Telemedizin: Ungeklärte Leistungsvergütung verhindert den Durchbruch
(ots) - Zahlreiche Studien belegen, dass der Einsatz von
Telemedizin die Kosten im Gesundheitswesen nachhaltig senken und
gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung verbessern
kann. Dennoch liegt das Marktvolumen telemedizinischer Anwendungen in
Deutschland lediglich bei etwa 500 Millionen Euro pro Jahr -
verglichen mit den Gesamtausgaben für Gesundheit in Höhe von rund 265
Milliarden Euro ein sehr geringer Wert. Das Potenzial der
Telemedizin wird bei weitem nicht ausgeschöpft. Damit diese neuen
Informations- und Kommunikationstechniken einen nachhaltigen Beitrag
zur Gesundheitsversorgung leisten können, muss vor allem die
Finanzierung geklärt werden. Ist die Vergütung von telemedizinischen
Leistungen gewährleistet, könnte sich das Marktvolumen innerhalb der
nächsten zwei Jahre mehr als verdoppeln. Das ergibt eine aktuelle
Markteinschätzung von Steria Mummert Consulting.
Noch immer bleiben beispielsweise chronisch kranke Patienten, die
wichtige Lebensfunktionen wie Blutdruck oder Herzfrequenz per
Fernüberwachung kontrollieren lassen, häufig auf den Kosten sitzen
beziehungsweise haben gar keinen Zugang zu diesen Lösungen. Die
Versicherungen übernehmen telemedizinische Dienstleistungen nur in
Ausnahmefällen. Denn diese sind bisher nicht im Leistungskatalog der
Krankenkassen enthalten.
"Damit verhindert die ungeklärte Frage der Finanzierung den
Einsatz von telemedizinischen Leistungen", sagt Dirk Steffan,
Telemedizin-Experte bei Steria Mummert Consulting. Zudem behindern
Akzeptanzprobleme bei den Leistungserbringern oftmals den
erfolgreichen Einsatz von Telemedizin: Mit der Einführung müssen auch
die Arbeits- und Behandlungsabläufe angepasst werden. Hier könnten
die Krankenkassen Ärzten und anderen beteiligten Leistungserbringern
praxisnahe Hilfen anbieten. "Allerdings erkennen immer mehr
gesetzliche Versicherungen das Potenzial telemonitorischer
Anwendungen. So schreiben aktuell gleich mehrere Kassen neue Projekte
aus oder bereiten neue Telemedizin-Projekte vor. Das könnte einen
Schub für die Telemedizin bedeuten", so Dirk Steffan.
Der Nutzen telemedizinischer Lösungen für das Gesundheitswesen ist
durch zahlreiche Studien bewiesen. Dies gilt vor allem bei
chronischen Krankheiten wie beispielsweise Herzschwäche. So ergaben
Untersuchungen unter Herzinsuffizienz-Patienten Kostensenkungen von
über 50 Prozent . Gleichzeitig konnte die Sterblichkeitsrate deutlich
verringert werden. Denn mit Hilfe von Telemedizin sind frühe, oft
lebensrettende Diagnosen bei gleichzeitiger deutlicher Verringerung
der Zahl der Krankenhausaufenthalte möglich.
So könnten künftig auch Gesundheits-Apps für Smartphone oder
Tablet-PC zur medizinischen Grundversorgung gehören. Dabei leiten
beispielsweise mobile Geräte Gesundheitsdaten eines Patienten an das
Handy weiter. Spezielle Zusatzanwendungen werten die Informationen
aus und informieren gegebenenfalls direkt den Arzt oder die Klinik.
"Solche Anwendungen haben ein enormes Potenzial. Natürlich werden sie
nicht den persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt ersetzen, können aber
einen wichtigen Beitrag zu einer hochwertigen Versorgung darstellen",
sagt Dirk Steffan.
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Datum: 08.02.2011 - 10:30 Uhr
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