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Vietnamesische Experten wollen von Bremer Verkehrsplanung lernen

ID: 355161

Delegation von Verkehrsexperten des Transport Development and Strategy Institute (TDSI) aus Hanoi in dieser Woche zu Gast in Bremen

(LifePR) - Vietnams Hauptstadt Hanoi, wo vor wenigen Jahren noch Fahrräder das Stadtbild beherrschten und eine Straßenbahn aus der Kolonialzeit zuckelte, steht heute vor dem Verkehrskollaps: Mopeds dicht an dicht, das Leben als Fußgänger ist riskant. Die Durchschnittsgeschwindigkeit mit dem Moped beträgt in der Hauptverkehrszeit weniger als 15 Stundenkilometer. Wegen der hohen Luftverschmutzung fährt man nur mit Mundschutz. Der anhaltende Wirtschaftsboom in Vietnam, einem "asiatischen Tiger", erlaubt es jedoch immer mehr Einwohnern der Sechs-Millionen-Stadt, aufs Auto umzusteigen. Computersimulationen zeigen, dass dadurch die Verkehrsgeschwindigkeit in der Rush Hour auf weniger als sieben Stundenkilometer absinken könnte. Eine U-Bahn oder S-Bahn gibt es noch nicht, die wenigen öffentlichen Busse können derzeit nur fünf bis zehn Prozent des Personentransportaufkommens fassen. Die weltberühmte Altstadt Hanois mit ihren traditionellen Handwerkerhäusern und andere Bauwerke von großer kultureller Bedeutung könnten daher bald dem Wunsch nach einer autogerechten Stadt zum Opfer fallen. Ringstraßen und Ausfallstraßen sind bereits im Bau.
Gibt es Alternativen? Dazu hat im Herbst 2010 in Hanoi eine wissenschaftliche Konferenz stattgefunden, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des "Deutschland-Jahres in Vietnam". Stadtplaner, Verkehrsökonomen und Kulturwissenschaftler aus Deutschland und Vietnam diskutierten über das Thema "Stadt der Zukunft - Zukunft der Stadt: Auf dem Weg zu einem nachhaltigen städtischen Transportsystem". Die Federführung lag beim Institute for Transport and Development (ITD) der Hochschule Bremen. Der Institutsdirektor Professor Dr. Hans-Heinrich Bass, ein Fachmann für Entwicklungsökonomie, hat nun seine vietnamesischen Kollegen mit Mitteln des Auswärtigen Amtes nach Deutschland einladen können, um die Diskussion um verkehrsplanerische Alternativen mit Beispielen aus der Praxis zu ergänzen.
Der Regionalökonom Professor Dr. Ernst Mönnich, ebenfalls Mitglied des Wissenschaftlerteams und Teilnehmer der Konferenz in Hanoi, erläuterte den vietnamesischen Verkehrsexperten das System des ÖPNV in Bremen. Bei der Bremer Straßenbahn AG zeigte Dipl.-Ingenieur Martin Nussbaum die Entwicklung der Linienführung und das technische Systemmanagement. Die vietnamesischen Verkehrsexperten waren insbesondere erstaunt, welch hoher Anteil der Wege in Bremen vom Umweltverbund (ÖPNV-Rad-Fußgänger) ermöglicht wird.




Als Partner des Projektes der Hochschule Bremen konnte der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa gewonnen werden. Am Freitag, 25. Februar 2011 werden die Mitarbeiter des vietnamesischen Verkehrsministeriums von Dipl.-Ingenieur Ulrich Just und Dipl.-Ingenieur Thomas Lecke-Lopatta über bremische Verkehrsplanung und Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrsbelastung informiert. Von besonderem Interesse dürfte dabei auch der Besuch einer Car-Sharing-Station am selben Tag um 11 Uhr am Leibnizplatz sein. Ein Besuch im Güterverkehrszentrum und in den Werkshallen von Daimler rundet das Programm der vietnamesischen Experten ab. Beeindruckt zeigte sich die Delegation aus Vietnam bereits über das hohe Niveau der Verkehrsprognostik in Bremen.
Professor Hans H. Bass vom ITD der Hochschule Bremen wertet den Besuch der vietnamesischen Kollegen als Beitrag zum Umsteuern in der Verkehrsplanung in Vietnam: "Bislang setzten die vietnamesischen Verkehrsplaner sehr stark auf rein technische Lösungen des Verkehrsproblems: mehr Straßen, mehr Umsiedlung in Satellitenstädte. In Bremen haben sie erkannt, dass auch institutionelle Veränderungen eine wichtige Rolle spielen können, um das Verkehrschaos in den Städten eines aufstrebenden Entwicklungslandes in den Griff zu bekommen: beispielsweise Umweltzonen und City Maut."
Die Professoren Bass und Mönnich möchten das im vorigen Jahr begonnene Projekt weiterführen: "Das wäre unser Beitrag zum globalen Klimaschutz." Das Interesse der Vietnamesen ist sehr groß, aber: "Nun kommt es darauf an, die Beratungstätigkeit dauerhaft zu finanzieren."

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Datum: 24.02.2011 - 13:06 Uhr
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