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(N)ONLINER Atlas 2011: Erstmals nutzen drei Viertel der Deutschen das Internet

ID: 437361

• Steigerung von 2,7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr
• Bremen trotz Stagnation weiterhin an der Spitze, Thüringen mit größtem Wachstum
• Bildungsgruppen nähern sich an – Generation 70plus wird abgehängt

(IINews) - Berlin, 7. Juli 2011 – Durch ein erneut deutliches Wachstum von 2,7 Prozentpunkten
nutzen inzwischen 74,7 Prozent der deutschen Bevölkerung das Internet. Damit sind
erstmals knapp drei Viertel der Deutschen online. Der aktuelle (N)ONLINER Atlas der
Initiative D21 zeigt damit allerdings gleichzeitig auch, dass die digitale Partizipation der
gesamten Bevölkerung noch lange nicht abgeschlossen ist. Denn noch immer ist das
Internet für knapp 18 Millionen Menschen über 14 Jahren kein selbstverständliches
Medium. Diese Nichtnutzung manifestiert sich entlang bestimmter soziodemografischer
Faktoren und es ist absehbar, dass ohne gezielte Förderung der Offliner die Zuwachsraten
in den nächsten Jahren weiter abnehmen. Seit Beginn der Messungen sinkt zudem
kontinuierlich auch die Zahl derer, die in den kommenden zwölf Monaten erstmals das
Internet nutzen wollen (Nutzungsplaner 2011: 3,3 Prozent, 2010: 3,8 Prozent).

Für die elfte Ausgabe des (N)ONLINER Atlas führte TNS Infratest im Auftrag der Initiative
D21 über 30.000 Interviews durch. Gefragt wurde nach Kriterien wie Alter, Geschlecht,
Einkommen, Bildungsstand oder Beschäftigung, die detaillierte Rückschlüsse auf die
Internetnutzung in den einzelnen Bundesländern, Regierungsbezirken und
Ortsgrößenklassen zulassen. Damit bietet die Studie einen ausführlichen Blick auf die
momentanen Rahmenbedingungen für die digitale Gesellschaft in Deutschland.

Durchschnitt zeigt demografische Grenze der Internetnutzung
Entlang welcher demografischen Grenzen die Internetnutzung verläuft, lässt sich gut
anhand des durchschnittlichen Onliners bzw. Offliners darstellen. Der typische Onliner ist
im Durchschnitt eher männlich, 41,5 Jahre alt, ist berufstätig, lebt in einem Haushalt mit
2-3 Personen und hat ein Haushaltsnettoeinkommen von etwa 2.380 Euro. Der typische
Offliner ist dagegen eher weiblich, 66,8 Jahre alt, ist nicht (mehr) berufstätig, lebt in




einem Haushalt mit 1-2 Personen und hat ein Haushaltsnettoeinkommen von ca. 1.560
Euro.

„Das Internet wird für immer mehr Bürgerinnen und Bürger zu einer Selbstverständlichkeit.
Die Abstände bei der Internetnutzung zwischen den untersuchten Bevölkerungsgruppen
verringern sich weiter. Doch wir erkennen anhand des (N)ONLINER Atlas auch, dass sich
trotz dieser allgemein positiven Entwicklung noch ein deutlicher digitaler Graben entlang
von Alter, Einkommen und Geschlecht zieht. Wer den gleichberechtigten Zugang für die
gesamte Gesellschaft möchte, muss diese Lücken schließen. Das Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie engagiert sich daher seit Jahren in zahlreichen Projekten, mit
denen nicht nur mehr Menschen ins Netz gebracht werden sollen, sondern der
kompetente Umgang mit dem Medium im Mittelpunkt der Förderung steht“, betonte der
Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,
Hans-Joachim Otto.

Bremen stagniert, bleibt aber Spitzenreiter
Auch wenn in Bremen aktuell kein Zuwachs bei der Internetnutzung gemessen werden
konnte, ist die Hansestadt mit 80,2 Prozent Onliner-Anteil das dritte Jahr in Folge die
Nummer eins im Bundesländervergleich. Es folgt Berlin (79,3 Prozent), das mit einer
überdurchschnittlichen Zuwachsrate von 4,1 Prozentpunkten Baden-Württemberg (78,0
Prozent) auf Platz drei verweisen konnte. Die TOP 5 werden von Hessen (77,1 Prozent)
sowie Niedersachsen und Hamburg (beide 76,5 Prozent) komplettiert, womit auch in
diesem Jahr alle Stadtstaaten bei der Internetnutzung zur Spitzengruppe zählen. Bis
Platz acht (Rheinland-Pfalz) liegt die Internetnutzung über oder gleich mit dem
Bundesdurchschnitt von 74,7 Prozent, danach beginnt die Gruppe der Bundesländer, die
noch deutlichen Nachholbedarf bei der Partizipation am Internet haben.

