Immobilienkäufer der Jahrtausendwende: Jetzt Kreditverträge prüfen / Vorzeitige Regelung der Anschlu
(ots) - Wer zwischen Ende 2000 und Ende 2002 eine
Immobilie finanziert hat, sollte in diesen Wochen einen prüfenden
Zwischenblick auf seinen Kreditvertrag werfen. Bei einer oftmals
vereinbarten Zinsbindung von zehn Jahren läuft das Darlehen zwar noch
auf alle Fälle bis Ende 2010 beziehungsweise bis 2012 weiter.
"Allerdings befinden sich die Konditionen für Immobilienkredite
aktuell auf einem derart niedrigen Niveau, dass es aus Kosten- und
Sicherheitsgründen sinnvoll ist, schon jetzt die
Anschlussfinanzierung zu regeln", sagt Manfred Hölscher vom
Bielefelder Baugeldvermittler Enderlein.
Vor knapp zehn Jahren lagen die Konditionen für Immobilienkredite
zwischen fünf und sechs Prozent - und damit fast doppelt so hoch wie
aktuell. Derzeit können laut Enderlein Kredite ab etwa 3,3 Prozent
aufgenommen werden. Das Zinsniveau können nicht nur Erstkäufer
nutzen, sondern auch Immobilienbesitzer mit laufenden Krediten. "Es
ist zwar nicht möglich, aus laufenden Krediten frühzeitig
herauszukommen. Allerdings lässt sich die in den nächsten Monaten
oder Jahren anstehende Anschlussfinanzierung heute mit einem
Forward-Darlehen kostengünstig in trockene Tücher bringen", sagt
Hölscher. Die Aufschläge für Forward-Kredite fallen wegen der
Wirtschaftslage so gering aus, dass heute ein Anschlusskredit für ein
erst 2012 auslaufendes Darlehen für unter vier Prozent erhältlich
ist.
Gerade Kunden, die Ende 2000 eine Immobilie finanziert haben und
deswegen in den kommenden Monaten ein Anschlussangebot von ihrem
Institut erhalten, sollten jetzt genau hinsehen. "Wegen des günstigen
Zinsniveaus wird die vorgeschlagene Anschlussfinanzierung wohl auf
alle Fälle günstiger sein als der Erstkredit", sagt Hölscher.
Allerdings sollte man sich nicht von etwas niedrigeren Zinsen oder
gar Monatsraten blenden lassen. Noch immer nehmen laut Enderlein
viele Kunden ungeprüft das Verlängerungsangebot der Bank an. Dabei
lohnt ein Vergleich. Denn: Ein Wechsel biete häufig nochmals deutlich
günstigere Zinsen und ist keineswegs so aufwendig wie von vielen
Kunden erwartet - die neue Bank kümmert sich um alle Formalitäten
und erstattet mitunter sogar die Kosten.
Fakt ist: Bei einem Bankenwechsel nach Ablauf der ersten
Zinsfestschreibung - insbesondere bei höheren Darlehenssummen - kann
eine äußerst lohnende Zinsersparnis herausspringen. Bei einem Kredit
über 150.000 Euro bedeutet schon ein um nur 0,2 Prozent besserer
Zinssatz über 10 Jahre eine Zinsersparnis von rund 3.000 Euro, über
15 Jahre sogar 4.000 Euro.
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Datum: 10.08.2010 - 11:13 Uhr
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