VDA fordert einfachere Firmenwagenbesteuerung
(ots) - Der Verband der Automobilindustrie (VDA)
sieht bei der Firmenwagenbesteuerung dringenden Handlungsbedarf
seitens des Gesetzgebers: "Die heutige Regelung ist zu kompliziert,
und was wir bisher an Änderungen erlebt haben, ist das Gegenteil
einer Vereinfachung" sagte VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig zur
Eröffnung der Fachveranstaltung "Auto und Steuern" auf der 64. IAA
Pkw in Frankfurt. Zustimmung erhielt Bräunig von Prof. Frank Balmes
(Steuerberatungsgesellschaft PKF), der die wachsende Komplexität der
Firmenwagenbesteuerung darlegte: "Während das Auto in 125 Jahren
einige Revolutionen durchlebt hat, kann man das von der seit 110
Jahren bestehenden Besteuerung des Autos nicht behaupten." Die
Firmenwagenbesteuerung sei mit fast jeder gesetzlichen Änderung und
mit jeder Verwaltungsanweisung komplizierter geworden. Balmes
plädierte dafür, bei der Firmenwagenbesteuerung den komplizierten
0,03%-Sonderzuschlag für die Fahrten zwischen Wohnung und
Arbeitsstätte abzuschaffen und im Gegenzug für diese Fahrten die
Entfernungspauschale zu beseitigen. Hans-Joachim Vanscheidt, Leiter
der Steuerabteilung im VDA, sprach sich dafür aus, die notwendige
Vereinfachung der Firmenwagenbesteuerung mit der anstehenden
Vereinfachung des steuerlichen Reisekostenrechts zu verbinden.
Der VDA wandte sich zudem gegen das Vorhaben der EU, die
Besteuerung von Dieselkraftstoff für Pkw und Nutzfahrzeuge ab 2013
europaweit schrittweise anzuheben. "Die geplante drastische Erhöhung
der Dieselsteuer würde zu erheblichen Verwerfungen im bestehenden Mix
von Benzin- und Dieselfahrzeugen führen und damit auch ökologisch
kontraproduktiv sein", sagte Bräunig. "Selbst bei einer langen
Übergangsfrist bis zum Jahr 2023, von der jetzt die Rede ist, bliebe
dieser Ansatz von vornherein verfehlt." Bräunig begrüßte, dass es von
Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat bislang keine Signale gebe,
der Neuregelung zuzustimmen.
Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer stellte heraus, er
rechne nicht damit, dass die Entscheidung "so dramatisch gegen die
Dieseltechnologie ausfällt, wie das jetzt besprochen wird". Peter
Bille aus dem Bundesfinanzministerium führte aus, dass man sich in
Brüssel gegen den Grundsatz "Gleicher Steuersatz bei gleicher
Verwendung von Energieerzeugnissen" wende. Man lehne die Einführung
einer CO2-Besteuerung für Energiezeugnisse und die Aufteilung der
Energiebesteuerung in eine Energieverbrauchs- und eine CO2-Komponente
jeweils mit einem eigenen Mindeststeuersatz ab.
In der von Gerd Faber, Vorsitzender des VDA-Steuerausschusses,
moderierten Diskussions-runde standen die Kraftstoffpreise und die
Einführung der Pkw-Maut im Mittelpunkt. Der Präsident des Bundes der
Steuerzahler, Karl Heinz Däke, und Jürgen Albrecht vom ADAC erteilten
der Einführung einer Pkw-Maut eine klare Absage. Dabei wurde vor
allem die bereits bestehende immense Belastung der Autofahrer mit
Steuern und Abgaben hervorgehoben.
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Eckehart Rotter
VDA/Abteilung Presse
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Datum: 22.09.2011 - 19:03 Uhr
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