Nach wie vor zählen dazu auch alle ostdeutschen Flächenländer. Doch gibt es hier
positive Signale, dass sich dies in den kommenden Jahren ändern könnte. Denn die drei
Bundesländer mit dem größten Wachstum sind Thüringen (5,6 Prozentpunkte Zuwachs),
Mecklenburg-Vorpommern (5,2 Prozentpunkte Zuwachs) und Sachsen (4,7 Prozentpunkte
Zuwachs). Nur das neue Schlusslicht Sachsen-Anhalt und auch Brandenburg konnten es
mit Wachstumsraten von 1,3 bzw. 0,6 Prozentpunkten ihren ostdeutschen Nachbarn nicht
gleichtun.
Das Saarland ist weiter im Ranking gefallen. Inzwischen liegt es aufgrund einer
unterdurchschnittlichen Wachstumsrate von 1,5 Prozentpunkten nur noch auf Platz 15.
Mit einer Internetnutzung von lediglich 66,9 Prozent ist es das einzige westdeutsche
Bundesland, das die 70-Prozent-Marke noch nicht erreicht hat. Insgesamt sind die
Bundesländer näher zusammengerückt und der Abstand zwischen dem Spitzenreiter und
dem Schlusslicht beträgt in diesem Jahr 16,0 Prozentpunkte (2010: 17,5 Prozentpunkte).

Schere zwischen den Bildungsgruppen schließt sich weiter
Auch 2011 kann die Bevölkerungsgruppe mit formal einfacher Bildung den höchsten
Zuwachs bei der Internetnutzung vorweisen. Erstmals liegt so durch ein Wachstum von 4,9
Prozentpunkten der Online-Anteil bei den Befragten mit Volksschulabschluss ohne Lehre
über der 50-Prozent-Marke (51,4 Prozent). Mit 4,4 Prozent ist auch die Zahl der
Nutzungsplaner größer als in allen anderen Bildungsgruppen, was darauf schließen lässt,
dass auch im kommenden Jahr in dieser Gruppe ein überdurchschnittliches Wachstum
verzeichnet werden kann. Diese positive Entwicklung soll aber nicht darüber
hinwegtäuschen, dass der Abstand zu den weiteren Gruppen noch immer sehr deutlich
ist. So ist die Gruppe mit einem weiterbildenden Schulabschluss zu 78,8 Prozent online
und die Gruppen mit Abitur oder Studium sind schon über bzw. an der 90-Prozent-Marke
angelangt. Die Gruppe der Schüler ist noch immer deutlicher Spitzenreiter (97,7 Prozent
Onliner-Anteil), doch ist an der geringen Wachstumsrate von 0,2 Prozentpunkten bereits
ein Sättigungsgrad erkennbar.

Prof. Barbara Schwarze, Präsidiumsmitglied der Initiative D21, sieht dies mit einem
lachenden und einem weinenden Auge: „Der Einfluss der digitalen Medien auf die
ökonomische Entwicklung ist inzwischen so groß, dass es heute kaum noch einen Beruf
gibt, der ohne fundierte Medienkompetenz auskommt. Es ist erfreulich, dass gerade die
heutige Schülergeneration beinahe vollständig das Internet nutzt. Doch schaffen wir es in
Deutschland bisher nicht, in den Schulen eine digitale Kompetenz zu vermitteln, die für
junge Menschen unabhängig von der sozialen Herkunft gleiche Chancen schafft.
Gleichzeitig müssen wir uns vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch
darüber Gedanken machen, wie wir diejenigen an den aktuellen Arbeitsmarkt
heranführen, die bisher mit Computer oder Internet kaum Erfahrungen gemacht haben.“

Frauen holen auf. Altersgruppe 70plus wird bei Internetnutzung abgehängt. Geringes
Einkommen bedeutet geringe Internetnutzung
Mit 11,8 Prozentpunkten war der Abstand bei der Internetnutzung zwischen den
Geschlechtern noch nie so gering wie in diesem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr gehen
4,1 Prozentpunkte mehr Frauen online und liegen jetzt bei einer Nutzungsquote von 68,9
Prozent. Männer nutzen zu 80,7 Prozent das Internet. Das sind lediglich 1,2
Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Auch bei der Generation 50plus gibt es Erfreuliches zu berichten: Mit einem Wachstum
von 2,9 Prozentpunkten überschreitet sie erstmals deutlich die 50-Prozent-Marke und liegt
jetzt bei einem Online-Anteil von 52,5 Prozent. Diese Steigerung ist hauptsächlich auf
die Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen zurückzuführen. Die Gruppe ab 70 Jahren ist mit
deutlichem Abstand am wenigsten internetaffin. Das unterdurchschnittliche Wachstum
von 1,3 Prozentpunkten führt dazu, dass noch immer nicht einmal ein Viertel (24,6
Prozent) dieser Altersgruppe das Internet nutzt. In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen gibt
es den „Offliner“ kaum noch, da hier inzwischen 97,3 Prozent online sind. Ähnlich sieht es
bei den 30- bis 49-Jährigen aus, die in diesem Jahr nur noch knapp unter der 90-Prozent-
Marke (genau 89,7 Prozent) liegen.

