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Kein Rezept gegen Rohstoffknappheit - Handel und Konsumgüterindustrie vernachlässigen Versorgungsris

ID: 297060

(ots) - PwC-Studie: 80 Prozent der Unternehmen
in Handel und Konsumgüterindustrie erwarten steigende Rohstoffpreise
/ Risikoanalyse ist oft unsystematisch / Mehrheit hat keinen
Notfallplan für Lieferantenausfälle

Das globale Bevölkerungswachstum, wachsender Wohlstand in den
Schwellenländern und die zunehmende Energieerzeugung aus Biomasse
lassen die Nachfrage nach Rohstoffen stetig steigen. Diese
Entwicklung bekommen auch Handel und Konsumgüterindustrie in
Deutschland zu spüren: Da sich das Rohstoffangebot nur begrenzt
ausweiten lässt und die Spekulationen an den Rohstoffmärkten
zunehmen, erwarten gut acht von zehn befragten Unternehmen
Preissteigerungen. Über 40 Prozent rechnen in den kommenden fünf
Jahren auch häufiger mit Versorgungsengpässen als bisher, wie aus
einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC
hervor geht.

"Obwohl sich die Unternehmen der Problematik bewusst sind, gibt es
in der Praxis noch erhebliche Schwächen beim Management der
Versorgungsrisiken. So werden Risiken häufig nicht systematisch
erfasst und analysiert, sondern eher auf Basis von Erfahrungswerten
Einzelner bewertet. Zudem fehlt oft eine Notfallstrategie für den
unerwarteten Ausfall wichtiger Lieferanten", kommentiert Gerd
Bovensiepen, Leiter des Bereichs Retail & Consumer bei PwC.

Für die Studie wurden 89 Unternehmen in Deutschland befragt,
darunter 42 aus der Konsumgüterbranche und 41 Handelsunternehmen.
Eine besonders hohe Beteiligung kommt aus den Branchen Lebensmittel
und Bekleidung.

Beschaffung wird schwieriger - Wertschöpfungsstrukturen verändern
sich

Knapp jedes dritte befragte Unternehmen geht davon aus, dass die
Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten in den kommenden Jahren
insgesamt schwieriger wird. Von besonderer Bedeutung für das eigene




Unternehmen sind dabei Marktverzerrungen durch Spekulationen an den
Rohstoffmärkten, die gut 40 Prozent der Befragten für ein sehr hohes
Risiko halten. Ebenso viele fürchten, dass Teile des Rohstoffhandels
unter die Kontrolle weniger globaler Konzerne geraten und Monopole
oder zumindest Oligopole mit entsprechender Markmacht entstehen
könnten.

"Versorgungsengpässe bei Rohstoffen führen bereits heute zu einer
tiefgreifenden Veränderung der Wertschöpfungskette in Handel und
Konsumgüterindustrie. Groß- und Zwischenhändler werden weiter unter
Druck geraten und müssen ihr Geschäftsmodell dringend überdenken",
rät Bovensiepen.

Entsprechend setzen sowohl Handelsunternehmen als auch
Konsumgüterhersteller auf die Etablierung langfristiger Beziehungen
zu den Rohstoffproduzenten. Ein wichtiges Instrument zur
Lieferantenbindung ist die gemeinsame Durchführung von
Nachhaltigkeitsprojekten. Diese Projekte werden vor allem für die
Sicherung bestimmter Rohstoffqualitäten wie zum Beispiel Bioprodukten
weiter an Bedeutung gewinnen.

Schwächen beim Risikomanagement

Der angemessene Umgang mit Versorgungsrisiken setzt voraus, dass
diese überhaupt bekannt sind. Von den befragten Unternehmen schätzen
jedoch nur 40 Prozent den eigenen Wissensstand zum Thema als gut oder
sehr gut ein, während 27 Prozent ihre Kenntnisse als gering oder
sogar sehr gering bezeichnen. Die Handelsunternehmen schätzen sich
dabei deutlich schlechter ein als die Konsumgüterhersteller.

Eine Betrachtung der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette
bleibt bisher die Ausnahme. Tatsächlich stehen bei der Risikoanalyse
vor allem die direkten Lieferantenbeziehungen im Vordergrund. Diese
überprüfen gut 60 Prozent der Unternehmen regelmäßig, und zwei
Drittel der Befragten achten auch auf eine möglicherweise zu starke
Abhängigkeit von Einzellieferanten. Länderrisiken betrachten hingegen
nur 38 Prozent der Unternehmen kontinuierlich.

Für ein effizientes Management der Versorgungsrisiken fehlen zudem
in vielen Unternehmen geeignete Strukturen und Methoden. So haben
drei von vier Befragten weder eine eigene Abteilung zur Erfassung von
Versorgungsrisiken noch eine Unterabteilung im allgemeinen
Risikomanagement. Stattdessen vertrauen knapp zwei Drittel der
Unternehmen auf die persönliche Risikoeinschätzung von Mitarbeitern
und Führungskräften. Entsprechend existiert nur bei einer Minderheit
der Befragten (17 Prozent) eine ausformulierte Strategie zum Umgang
mit Versorgungsrisiken.

"Besonders bedenklich ist allerdings, dass die Erkenntnisse über
bestehende und künftige Risiken noch nicht nachhaltig in die
Unternehmensprozesse eingebunden werden", warnt Bovensiepen. So
fließen die Informationen zu Versorgungsrisiken bei jedem dritten
Unternehmen nicht in die Unternehmensplanung ein. Und nur jedes
fünfte Unternehmen hat einen konkreten Notfallplan für
unvorhergesehene Versorgungsengpässe.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/de/retail-consumer

Über PwC:

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Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Dort
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erzielt PwC an 29 Standorten mit 8.700 Mitarbeitern eine
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Pressekontakt:
Claudia Barbe
PwC
Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 31 79
E-Mail: claudia.barbe(at)de.pwc.com
www.pwc.de/de/presse

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Datum: 16.11.2010 - 09:50 Uhr
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