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Offener Brief zum Thema "Kassel Huskies"

ID: 224919


(ots) - Liebe Freunde und Partner der DEL, liebe
Medienvertreter, wir, die unterzeichnenden Gesellschafter-Clubs der
Deutschen Eishockey Liga (DEL), wenden uns heute mit einem offenen
Brief an Sie und Euch.

Das Thema "Kassel Huskies" mit den einhergehenden Schlagzeilen
prägt die aktuelle Eishockeyberichterstattung. Das ist nicht in
unserem Sinne, wir wissen um die entsprechende Wirkung in der
Öffentlichkeit.

Leider versuchen die Kasseler derzeit, eine schnelle Klärung vor
dem eigentlich dafür vorgesehenen Schiedsgericht, das von allen
DEL-Clubs (hierunter auch Kassel) gerade zur Klärung solcher
Streitigkeiten eingesetzt wurde, zu verhindern, indem sie die
ordentlichen Gerichte bemühen. Selbst unser Angebot, alle strittigen
Themen rechtzeitig vor Saisonbeginn von einem neu zu bildenden
Schiedsgericht klären zu lassen, wurde nicht angenommen. Kassel
spielt ersichtlich auf Zeit und setzt offenbar darauf, die Zulassung
zum Spielbetrieb mit Hilfe einstweiliger gerichtlicher Anordnungen zu
erreichen, obwohl eine Lizenz nicht erteilt worden ist. Das können
wir als Gemeinschaft der DEL-Clubs nicht hinnehmen.

Zum Hintergrund: Die Kassel Huskies wurden am 22. März 2010 von
einem neuen Eigentümer übernommen. Die Unternehmensgruppe dieses
Eigentümers plant in Kassel ein Bauprojekt mit einem hohen
achtstelligen Kostenvolumen. Zentraler Baustein des Projekts ist eine
Multifunktionshalle, in denen die Kassel Huskies als Hauptmieter
spielen sollen. In diesem Fall werden vermutlich auch erhebliche
öffentliche Förderungen gewährt werden. Trotz mehrfachen Hinweises,
dass nach Satzung der Liga die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
den Ausschluss aus der DEL zur Folge haben kann und in der
Vergangenheit auch immer hatte, hat der Club bereits am 25. März
2010, also nur drei Tage nach der Übernahme des Clubs durch den neuen




Eigentümer, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Kassel
gestellt. Am 28. April 2010 wurde dann das Insolvenzverfahren
eröffnet. In diesem anschließenden Insolvenzverfahren hat die
Unternehmensgruppe des neuen Eigentümers lediglich 150.000 EUR als
Kostenbeteiligung (zur Masse) angeboten, wenn die Gläubiger auf rund
2 Millionen Euro verzichten und die Kassel Huskies weiter in der DEL
verbleiben. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass sich
Kassel, trotz Berechtigung, nicht vorsorglich um eine Lizenz in der
2. Bundesliga beworben hat.

Schon im Insolvenzplan wurde damit geworben, dass die durch die
Insolvenz frei werdenden Mittel in eine Verstärkung des Kaders mit
namhaften Spielern investiert würden. Die erheblichen
Beitragsausfälle, die die Verwaltungsberufsgenossenschaft im Rahmen
des Insolvenzplanes erleidet, würden nach unserer Einschätzung
ironischerweise in der nächsten Beitragsrunde indirekt sogar auf die
anderen DEL-Clubs umgelegt.

Nachfolgend wurde der Club von uns einstimmig als Gesellschafter
der DEL ausgeschlossen, so wie es in der Vergangenheit bei jedem
anderen Club, über dessen Vermögen das Insolvenzverfahren eröffnet
wurde, geschehen ist (immer auch mit der Stimme der Kassel Huskies).
Dieses klare, eindeutige und der Satzung der Liga entsprechende
Vorgehen wurde von den Kassel Huskies mit einstweiligen Verfügungen
unter Strafandrohung gestoppt.

Dieses Vorgehen konterkariert jede Form eines fairen sportlichen
und wirtschaftlichen Wettbewerbs zwischen unseren Clubs. Es kann
nicht angehen, dass ein einzelner Club die Regeln missachtet, sich
über ein Insolvenzverfahren zu Lasten Dritter seiner
Verbindlichkeiten entledigt und dann zur neuen Saison, zudem auch
noch ohne den Nachweis eines abgesicherten Etats, wieder antreten
darf, als sei nichts gewesen. Würde so etwas zulässig sein, könnte
jede Sportliga in Deutschland ihr Lizenzierungsverfahren abschaffen
und jeder Sport-Club würde sich kurzfristig über Insolvenzen seiner
Schulden zu entledigen suchen. Ein wirtschaftlich und damit auch
sportlich fairer Wettbewerb würde unmöglich gemacht.

