Wie sauber und kompetent sind Deutschlands Bäckereien?
Deutsches Institut für Service-Qualität kürt die beste Bäckereikette 2010 / Defizite bei der
Beratung
(IINews) - Hamburg/Düsseldorf, 16. Dezember 2010 - Das Deutsche Institut für Servicequalität
(DISQ) nahm jüngst in einer bundesweiten Studie die Bäckereien näher unter die Lupe.
Insgesamt wurden 15 große Bäckereiketten untersucht, davon 11 Bäckereien mit
Bedienung und vier SB-Bäckereien. Jedes Unternehmen wurde zehn Mal von Testern in
verschiedenen Städten und Filialen verdeckt überprüft. Im Fokus der Analyse mit 150
Servicekontakten standen die Gestaltung und die Sauberkeit der Räumlichkeiten, die
Angebotsbreite, die Kompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter sowie die Warte- und
Öffnungszeiten.
Mit 81,5 von 100 möglichen Punkten landete das Unternehmen Emil Reimann auf Platz
Eins, gefolgt von der Junge Stadtbäckerei und der K&U Bäckerei. „In drei Viertel der
Testbesuche überzeugte die Frische und Schmackhaftigkeit von Brot, Brötchen und
süßen Teilchen. Zudem fielen die Mitarbeiter durch ihre Motivation, Freundlichkeit und
Hilfsbereitschaft auf“, sagt Markus Hamer, Geschäftsführer des DISQ. Defizite hingegen
zeigten sich bei der Beratung. „Beim Thema Glutenverträglichkeit“, so Hamer weiter,
„waren die Mitarbeiter am unsichersten. Auch hinsichtlich Laktoseintoleranz und Kalorien
von bestimmten Backwaren zeigten sich Wissenlücken.“
Solche gemeinen Wissensfallen könnten mit der Einführung moderner PC-Waagen der
Vergangenheit angehören. Zumindest verspricht das der baden-württembergische
Systemlöser Bizerba in einer Presseerklärung. Darin heißt es, selbst ungeschulte
Aushilfskräfte könnten mit deren Hilfe zu Beratungsprofis werden. „Fragt ein Kunde
beispielsweise nach einem bestimmten Vollkornbrot, so muss das Thekenpersonal
lediglich den passenden Button auf dem Touchscreen drücken und es erscheinen
Hintergrundinformationen und auch Hinweise auf mögliche allergene Inhaltsstoffe“,
erklärt Claudia Gross, Director Marketing and Communication bei Bizerba.
Abseits von der Beratung bedarf es dann allerdings tiefgreifenderer Kenntnisse, um bei
der Entwicklung und Herstellung immer neuer Erzeugnisse mit den Anforderungen an
Sicherheit und Hygiene Schritt halten zu können. Immer mehr Hochschulabsolventen
entschieden sich daher für eine Karriere in den Großbäckereien, sagt Helmut Klemme,
Präsident des Verbandes Deutscher Großbäckereien, denn bei der Herstellung von
Qualitätsbackwaren braucht man „nicht nur Liebe und Erfahrung, sondern auch
qualifizierte Kenntnisse“. Vielleicht wäre der Arbeitsplatz sogar halbwegs sicher, haben
sich doch die Großbäckereien in Deutschland auch während der wirtschaftlichen Krise
am Markt behaupten können. Klemme: „Kurzarbeit oder betriebsbedingte Kündigungen
sind in der Krise für die Großbäckereien Fremdworte geblieben“. Sie alle hätten einen
entscheidenden Anteil daran, dass Deutschland heute den mit weitem Abstand größten
Backwarenmarkt in Europa hat.
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Datum: 17.12.2010 - 14:22 Uhr
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