Winterfest unterwegs mit dem Wohnmobil

(ots) - Der ACV gibt praktische Tipps, worauf beim Wintercamping zu achten ist - von Isolierung und Technik bis zu Sicherheit und Planung
Wintercamping bietet eine besondere Form des Reisens. Verschneite Landschaften, klare Luft und gemütliche Abende im warmen Wohnmobil machen den Reiz der kalten Jahreszeit aus. Gleichzeitig stellt der Winter höhere Anforderungen an Fahrzeug, Technik und Planung. Wer gut vorbereitet ist und bewährte Routinen beibehält, kann auch bei Frost und Schnee entspannt unterwegs sein.Der ACV Automobil-Club Verkehr hat 10 Tipps zusammengestellt, die beim Campen im Winter besonders wichtig sind.
Isolierung prüfen
Im Winter entscheidet die Isolierung maßgeblich über den Komfort im Fahrzeug. Vollintegrierte Reisemobile mit Sandwich-Wänden und Doppelboden halten die Wärme besonders gut. Teilintegrierte Modelle oder Kastenwagen verlieren schneller Energie. Trägt ein Wohnmobil die Bezeichnung winterfest, erfüllt es die DIN-Norm EN 1646-1. Dabei wird geprüft, ob sich der Innenraum bei einer Außentemperatur von minus 15 Grad innerhalb von vier Stunden auf mindestens 20 Grad aufheizen lässt. Zusätzlich verfügen diese Fahrzeuge über isolierte und beheizte Frisch- und Abwassertanks. Als wintertauglich eingestufte Fahrzeuge werden lediglich bei null Grad getestet, ohne Überprüfung der Wasseranlage.
Zusätzliche Dämmung einplanen
Große Frontscheiben sind eine der größten Kältebrücken im Wohnmobil. Außenmatten, Vorhänge oder Thermohauben reduzieren den Wärmeverlust deutlich. Auch der Bodenbereich sollte berücksichtigt werden. Isolierende Matten sorgen für warme Füße und helfen, Heizenergie zusparen.
Wasseranlagen schützen
Eingefrorene Leitungen oder Tanks gehören zu den häufigsten Problemen beim Wintercamping. Fahrzeuge ohne isolierte und beheizte Wasserbehälter sollten regelmäßig entleert oder mit geeigneten Frostschutzmaßnahmen gesichert werden. Auch bei winterfesten Modellen empfiehlt der ACV eine regelmäßige Kontrolle der außenliegenden Leitungen, um Frostschäden rechtzeitig zu vermeiden.
Heizung und Gasanlageüberprüfen
Vor jeder Winterreise sollten Heizung und Gasanlage gründlich geprüft werden. Funktion, Dichtigkeit und der Füllstand der Gasflaschen gehören zur Standardkontrolle. Besonders komfortabel sind Heizsysteme, die auch im elektrischen Betrieb genutzt werden können und am Standplatz über das 230-Volt-Netz laufen.
Energieversorgung sicherstellen
Da die Heizung im Winter oft rund um die Uhr läuft, steigt der Gas- und Stromverbrauch deutlich. Eine Ersatzgasflasche gehört deshalb zur Pflichtausstattung. Empfehlenswert ist ein Gasregler mit automatischer Umschaltung, der selbstständig auf die volle Flasche wechselt. Zusätzliche Vorrichtungen gegen das Vereisen des Gasreglers sorgen für eine zuverlässige Gasversorgung. In Deutschland sind 5- und 11-Kilogramm-Flaschen in der Regel mit Propan gefüllt, das auch bei niedrigen Temperaturen geeignet ist.
Gleichmäßig heizen
Auch bei Minusgraden muss auf Komfort nicht verzichtet werden. Teppiche, warme Decken oder eine kleine elektrische Zusatzheizung erhöhen die Behaglichkeit. Wichtig ist eine konstante Innentemperatur. Ein vollständiges Auskühlen des Fahrzeugs verbraucht beim erneuten Aufheizen mehr Energie als ein sparsamer Dauerbetrieb auf niedrigem Heizniveau.
Feuchtigkeit reduzieren
Warme Luft speichert Feuchtigkeit, die sich im Winter schnell als Kondenswasser niederschlägt. Mehrmaliges Stoßlüften am Tag hilft, Schimmelbildung zu vermeiden. Lüftungsöffnungen sollten jederzeit frei bleiben und regelmäßig von Schnee befreit werden. Der ACV empfiehlt, Feuchtigkeit konsequent aus dem Wohnraum fernzuhalten. Ein Vorzelt kann zusätzlich als Kältepuffer dienen und bietet Platz für feuchte Kleidung oder Schuhe. Viele Wintercampingplätze stellen alternativ Trockenräume zur Verfügung.
Winterreifen und Schneeketten einplanen
Winterreifen sind beim Wintercamping unverzichtbar. Aufgrund des hohen Gewichts benötigen Wohnmobile Reifen mit ausreichender Tragfähigkeit. Die Vorgaben des Herstellers zu Größe und Lastenindex müssen eingehalten werden. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter, der ACV empfiehlt mindestens 4 Millimeter. In einigen Ländern gelten strengere Vorschriften. Schneeketten gehören in schneereichen Regionen zur sinnvollen Grundausstattung, das Anlegen sollte vor der Reise geübt werden.
Achtung: Im Ausland gelten teilweise abweichende Vorschriften. In Ländern wie Österreich oder Italien besteht in bestimmten Regionen und Zeiträumen eine situative Winterreifen- oder Schneekettenpflicht. Vor der Reise sollten daher die jeweils gültigen gesetzlichen Regelungen geprüft werden, um Bußgelder oder Fahrverbote zu vermeiden.
Stellplatzwahl und Schneemanagement beachten
Ein ebener und befestigter Stellplatz ist im Winter besonders wichtig. Tauwetter kann unbefestigten Untergrund aufweichen und zum Einsinken des Fahrzeugs führen. Mechanische Handbremsen sollten bei Frost nicht angezogen werden, da sie einfrieren können. Elektronische Parkbremsen sind weniger anfällig. Bäume in unmittelbarer Nähe bergen durch herabfallenden Schnee oder Äste zusätzliche Risiken. Dachflächen und Vorzelte sollten regelmäßig von Schnee befreit werden.
Planung und Sicherheit priorisieren
Im Winter erfordert die Reiseplanung mehr Aufmerksamkeit als in der warmen Jahreszeit. Routen, Wetterlage und Straßenverhältnisse sollten vorab geprüft werden. Auch die Bordausstattung sollte angepasst sein. Dazu zählen unter anderem Handfeger oder Besen, Eiskratzer, Enteiserspray, eine Schneeschaufel oder ein Klappspaten sowie Schneeketten.
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Datum: 29.12.2025 - 10:00 Uhr
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