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Camembert, Bunker & Calvados

ID: 256103

Mit dem Motorrad zum Atlantikwall. Bericht über einen Besuch in der Normandie.


(IINews) - Oft schon wurde uns erzählt, dass Motorradfahren im Norden Frankreichs nicht so toll sei, weil es an tauglichen, sprich: kurvenreichen Strecken mangeln würde. Höchste Zeit, dies einmal nachzuprüfen. Knapp viereinhalb Wochen nach unserer Deutschlandtour "Grenzerfahrung 2010" zog es uns mal wieder in die Ferne. Da das Wetter einen tollen Tag versprach, entschieden wir uns mal nicht für eine übliche Eifeltour, sondern "machten Nägel mit Köpfen": Es ging in die knapp 400 Kilometer entfernte Normandie. Leider hatten wir nur diesen Tag Zeit; d.h. wir mußten abends wieder zurück sein.

Zugegeben, die Anfahrt ist doch ziemlich eintönig. Wir fuhren von Köln aus über die A4 nach Belgien und von da aus nahezu schnurgerade über die Autobahnen via Liège, Charleroi und Mons nach Cambrai (Mautgebühr insgesamt 1 Euro). Ab Cambrai wurde die Strecke jedoch zusehends "motorradtauglicher"...

Wir hielten uns in Richtung Arras im Département Pas-de-Calais. Zeit für einen Café Creme am Marktplatz in der liebevoll restaurierten Altstadt. Der Place des Héros ist in Arras das Zentrum der kleinen Bistros und Straßencafés.

Perfekt ausgebaute Land- bzw. zum Teil zweispurige Schnellstraßen erwarteten uns danach im Pas-de-Calais. Beeindruckend war für uns, dass die Autofahrer in dieser Region scheinbar allesamt "ein Herz" für Motorradfahrer haben: Bereitwillig wurde uns zigmal Platz gemacht, damit wir locker überholen konnten.

Bei derartigen Verkehrsverhältnissen fiel es manchmal schwer, sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten (90 auf einspurigen, 110 auf zweispurigen Landstraßen); zu oft verleitete die Umgebung zum "lockeren Durchschwingen". Da sollte man jedoch vorsichtig sein, denn die französische Polizei soll ja bekanntermaßen nicht allzu viel Spaß verstehen. Auf jeden Fall sollte man sich an vorausfahrenden Franzosen orientieren und die erlaubten 50 km/h in Ortschaften peinlichst einhalten. Innerhalb von Ortschaften sahen wir dann auch die ein oder andere Verkehrskontrolle. Wir wurden jedoch nicht angehalten, sondern konnten unsere Fahrt ungetrübt fortsetzen.





Von Arras aus war es über die Bundesstraße D939 nicht weit bis zum Atlantik. Wir wählten uns das Städtchen Berck aus. In Berck bzw. in einem Vorort davon, gibt es übrigens das Hotel/Restaurant "La Barrière". Das Hotel wird von einem Biker betrieben (1150 RT-Fahrer), der zudem perfekt deutsch spricht. Das Hotel (Übernachtung p.P. ca. 40 Euro, Link siehe unten im Infokasten) bietet sich als Hauptquartier an, wenn man mal ein ganzes Wochenende in der Region verbringen möchte. Die Moppeds können im abgeschlossenen Innenhof des Hotels parken und Lorenz, der Inhaber, gibt gerne seine "Biker-Insidertipps".

Man sollte meinen, dass die Franzosen wegen des zweiten Weltkriegs nicht gut auf uns Deutsche zu sprechen sind, doch das Gegenteil ist der Fall. Die Zeit hat auch hier viele Wunden geheilt und heute dienen die Überbleibsel meist als willkommene Devisenbringer. Darüber hinaus, so erfuhren wir von einem einheimischen Bistrobesitzer, sind sogar viele Franzosen auf die Alliierten von damals nicht gut zu sprechen, denn oft wurden von den Amerikanern, Briten und Kanadiern einzelne französische Dörfer und Städte vor dem D-Day erst "sturmreif" gebombt - was bedeutet, dass nach den Bombardements dort kein Stein mehr auf dem anderen stand und tausende Opfer unter der Zivilbevölkerung zu beklagen waren. Gut möglich, dass die Invasion und deren Vorbereitung mehr Tote unter der Zivilbevölkerung gekostet hat als die jahrelange Besetzung durch die Wehrmacht zuvor. Um jedoch nicht falsch interpretiert zu werden: Ich will damit keineswegs unsere Position im WK II verherrlichen, sondern nur aufzeigen, dass jede Medaille auch immer zwei Seiten hat.

Jedenfalls kommt man, wenn man einigermaßen "mit offenen Augen" durch die Gegend fährt, an den vielen Überresten dieser Zeit kaum vorbei. Sehenswert ist ganz sicher die Anlage "Batterie Todt" in der Nähe von Cap Gris Nez (zwischen Calais und Boulogne-sur-Mer). Das Kap erreicht man von Berck aus, in dem man an der Küste entlang nach Norden fährt; vorbei an Boulogne-sur-Mer. Man kann dort nicht nur eine imposante Bunkeranlage besichtigen, sondern erfährt auch jede Menge über die Zeit von damals - aus der Sicht der Zivilbevölkerung.

Kurz hinter der Bunkeranlage Todt erreicht man dann Cap Gris Nez - das Kap der grauen Nase. Es hat seinen Namen von dem grauen Felsvorsprung, der dort wie eine Nase in den Atlantik reicht. Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick zum gegenüberliegenden Cap Blanc Nez - dem Kap der weißen Nase. Zwischen beiden Kaps sieht man am Strand dann auch wieder militärische Hinterlassenschaften: In Ufernähe befinden sich nach wie vor hunderte von ehemaligen "Rommel-Spargel" - das sind angespitze Baumstämme, die schräg in den Sand gerammt wurden, um anlaufende Landungsboote aufzuhalten. Darüber hinaus kann man von der Aussichtsplattform bei klarem Wetter das Shakespeare Cliff bei Dover sehen - die Entfernung beträgt nur knapp 30 Kilometer.

Die Normandie bietet allerdings viel mehr als ehemalige Kriegsschauplätze: Traumhafte Sandstrände, mondäne Badeorte und, keine Frage, jede Menge Restaurants, Bistros und Crêperien. Last, but not least, ist das Département Pas-de-Calais Hochburg und Ursprungsort des original Camembert de Normandie. Man findet hier unzählige Möglichkeiten, sich mit einem kleinen Vorrat zu versehen oder ihn natürlich gleich an Ort und Stelle zu probieren.

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Datum: 12.09.2010 - 16:53 Uhr
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