Viele von uns haben in den letzten Jahren wirtschaftlich
schmerzhafte Einsparungen oder gar Sanierungen aus
Gesellschaftermitteln durchführen müssen, um weiterhin oder wieder in
der DEL spielen zu können. Unser Lizenzierungsverfahren regelt
eindeutig, welche wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfüllt sein
müssen, um eine Bestätigung der Lizenz zu erhalten. Diese Bedingungen
haben die Kassel Huskies nicht erfüllt, ihre wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit konnten sie im Lizenzprüfungsverfahren nicht
ausreichend darlegen.

Kassel versucht nunmehr, sich über juristische Aktionen ein
vorläufiges Spielrecht für die kommende Saison zu erstreiten. Ob
Kassel allerdings auch in den nun anstehenden Berufungs- und
Hauptsacheverfahren, die auf die einstweiligen Verfügungen folgen
werden, Recht bekommen wird, ist längst nicht ausgemacht. Alle vier
Einstweiligen Verfügungen, mit denen Kassel bisher die Kündigung des
Lizenzvertrages und den Ausschluss aus der Liga verhindert hat, sind
von einem einzelnen Richter beim LG Köln erlassen worden. Diese
Einstweiligen Verfügungen sind ohne Begründung und offensichtlich
ohne Würdigung von vorliegenden Schutzschriften und ohne vorherige
Anhörung unserer Seite erlassen worden. Wir sehen es als besonders
kritisch an, dass mit diesen gerichtlichen Anordnungen das Ergebnis
eines ordentlichen Hauptsacheverfahrens vorweg genommen wird, indem
die DEL nun gezwungen werden soll, Kassel mitspielen zu lassen. Das
finden wir bedenklich, dagegen werden wir mit allen juristischen
Mitteln vorgehen.

Aus diesem Grunde sind wir auch fest entschlossen, für den Fall,
dass uns erst im Laufe der Saison Recht gegeben werden sollte, die
Kassel Huskies auch dann sofort vom Spielbetrieb auszuschließen.

Die Kassel Huskies nehmen mit ihrer Vorgehensweise und mit ihren
Äußerungen in den Medien auch in Kauf, dass sie das Bild der Liga in
der Öffentlichkeit sowie das Ansehen von Organen und handelnden
Personen der DEL und der Clubs schädigen. Das finden wir
ungeheuerlich, das werden wir nicht weiter zulassen!

Schließlich möchten wir betonen, dass es uns überhaupt nicht um
eine Standortfrage für oder wider Kassel oder persönliche Sympathien
geht, sondern allein um die Gleichbehandlung aller Clubs und die
Achtung unserer selbst gegebenen Regeln und Prinzipien. Alle
unterzeichnenden Clubs respektieren diese Regeln. Deshalb hat auch
beim Ausschlussverfahren nicht ein einziger Club für Kassel gestimmt.
Handelten wir anders, würden wir uns auch vor uns selbst und unseren
Eigentümern unglaubwürdig machen.

Adler Mannheim,Augsburger Panther, Eisbären Berlin, DEG Metro
Stars, Hamburg Freezers, Hannover Scorpions, EHC München, ERC
Ingolstadt, Iserlohn Roosters, Kölner Haie, Krefeld Pinguine, Thomas
Sabo Ice Tigers, Straubing Tigers, Grizzly Adams Wolfsburg



Pressekontakt:
HEC Hamburg Eishockeyclub GmbH
Hellgrundweg 50
22525 Hamburg

Thomas Bothstede
Leiter Kommunikation & Promotion
Telefon: +49 (0) 40 - 38 08 35 - 124
Fax: +49 (0) 40 - 38 08 35 - 20
Mobil: +49 (0) 173 - 25 43 211
E-Mail: thomas.bothstede(at)hamburg-freezers.de

Christoph Wulf
Pressesprecher
Telefon: +49 (0) 40 - 38 08 35 - 134
Fax: +49 (0) 40 - 38 08 35 - 20
Mobil: +49 (0) 176 - 188 188 85
E-Mail: christoph.wulf(at)hamburg-freezers.de

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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 08.07.2010 - 15:07 Uhr
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