Pharmaindustrie braucht neue Geschäftsmodelle
(ots) - Studie "Pharma 2020" von PwC: 
Arzneimittelhersteller müssen Wertschöpfung neu organisieren / 
Konzentration auf Massenmarkt oder Spezialisierung als 
Gesundheitsdienstleister
   Die Umstellung von therapie- auf ergebnisbasierte 
Vergütungsmodelle in der Gesundheitsversorgung zwingt die globale 
Pharmaindustrie zu einem radikalen Umbau ihrer Geschäftsmodelle. 
Hersteller müssen sich in den kommenden Jahren entweder auf den 
Massenmarkt konzentrieren oder aber die Transformation zum 
spezialisierten Gesundheitsdienstleister schaffen. Zu diesem Ergebnis
kommt die Branchenstudie "Pharma 2020: Supplying the future" der 
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
   "Krankenversicherungen zahlen künftig nur noch eine Preisprämie 
für neue Arzneimittel, wenn sie besser sind als bislang verfügbare 
Präparate oder Therapien. Hersteller müssen also einerseits 
effizienter werden und bereits bei der Entwicklung stärker auf die 
späteren Kosten für Produktion und Vertrieb achten als heute",   
erläutert Dr. Martin Schloh, Partner im Bereich Gesundheitswesen und 
Pharma von PwC.
   Wertschöpfung im Wandel
   Die Studie identifiziert vor dem Hintergrund der sich ändernden 
Rahmenbedingungen vier Handlungsoptionen zur Umstellung der 
Wertschöpfungskette. Pharmahersteller, die auf eine Transformation 
zum Gesundheitsdienstleister setzen, können den Wandel entweder als 
"virtueller Hersteller" oder als "Dienstleistungs-Innovator" 
bewältigen.
   Vollständige Auslagerung der Wertschöpfung
   "Virtuelle Hersteller" lagern ihre Wertschöpfung von der 
Entwicklung bis zum Vertrieb komplett aus. Durch die konsequente 
Beauftragung von Netzwerkfirmen lassen sich Fixkosten und 
Investitionsrisiken minimieren. Die Herausforderung besteht darin, 
stets die Kontrolle über alle Abläufe zu behalten. Bislang berichten 
beispielsweise Hersteller, die große Teile ihrer Produktion an 
Fremdfirmen vergeben haben, noch deutlich häufiger über 
Qualitätsprobleme und resultierende Lieferausfälle als Hersteller, 
die überwiegend in eigenen Anlagen fertigen.
   Patientenbedürfnisse im Fokus
   Für "Dienstleistungs-Innovatoren" hat das genaue Verständnis der 
Patienten-Bedürfnisse Priorität. Wirksamkeit und Verträglichkeit von 
Medikamenten und Therapien müssen ständig überwacht und die 
Erkenntnisse ohne Zeitverzögerung umgesetzt werden. Dazu ist eine 
enge Abstimmung mit weiteren beteiligten Gesundheitsdienstleistern 
erforderlich.
   Low-Cost-Anbieter im Massenmarkt
   Hersteller, die sich auf den Massenmarkt fokussieren, können sich 
konsequent als "Low-Cost"-Anbieter etablieren oder aber als "Profit 
Center" für unternehmensinterne und -externe Kunden aufstellen. 
"Low-Cost"-Anbieter müssen anfallende Kosten genau zurechnen können -
Produkt für Produkt und für jedes Glied der Wertschöpfungskette. Nur 
so lässt sich genau kalkulieren, welches Arzneimittel über den 
gesamten Lebenszyklus profitabel ist und welches Produkt die 
Renditeerwartungen nicht erfüllen kann. Für Quersubventionierung ist 
in diesem Modell kein Raum.
   Forschung, Produktion und Vertrieb als Differenzierungsmerkmale
   Um als "Profit Center" bestehen zu können, brauchen Anbieter 
genaue Informationen sowohl über die eigenen Stärken und Schwächen 
als auch das Marktumfeld. Die angebotenen Dienstleistungen müssen 
nicht nur qualitativ und preislich wettbewerbsfähig sein, sondern 
müssen sich auch möglichst nahtlos in interne Prozesse der Kunden 
einfügen lassen. Schließlich muss auch gewährleistet sein, dass 
unternehmensinterne und -externe Kunden gleichberechtigt behandelt 
werden.
   "Der Zeitraum der alleinigen Nutzung von Innovationsprämien wird 
kleiner. Daher  liegt der  Schlüssel zum Erfolg  in der optimalen 
Nutzung der Wertschöpfungskette Forschung, Entwicklung, Produktion 
und Vertrieb. Alle Schritte müssen im Verlauf optimal aufeinander 
abgestimmt werden, um so zu gewährleisten, dass ein Maximum aus den 
Investitionen herausgeholt wird", so Dr. Nikolaus Schumacher, Partner
im Bereich Gesundheitswesen und Pharma von PwC.
   Weitere Informationen zur Studie "Pharma 2020: Supplying the 
future" erhalten Sie unter www.pwc.de/de/presse
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Datum: 21.02.2011 - 10:01 Uhr
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