Gericht: Bei Fahrsicherheitstraining kein genereller Haftungsausschluss
(LifePR) - Ein Teilnehmer an einem Fahrsicherheitstraining kann nach einem Unfall auch dann Schadensersatz erhalten, wenn er zuvor erklärt hat, dass er auf eigene Gefahr an dem Training teilnimmt. Dies geht aus einem aktuellen Urteil (Az: 12 U 1529/09) des Oberlandesgerichts in Koblenz hervor, über das der ARCD berichtet. Ein Motorradfahrer hatte bei einem Fahrsicherheitstraining auf dem Nürburgring durch das Verschulden eines anderen Teilnehmers einen Unfall erlitten und klagte auf rund 7000 Euro für Schmerzensgeld und Schadensersatz. Der Kläger hatte vor dem Training die Regel des Veranstalters unterzeichnet, nach der jeder Teilnehmer auf eigene Gefahr teilnehme und Schadensersatzansprüche an den Veranstalter ausgeschlossen seien. Die Teilnehmer sollten aber, auch das war eine Bedingung, für Personen- und Sachschäden Dritter haften, wenn Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorliegt.
In seiner Urteilsbegründung führte das OLG Koblenz aus, dass zwischen den Teilnehmern weder ein stillschweigender noch ein ausdrücklicher Haftungsausschluss angenommen werden könne. Es habe sich nicht um eine Rennveranstaltung gehandelt, bei der mit einem Haftungsausschluss gerechnet werden müsse, sondern um ein Fahrsicherheitstraining. Das diene nicht dem Training für Hochgeschwindigkeiten, sondern der Verbesserung des Fahrverhaltens. Auch eine ausdrückliche Haftungsbeschränkung in den Teilnahmebedingungen des Veranstalters sei nicht anzunehmen, weil die Haftung der Teilnehmer untereinander nicht eindeutig ausgeschlossen oder beschränkt wurde. Die Teilnahmebedingungen regelten lediglich die Beziehung zwischen Veranstalter und Teilnehmer und nicht die Haftung der Teilnehmer untereinander.
Die Beweisaufnahme vor dem OLG-Senat ergab, dass der andere Motorradfahrer den Unfall verursacht hatte. Der Beklagte habe, so die Richter, seine Fahrweise nicht den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Zwar gelte die Straßenverkehrsordnung nicht, da der Nürburgring für den öffentlichen Verkehr nicht geöffnet ist. Dennoch seien die Fahrer einander zur verkehrsüblichen Sorgfalt verpflichtet. Der Beklagte habe dagegen verstoßen, als er in die Fahrlinie des Klägers fuhr, teilt das OLG Koblenz mit.
Der Auto- und Reiseclub Deutschland e.V. mit Sitz im fränkischen Bad Windsheim ist Deutschlands einziger Auto- und Reiseclub. Von hier aus betreut der ARCD seine rund 100.000 Mitglieder individuell und rund um die Uhr - mit eigener, permanent besetzter Notrufzentrale und 1.400 Pannenhelfern allein in Deutschland. Im europäischen Ausland arbeitet der ARCD mit den dort etablierten Assisteuren und Versicherern zusammen. Neben umfassenden Schutzbriefleistungen und der Unterstützung durch einen speziellen Clubhilfe-Fonds bietet der ARCD seinen Mitgliedern vielfältige und exklusive touristische Leistungen. Als Gründungsmitglied des 2007 aus der Taufe gehobenen Verbundes Europäischer Automobilclubs EAC engagiert sich der ARCD zudem aktiv in allen Fragen der Verkehrspolitik und Verkehrssicherheit im Sinne seiner Mitglieder. Diese informiert der Club mit der Zeitschrift "Auto&Reise" unterhaltsam und kompetent über alles Wissenswerte rund um die Titelthemen des Magazins.
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Datum: 06.05.2011 - 13:17 Uhr
Sprache: Deutsch
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