Neue OZ: Kommentar zu Konfliktbewältigung im Profifußball
(ots) - Fauler Kompromiss
   Typisch für die Konfliktbewältigung im Profifußball ist das Ende 
der Affäre um zwei Fußballprofis des VfL Osnabrück, die in der 
entscheidenden Phase der Saison deutlich zu spät und - nach 
übereinstimmenden Aussagen von Vorgesetzten und Kollegen - spürbar 
unter Restalkohol stehend, zum Training kamen.
   Jetzt ist in der offiziellen Erklärung des Arbeitsgerichts von 
"keinerlei Verfehlungen" die Rede, die fristlose Kündigung stand 
nicht mehr zur Debatte. Fehlt nur noch, dass die beiden Spieler bei 
nächster Gelegenheit die silberne Ehrennadel bekommen. Am Ende ging 
es nicht um die Wahrheit, sondern nur darum, dass alle halbwegs das 
Gesicht wahren. Die Spieler wollten die Rücknahme der fristlosen 
Kündigung, die als äußeres Zeichen eines gravierenden Fehlverhaltens 
die Suche nach einem Arbeitgeber erschweren kann. Und natürlich die 
Fortzahlung der Bezüge.
   Dem Verein wird durch die Einigung hinter verschlossenen Türen 
erspart, die Verfehlungen der Spieler Lindemann und Schöneberg so 
nachzuweisen, dass sie der arbeitsgerichtlichen Prüfung standgehalten
hätten. Vielleicht hätte der VfL damit Schwierigkeiten gehabt - 
entweder weil man einen Zeugen-Aufmarsch vermeiden wollte oder weil 
die Beweise doch nicht hart genug gewesen wären.
   So kam es zu einer Einigung, die Juristen gern als "gütlich" 
bezeichnen. Andere nennen das einen faulen Kompromiss, mit dem die 
Öffentlichkeit nicht viel anfangen kann. Doch darauf hat sie - anders
als bei arbeitsrechtlichen außerhalb des öffentlichkeitswirksamen 
Bereichs - eigentlich einen Anspruch.
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Datum: 11.08.2011 - 22:00 Uhr
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