Deutsche Unternehmen setzen weiter aufÄgypten: Finanzinvestoren haben Ägypten bei Ausbruch der Krise
(ots) - 21. Februar 2011 - Trotz der politischen
Unsicherheit halten deutsche Unter¬nehmen am Standort Ägypten fest.
"Eine Verlagerung an andere Standorte und damit die Aufgabe unserer
ägyptischen Fertigungen sehen wir zurzeit nicht", sagte Uwe H.
Lamann, Vorstand beim Autozulieferer Leoni, gegenüber dem
Wirtschaftsmagazin 'impulse' (Ausgabe 3/2011, EVT 24. Februar). Kaum
ein anderes deutsches Unternehmen ist so abhängig von der Entwicklung
in Nordafrika wie Leoni. 24.000 Arbeiter beschäftigt der Zulieferer
in der Region. Allein rund um Kairo sind es 4.000. Sie produzieren
Kabelsätze für die europäischen Autohersteller. Das Nürnberger
Unternehmen hatte in Ägypten gerade wegen der Unruhen in Tunesien die
Produktion erhöht, wo das Unternehmen ebenfalls produziert.
Der Sanitärkeramik-Hersteller Duravit hält laut 'impulse'
ebenfalls an Ägypten fest. Von den rund 5.000 Beschäftigten des
Konzerns arbeiten mehr als die Hälfte in dem nordafrikanischen Land.
Sie produzieren in zwei Fabriken Keramik- und Acryl-Badewannen für
den Weltmarkt. "Kurzfristig ist der Markt beeinträchtigt. Alle halten
Investitionen zurück. Langfristig aber kann Ägypten wie Phoenix aus
der Asche steigen", erklärte Duravit-Vorstandschef Franz Kook
gegenüber 'impulse'. "Wir rennen jetzt nicht weg." Ägypten sei nicht
nur als Produktionsstandort wichtig, sondern werde auch als
Absatzmarkt immer interessanter.
In Ägypten und seinen Nachbarländern sind die Löhne weit niedriger
als etwa in Osteuropa. Das macht arbeitsintensive Handarbeit so
bezahlbar wie sonst nur in Fernost. Durch die Nähe zur Europäischen
Union sind die Transportwege kurz und damit billig und es kann
schnell auf Bestellungen reagiert werden. Auch die Kosten für
Büroflächen, Strom und Telekommunikation gehören zu den niedrigsten
der Welt.
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Datum: 21.02.2011 - 11:30 Uhr
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