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Illegaler Organhandel: Wurden Kosovo-Serben unter den Augen von Bundeswehrsoldaten nach Albanien ent

ID: 382572

(ots) -

Sperrfrist: 07.04.2011 01:00
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In einem bisher vertraulichen Bericht der Vereinten Nationen
schildern frühere Angehörige der Kosovo-Befreiungsarmee UÇK, wie
serbische Gefangene in den Jahren 1999 und 2000 von der UÇK aus dem
Bundeswehr-Sektor des Kosovo entführt und später offenbar ermordet
wurden. Einer der Zeugen berichtete UN-Ermittlern, wie ein solcher
Transport unter den Augen deutscher Soldaten die Grenzkontrollen nach
Albanien passierte: "Sie hupten den Deutschen zu, und das war alles."

Einer Untersuchung des Europarates zufolge wurde eine Reihe von
Gefangenen danach offenbar getötet, um ihnen Organe zu entnehmen,
berichtet das Radioprogramm NDR Info. In dem NDR Info vorliegenden
Dokument der UN-Kosovo-Mission UNMIK von 2003 werden als
Ausgangspunkte der illegalen Gefangenentransporte unter anderem die
Orte Prizren, Suva Reka und Orahovac genannt, die seit damals unter
der Kontrolle des Bundeswehr-Kontingents der NATO-Truppe KFOR stehen.
Bekannt war bisher lediglich, dass Gefangene der UÇK aus dem Kosovo
deportiert worden waren, nicht jedoch aus welchen Orten.
Entsprechende Angaben waren in einer vor wenigen Wochen
veröffentlichten Version der Zeugenprotokolle noch geschwärzt.

Ein Sonderermittler des Europarates, der Schweizer Dick Marty,
hatte im Dezember 2010 die Ergebnisse einer zweijährigen Untersuchung
zu den Deportationen und zum Organhandel vorgelegt. Marty sprach
darin von "zahlreichen konkreten und übereinstimmenden Hinweisen",
wonach nach dem Ende des Kosovo-Krieges 1999 serbische Gefangene von
der UÇK im Norden Albaniens festgehalten worden seien, "bevor sie
endgültig verschwanden". In einer Klinik unweit des Flughafens der
albanischen Hauptstadt Tirana wurden Martys Bericht zufolge den




Serben offenbar Organe entfernt, um diese ins Ausland zu verkaufen.
Der Europarat hatte im Januar weitere Untersuchungen der EU-Polizei-
und Justizmission im Kosovo (EULEX) zum mutmaßlichen illegalen
Organhandel im Kosovo gefordert. Nach Angaben von UNMIK sind seit dem
Krieg ungefähr eintausend Serben, Roma und als Verräter denunzierte
Kosovo-Albaner verschwunden.

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erklärte
gegenüber NDR Info, dass damals lediglich "Indizien für die Existenz
von illegalen Gefängnissen der UÇK bzw. der UÇK-Polizei" gefunden
worden seien: "Konkrete Hinweise auf Deportationen von Serben und
Roma nach Albanien oder in sonstige Nachbarländer des Kosovo lagen
ebenso wenig vor wie konkrete Hinweise auf angeblichen Organhandel."
Ein hoher deutscher Offizier sprach gegenüber NDR Info hingegen von
Hinweisen, "dass entführte Albaner, Serben, Roma und Bosnier nach
Albanien geschafft wurden, wo weitere Gefängnisse existieren sollten.
Für mich stellte sich die Lage so dar, dass die Entführten zur
Zwangsarbeit auf die Territorien der führenden kosovo-albanischen
Clans in Albanien geschafft wurden." Von Morden oder Organhandel habe
jedoch auch er damals "niemals etwas gehört".

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den NDR Info Reporterpool,
Franz Feyder und Peter Hornung, Tel.: 040/4156 2887.

6. April 2011



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2302
Fax: 040 / 4156 - 2199
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