MEEDIA: DuMont geht gegen Axel Springer vor
(ots) - Das Kölner Verlagshaus M. DuMunt Schauberg hat
juristische Schritte gegen die Axel Springer AG eingeleitet und den
Deutschen Presserat angerufen. Grund: DuMont sieht in der
fortgesetzten Berichterstattung vor allem der Bild Köln über
familiäre Streitigkeiten der DuMonts eine Kampagne. In den
DuMont-Zeitungen Express und Kölner Stadt-Anzeiger erschienen am
Wochenende große Artikel zum Kampagnen-Vorwurf, die teilweise auch
unter die Gürtellinie zielen. Der Fall DuMont erreicht damit eine
neue Stufe der Eskalation.
In der Tat hat vor allem die Bild Köln fast täglich groß über die
neusten Verwerfungen im Hause DuMont Schauberg berichtet. Allerdings
lieferte dafür meist Konstantin Neven DuMont selbst die Vorlage, der
der Kölner Bild-Ausgabe regelmäßig Interviews gab und darin u.a.
gegen seinen Vater Alfred Neven DuMont schoss. Hintergrund ist ein
Streit im Hause DuMont, ob Konstantin freiwillig oder unfreiwillig
seinen Vorstandsposten und seine Herausgeberschaften ruhen lässt.
Verleger Alfred Neven DuMont hatte sich bisher nur in einem
Rundbrief an Mitarbeiter geäußert und versichert, dass er gedenkt,
weiter an der Spitze des Unternehmens zu stehen. Am Samstag nun haben
die Kölner DuMont-Blätter die bisherige Zurückhaltung aufgegeben und
schwere publizistische Geschütze aufgefahren. "Springer-Kampagne
gegen den Express"" schreibt das DuMont-Boulevardblatt Express sogar
auf der Titelseite. Im Innenteil heißt es dann auf Seite 34: "In
einer konzertierten Aktion wird unter Meinungsführung der
'Bild'-Zeitung jede Regung des Hauses DuMont Schauberg riesengroß
ausgewalzt." In Springers "Welt" werde sogar spekuliert, dass die
"gegenwärtige Situation für das Verlagshaus zu einer ernsten Krise
führen (könne), für deren Bewältigung das Geld fehlt." Gegen diese
Formulierung habe der Verlag nun juristische Schritte eingeleitet.
Der journalistische DuMont-Vorstand Franz Sommerfeld habe zudem an
Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner geschrieben. Auszug aus dem
Schreiben: "Die 'Bild'-Zeitung badet sich in den Schwierigkeiten
einer Familie, die sich um die deutsche Zeitungslandschaft und um
Deutschland verdient gemacht hat... Man kann in den Umbrüchen der
Internetzeit über einen allgemeinen Rückgang ethischer Normen klagen,
aber in meinem Verständnis gelten gerade im publizistischen Gewerbe
die einfachen Regeln menschlichen Anstandes und journalistischer
Wahrhaftigkeit." Da DuMont diese Regeln offenbar verletzt sieht,
wurde zudem der Deutsche Presserat angerufen.
Als Kronzeugen für die eigene Sache bietet der Express neben
Christian DuMont Schütte und Ex-Bild-Chef und DuMont-Berater Claus
Larass den Enthüllungs-Journalisten Günter Walraff auf. Der findet es
"schändlich" von Springer, "die Situation aus Konkurrenzgründen
auszuschlachten." Wallraff weiter: "Das Haus Springer hätte allen
Grund, sich in dieser Beziehung - angesichts des tragischen Freitodes
des Sohnes von Axel Springer - zurückzuhalten." Auch im Kölner
Stadt-Anzeiger erschien am Samstag ein Kommentar zur Sache.
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Datum: 22.11.2010 - 12:35 Uhr
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