"Beckmann"
am Montag, 14. März 2011, im Ersten, um 22.45 Uhr
(ots) - Das Thema: Ein Leben im Schatten der RAF
Die Gäste:
Corinna Ponto (Tochter des von der RAF ermordeten Jürgen Ponto)
und Julia Albrecht (Schwester der früheren RAF-Terroristin Susanne
Albrecht) Prof. Michael Buback (Chemiker und Sohn des von der RAF
ermordeten Siegfried Buback) Jörg Schleyer (jüngster Sohn von Hanns
Martin Schleyer, der 1977 Opfer der RAF wurde) Andres Veiel
(Regisseur und Psychologe)
Corinna Ponto und Julia Albrecht
Am 30. Juli 1977 erschießen RAF-Terroristen den Dresdner-Bank-Chef
Jürgen Ponto in seinem Haus in Oberursel - die Heimtücke und
Kaltblütigkeit der Täter erschüttern die Bundesrepublik in ihren
Grundfesten. Jetzt sprechen Corinna Ponto, Tochter des Opfers, und
Julia Albrecht, Schwester der Mittäterin Susanne Albrecht, erstmals
gemeinsam im Fernsehen über ihr Leben im Schatten der RAF. Beide
Familien waren eng befreundet - und Susanne Albrecht missbrauchte am
Mordtag das große Vertrauen, um den Terroristen Zugang zum Haus des
Bankiers zu verschaffen. Ihre jüngere Schwester Julia, gleichzeitig
auch Patentochter von Jürgen Ponto, suchte nach jahrzehntelangem
Schweigen vorsichtig Kontakt zu Corinna Ponto - und machte damit den
ersten Schritt, das Band zwischen ihren Familien neu zu knüpfen.
Michael Buback
Seit Jahren sucht er die Wahrheit - und ermittelt bis heute im
Fall seines 1977 von der RAF erschossenen Vaters. Die Identität des
Mörders von Generalbundesanwalt Siegfried Buback ist noch immer
unklar. Michael Buback hält Verena Becker für die Täterin, die
derzeit in Stuttgart-Stammheim abermals vor Gericht steht. Aber auch
in diesem vermutlich letzten großen RAF-Prozess wird Verena Becker
nicht als Todesschützin, sondern als Mittäterin angeklagt. So bleibt
wohl weiterhin offen, wer Siegfried Buback wirklich erschoss.
Jörg Schleyer
Am 5. September 1977 entführt die Rote Armee Fraktion Hanns Martin
Schleyer, vier Begleiter des Arbeitgeberpräsidenten sterben im
Kugelhagel. 45 Tage später wird Schleyer erschossen aufgefunden. Im
September 2010 forderte sein Sohn Jörg Schleyer gemeinsam mit Corinna
Ponto und Michael Buback in einem offenen Brief an die
Bundeskanzlerin die Einsetzung einer internationalen
Experten-Kommission zur Aufarbeitung des RAF-Terrors.
Andres Veiel
Kein Film wurde auf der Berlinale heftiger diskutiert: In "Wer
wenn nicht wir" erzählt Regisseur Andres Veiel die Vorgeschichte der
RAF, die Radikalisierung der 68er-Generation und Gudrun Ensslins
Entwicklung von der schwäbischen Pfarrerstochter zur Terroristin.
Nach seiner preisgekrönten Dokumentation "Black Box BRD" setzt sich
Veiel zum zweiten Mal intensiv mit der RAF auseinander.
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Redaktion: Tim Gruhl
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Datum: 11.03.2011 - 14:31 Uhr
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