Neue OZ: Kommentar zu Fußball / WM / 2022
(ots) - Im Namen des Profits
Von der Illusion, dass große Sportereignisse in einem
demokratischen, transparenten und fairen Verfahren vergeben werden,
haben wir uns längst verabschiedet. Auch die WM 2006 kam nicht zu
uns, weil der Franz so schön "Jo, mei" sagt.
Wer das begriffen hat, wird auch von der gestrigen Entscheidung
nicht überrascht sein. Im Riesenreich Russland kann ein gigantischer
Fußball-Markt erschlossen werden. Und im Zwergstaat Katar spielt Geld
gar keine Rolle. Die Versprechen von Riesengewinnen für die FIFA
haben den Ausschlag gegeben. Im Namen des Fußballs? Nein, im Namen
des Profits.
2022 werden wir eine dekadente WM erleben, in der in
klimatisierten Stadien fernab jeder Fußballkultur gekickt wird. Und
Russland? Hat seinen Klubfußball verkauft an die milliardenschweren
Oligarchen. Die Profiteure der Wende leisten sich jetzt das Vergnügen
einer WM. Das Schlimmste ist, dass FIFA-Boss Sepp Blatter das alles
als einen altruistischen Akt im Sinne des Fußballs verkauft. Seine
salbungsvollen Worte von der angeblichen Heilkraft des Fußballs sind
blanker Zynismus.
Auf der Strecke bleiben Fans, die eine WM dort genießen wollen, wo
der Fußball lebt und gelebt wird, wo er zu Hause ist. England oder
Spanien/Portugal für 2018, Australien oder Japan für 2022 - das wäre
die Wahl der Fans gewesen. Aber die fragt ja schon lange keiner mehr.
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Datum: 02.12.2010 - 22:00 Uhr
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