Internetnutzung ist auch immer eine Kostenfrage und es gilt daher seit Jahren die Regel:
je höher das Nettohaushaltseinkommen, desto höher auch die Internetnutzung. Die
Diskrepanz ist noch immer gravierend. Aktuell nutzen nur 53,0 Prozent der Haushalte mit
einem Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro das Internet. Im Vergleich dazu ist die
Einkommensschicht zwischen 2.000 und 3.000 Euro zu 83,1 Prozent online und der Teil
der Bevölkerung mit über 3.000 Euro Einkommen sogar zu 92,3 Prozent.

Kabelzugänge mit größtem Wachstum – DSL bleibt Hauptzugangsart
Auch wenn der Kabelzugang mit 1,4 Prozentpunkten in diesem Jahr das größte
Wachstum aller Zugangsarten aufweisen kann und jetzt bei einem Anteil von 5,9 Prozent
liegt, bleibt DSL mit großem Abstand die meistgenutzte Internetzugangsart (43,2
Prozent). Im Vergleich zu den Vorjahren fällt das Wachstum von DSL allerdings mit 0,4
Prozentpunkten sehr verhalten aus. Antreiber im Breitbandbereich ist neben dem Kabel
der Mobilfunkzugang: 2,9 Prozent der Bevölkerung nutzen inzwischen diesen Kanal als
Hauptzugangsart. Nach wie vor erfreut sich allerdings auch Schmalband einer großen
Beliebtheit: 15,9 Prozent der Bevölkerung gehen weiterhin mit Analogmodem oder
ISDN-Anschluss ins Internet. Seit 2009 ist dieser Anteil nur geringfügig zurückgegangen.

Weitere Zahlen und detailliertes Kartenmaterial finden Sie in der aktuellen Ausgabe des
(N)ONLINER Atlas unter: www.nonliner-atlas.de

Pressekontakt:
Daniel Ott
Initiative D21
t +49 (0)30 526 8722 55
f +49 (0)30 526 8722 60
e daniel.ott(at)initiatived21.de
www.nonliner-atlas.de

(N)ONLINER Atlas 2011
Der „(N)ONLINER Atlas 2011“ ist eine Studie der Initiative D21, durchgeführt von TNS
Infratest. Den diesjährigen Atlas haben die Fiducia IT AG, IDG Business Media GmbH,
TNS Infratest GmbH, Deutsche Telekom AG, Wolters Kluwer Deutschland GmbH,
Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V., iCharts Inc. und das
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ermöglicht. Im elften Jahr seines
Erscheinens beleuchtet der (N)ONLINER Atlas erneut die Welt der Onliner,
Nutzungsplaner und Offliner und verdeutlicht Unterschiede der Internetnutzung in
Deutschland. Im Mittelpunkt der mit über 30.000 Interviews deutschlandweit größten
Studie stehen die Zahlen der Internetnutzung nach Bundesland, Regierungsbezirk, Alter,
Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand und Beschäftigung.

Ein Exemplar der Print-Ausgabe des „(N)ONLINER Atlas 2011: Eine Topographie des
digitalen Grabens durch Deutschland“ kann gegen Zusendung eines mit 1,45 Euro
frankierten und rückadressierten DIN A4 Umschlages an Initiative D21 e.V., Stichwort
(N)ONLINER Atlas, Reinhardtstr. 38, 10117 Berlin kostenlos bestellt werden. Weitere
Informationen und kostenfreier PDF-Download des „(N)ONLINER Atlas 2011“ unter
www.nonliner-atlas.de


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Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Initiative D21
Die Initiative D21 ist Deutschlands größte Partnerschaft von Politik und Wirtschaft für die
Informationsgesellschaft. Sie umfasst ein parteien- und branchenübergreifendes Netzwerk
von 200 Mitgliedsunternehmen und -institutionen sowie politischen Partnern aus Bund,
Ländern und Kommunen. Ihr Ziel ist es, die Digitale Gesellschaft mit gemeinnützigen,
wegweisenden Projekten zu gestalten und Deutschland in der digitalen Welt des 21.
Jahrhunderts gesellschaftlich und wirtschaftlich erfolgreich zu machen. Weitere
Informationen unter www.initiatived21.de

TNS Infratest
TNS Infratest ist Mitglied der TNS Gruppe (Taylor Nelson Sofres, London) und gehört damit
zu einem der führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen der Welt. Für seine
Auftraggeber aus Automobil und Verkehr, Pharmamarkt, IT/(Tele-) Kommunikation und Neue
Medien, Finanzforschung, Konsumgüter, sowie der Medien-, Politik- und Sozialforschung
liefert TNS Infratest „Beratung durch Forschung“ und damit den innovativen Management
Support für Wissensvorsprung und Entscheidungssicherheit. Weitere Informationen unter
www.tns-infratest.com



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