HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zum HSV
(ots) - Ein Kommentar von Alexander Laux
Morgen Abend diskutiert Otto Rieckhoff, der
Aufsichtsratsvorsitzende des HSV, mit Klubmitgliedern über Leitlinien
für eine neue Wertekultur des Vereins. Schlagwörter wie Respekt,
Toleranz und Transparenz stehen auf dem Thesenpapier. Es wäre
allerdings wünschenswert gewesen, den Termin vorzuziehen und alle
Führungskräfte des Vereins zur Teilnahme zu zwingen. Nach dem
angekündigten Abschied des Klubvorsitzenden Bernd Hoffmann verfestigt
sich der Eindruck, dass der einst so ruhmreiche HSV nicht nur ein
akuter Sanierungsfall ist, sondern auch die Zersetzungsprozesse weit
fortgeschritten sind. Wie so oft in den vergangenen Jahren zerstört
sich der HSV von innen. Kontinuität - so heißt die Erfolgsformel bei
anderen Klubs. In Hamburg waren in der Ära Hoffmann, polemisch
formuliert, nur die Wechsel auf dem Trainerposten sowie zuletzt die
Sportchefsuche und millionenschwere Transfers eine verlässliche
Konstante. Die Folge lässt sich auf der Bundesligatabelle ablesen:
Trotz der teuersten Hamburger Mannschaft aller Zeiten ist der HSV
wieder einmal dabei, seine Saisonziele zu verpassen. Dem HSV scheint
vor allem der höchste Wert, der eine Fußballmannschaft auszeichnet,
abhanden gekommen zu sein - der Teamgedanke, also ein faires,
respektvolles Miteinander. Dies ist eine Niederlage für die
Aufsichtsräte, aber auch für Hoffmann, dem es nicht gelungen ist, die
diversen Lager innerhalb dieses komplizierten Vereins zu vereinen.
Dass die Kontrolleure nun noch nicht einmal die Auswechslung ihres
Führungsspielers in sinnvoller (also sofortiger) Manier geregelt
bekommen, beweist, dass im Klub noch immer ein Machtkampf tobt mit
zum Teil grotesken Auswüchsen. Ein Sportchef (Frank Arnesen), der
erst im Juli anfängt, soll einen Trainer verpflichten, der aber nicht
weiß, ob sein Boss (Hoffmann) noch da ist, wenn er anfängt. Kein
Wunder, dass dies nicht ohne Wirkung bei den Spielern bleibt: "Es ist
nicht leicht für einen Profi, beim HSV zu spielen", sagt Torwart
Frank Rost. Dabei sollte es eine Ehre sein.
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Datum: 07.03.2011 - 19:24 Uhr
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