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"Biosprit E10" liefert keinen Beitrag zum Klimaschutz. Agrosprit-Strategie von Bundesregierung und E

ID: 354995

(ots) - Die zunehmend an Tankstellen erhältliche neue
Benzinsorte "E10" mit bis zu 10 Prozent Ethanol-Anteil liefert nach
Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) keinen
Beitrag für den Klimaschutz. "Was die Umweltbilanz betrifft ist E 10
eine Mogelpackung und ein Fall von Verbrauchertäuschung. Die
Ausweitung der Ethanolproduktion aus Weizen, Zuckerrüben oder Mais
und die damit ausgelöste Nutzung zusätzlicher Anbauflächen für
Getreide und andere Pflanzen zur Ernährung kann im Vergleich zu
herkömmlichem Kraftstoff insgesamt sogar höhere
Kohlendioxid-Emissionen verursachen", sagte der BUND-Vorsitzende
Hubert Weiger in Berlin. Agrosprit sei aus Umweltsicht nicht besser
als herkömmliches Benzin. Den Autoherstellern und der Bundesregierung
biete die Einführung von "E10" außerdem ein Alibi, sich von der
schnellen Entwicklung sparsamerer Fahrzeuge zu verabschieden.

In Deutschland seien 2010 rund 600000 Tonnen Ethanol aus Weizen,
Zuckerrüben und Mais hergestellt und die doppelte Menge dem Benzin
beigemischt worden. Mit der Erhöhung des Ethanolanteils auf 10
Prozent rechnet der BUND mit einem Bedarf von insgesamt rund fünf
Millionen Tonnen Getreide, Zuckerrüben und Mais für "E10".

Da jeder benzingetriebene Pkw auf Grund der "E10"-Beimischung
landwirtschaftliche Flächen benötige, verdoppele sich mit einer
Verdoppelung des Biospritanteils auch die "Flächennutzung" des
Autoverkehrs. Das Ziel der Bundesregierung, den Flächenverbrauch
entscheidend zu senken, werde so konterkariert. Außerdem zwinge das
zu erwartende Anwachsen von Importen großer Mengen von Bioethanol die
Landwirtschaft in den Ursprungsländern zum Ausweichen auf bisher
ungenutzte Flächen. Dies führe zur Vernichtung wertvoller Biotope und
zum Abholzen von Wäldern und Urwäldern. "Auch dies erhöht die




C02-Emissionen und wird bei der Zertifizierung von Agrokraftstoffen
nicht berücksichtigt", sagte Weiger.

Der BUND-Vorsitzende wies auch darauf hin, das bereits rund 35
Millionen Hektar Ackerland in Entwicklungs- und Schwellenländern für
die Länder der Europäischen Union genutzt würden, um die Nachfrage
nach Agrarprodukten, zu denen ein wachsender Anteil Agrarsprit
gehöre, zu decken. Das Anlegen von Großplantagen zur Produktion von
Energiepflanzen gehe außerdem mit dem sogenannten "landgrabbing"
einher. Dieser "Landraub" von Flächen in Entwicklungsländern durch
ausländische Großinvestoren zerstöre die dortigen bäuerlichen
Agrarstrukturen. Der Energiepflanzen-Anbau in Monokulturen führe
außerdem zum Einsatz von mehr Düngemitteln und Pestiziden. Die Folgen
seien zunehmende Schadstoffbelastungen von Gewässern, höhere
Lachgasemissionen und das Aussterben seltener Pflanzen und Tiere.

"E10 ist auch für den Verbraucher eine Mogelpackung", sagte der
BUND-Verkehrsexperte Werner Reh. Nach der für Biosprit geltenden
DIN-Norm könne der tatsächliche Ethanolanteil auch weit unter 10
Prozent liegen. "Wo E10 draufsteht, ist nicht unbedingt zehn Prozent
drin. Es können auch drei oder sieben Prozent Ethanol sein." Reh
kritisierte die Agrosprit-Strategie von Bundesregierung und EU
grundsätzlich: "Anstatt mehr Bioethanol ins Benzin zu mischen wäre es
wesentlich sinnvoller, auf EU-Ebene und in Deutschland Alternativen
zum Auto attraktiver zu machen, die Verbrauchsvorgaben zu verschärfen
und effizientere Fahrzeuge zu bauen." Wichtigster Blockierer
strengerer Verbrauchsvorgaben auf EU-Ebene sei jedoch ausgerechnet
die deutsche Bundesregierung. Die Entwicklung wesentlich sparsamerer
Fahrzeugmodelle könne zur Halbierung des Spritverbrauchs führen. Dies
würde auch eine Halbierung der zur Beimischung erforderlichen
Ethanol-Mengen bedeuten.

Ein BUND-Hintergrundpapier zu "E10" finden Sie im Internet unter:
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/verkehr/autoverkehr/201102
24_verkehr_autoverkehr_kohlendioxid_hintergrund_e10.pdf



Pressekontakt:
Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte:
Tel. 030-27586-435 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse(at)bund.net
Internet: www.bund.net

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Datum: 24.02.2011 - 11:30 Uhr
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