 
beabsichtigten Nebeneffekte der Sperren sowie auf die Gefahren für 
die grundrechtlich gewährleistete Meinungsfreiheit hingewiesen. Zudem
ist das Verfahren ineffektiv: Sperren können leicht umgangen werden 
und haben daher einen lediglich symbolischen Charakter.
   Rotert begüßt die Abkehr der Länder von Glücksspiel-Netzsperren 
als längst überfällig: "Sperrmaßnahmen generell und insbesondere 
solche, die wettbewerblich motiviert zu Marktabschottungszwecken 
eingesetzt werden sollen, lehnt eco ab." Um den illegalen 
Glücksspielmarkt im Netz auszutrocknen, empfiehlt eco statt Sperrung 
und Repressalien die Schaffung eines attraktiven legalen Marktes.
   Weiterführender Link:
   http://politik.eco.de/themen/glucksspiel/
   eco ( www.eco.de ) ist seit über 15 Jahren der Verband der 
Internetwirtschaft in Deutschland und vertritt deren Interessen 
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. Mit mehr als 
500 Mitgliedsunternehmen gestalten wir das Internet: Wir entwickeln 
Märkte, fördern Technologien und formen Rahmenbedingungen. In unserem
Kompetenz-Netzwerk befassen wir uns mit Infrastrukturfragen, 
rechtlich-regulativen Aufgabenstellungen, innovativen Anwendungen und
der Nutzung von Inhalten.
Pressekontakt:
Weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft 
e.V., Lichtstr. 43h, 50825 Köln, Katrin Mallener, Tel.: 
0221/700048-260, E-Mail: katrin.mallener(at)eco.de, Web: www.eco.de
      
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 17.10.2011 - 17:55 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 501252
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Köln
Telefon:
Kategorie:
Internet
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 147 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Glücksspielstaatsvertrag: Verzichten die Länder auf Netzsperren?"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
eco - Vb d. dt. Internetwirtschaft e.V. (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).




