InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Böllerverbot wie in den Niederlanden: Deutsche Umwelthilfe und Bündnis aus mehr als 55 Organisationen fordert Innenministerkonferenz zum Handeln auf

ID: 2215932

(ots) -
- Niederlande verbietet ab 2026 private Silvesterböllerei - zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt
- Bündnis #böllerciao fordert Verbot auch in Deutschland, darunter Polizeigewerkschaft, Ärzteschaft, Tierschutzorganisationen und erstmals auch das Deutsche Kinderhilfswerk
- DUH-Bundesgeschäftsführer Resch zur Innenministerkonferenz:"Wer jetzt weiter wegschaut, nimmt die nächste Horrornacht billigend in Kauf"
- Schon mehr als 673.000 Unterschriften: Bündnis ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, den Druck zu erhöhen unter: www.duh.de/boellerciao

Kurz vor dem Start der Innenministerkonferenz fordern die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und ein breites Bündnis aus 55 weiteren Organisationen von den Innenministerinnen und Innenministern der Länder sowie vom Bundesinnenminister ein bundesweites Verbot privater Silvesterböller und -raketen. Die Niederlande haben bereits erkannt, dass die verheerenden Folgen von privatem Silvesterfeuerwerk nurdurch ein flächendeckendes Verbot gestoppt werden können und handeln ab 2026 entsprechend. Innenminister Alexander Dobrindt weigert sich jedoch weiterhin, Konsequenzen zu ziehen.

Die Folge: Einsatzkräfte werden mit Raketen und Böllern attackiert, Millionen Haus-, Nutz- und Wildtiere geraten in panische Angst und an keinem Tag des Jahres ist die Luft so stark mit Feinstaub belastet wie in der Silvesternacht. Hinzu kommen tausende Verletzte, darunter viele Kinder, die sich an liegengebliebenen, vermeintlich nicht explodierten Böllern schwer verletzen. Erstmals beteiligt sich daher auch das Deutsche Kinderhilfswerk als erste Kinderrechtsorganisation am Bündnis.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH:"Die Niederlande handeln und schützen ihre Bevölkerung, ihre Tiere, die Einsatzkräfte und die Umwelt. Deutschland hingegen lässt weiter zu, dass für den Spaß einer sehr kleinen Minderheit jedes Jahr tausende Menschen verletzt werden, Städte im Feinstaub versinken und Millionen Tiere in panische Flucht geraten.Ich erwarte von den Innenministerinnen und Innenministern, dass sie den Willen der Mehrheit anerkennen und endlich handeln. Ein Verkaufs- und Anwendungsverbot privater Pyrotechnik ist längst überfällig. Wer immer noch Zweifel hat, soll am 1. Januar eine Notaufnahme besuchen und sich anschauen, was jedes Jahr angerichtet wird. Wer jetzt weiter wegschaut, nimmt die nächste Horrornacht billigend in Kauf."





Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP):"Es ist höchste Zeit, der massiven Silvestergewalt wirksam entgegenzutreten. Die Innenministerkonferenz muss das Thema Böllerverbot endlich ernst nehmen und den Regionen ermöglichen, regionale Lösungen umzusetzen. Wir Polizistinnen und Polizisten sind es leid, jedes Jahr am eigenen Leib zu spüren, was politische Untätigkeit anrichtet."

Jan Tjeerd de Faber, Kinderaugenarzt und Mitinitiator des Vuurwerkmanifest:"In meiner ersten Schicht an Silvester 2003 sollte ich einem kleinen Jungen am OP-Tisch ein durch Böller stark verletztes Auge retten, ohne Erfolg. Das war der Auslöser: Seitdem setze ich mich vehement gegen privates Feuerwerk ein. Jahr um Jahr musste ich erleben, dass Kinder und völlig Unbeteiligte durch Böllerei die schlimmsten Schicksalsschläge erleiden. Nach 20 Jahren haben niederländisches Parlament und Senat das Gesetz"Veilige Jaarwisseling"(Deutsch: Sicheres Silvester) beschlossen und damit privates Feuerwerk verboten. In Deutschland ist die Lage bei den Verletzungen mindestens so fatal wie in den Niederladen. Das muss ein Ende finden."

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes:"Kinder und Jugendliche gehören zu den besonders gefährdeten Gruppen durch Silvesterböller. Vor allem Kleinkinder, neurodiverse Kinder, Kinder mit Traumaerfahrung oder einfach hoher Sensibilität leiden stark unter der Böllerei. Aufgrund ihres höheren Atemvolumens im Verhältnis zur Körpergröße undihrer höheren Atemfrequenz atmen Kinder und Jugendliche die extremen Feinstaubkonzentrationen besonders schnell ein, zudem kommt es jedes Jahr bei ihnen überproportional zu schweren Augenverletzungen. Ein Verbot privater Feuerwerke schützt somit nicht nur Umwelt und Tiere, sondern vor allem die Gesundheit der Jüngsten."

Volker Gaßner, Geschäftsleitung VIER PFOTEN Deutschland:"Rund um den Jahreswechsel bedeuten buntes Feuerwerk und laute Böllerschüsse für viele Heimtiere, Wildtiere und Tiere in der Landwirtschaft einen tagelangen Ausnahmezustand. Ihr empfindliches Gehör nimmt die Explosionen deutlich lauter wahr als Menschen, die grellen Lichtblitze und der Geruch von Rauch verstärken den Stress zusätzlich. Silvesterfeuerwerk ist ein ernstes Tierschutz-Problem, dass die Politik endlich durch ein privates Böllerverbot bekämpfen muss - für das Wohl tausender Tiere, der Umwelt und Menschen."

Hintergrund:

Seit Jahren zeigen repräsentative Umfragen stabile Mehrheiten von rund 60 Prozent für ein Verbot privater Pyrotechnik. Auch eine aktuelle Umfrage aus diesem Jahr bestätigt erneut: Die allermeisten Menschen planen, den Jahreswechsel ohne eigenes Feuerwerk zu feiern - und lediglich 5 Prozent geben an, in diesem Jahr auf jeden Fall zu böllern. Das Bündnis erwartet von Bund und Ländern, diese eindeutige Stimmungslage ernst zu nehmen und endlich entsprechend zu handeln.

Dem wachsenden Aktionsbündnis für ein böllerfreies Silvester gehören neben der DUH 55 weitere Organisationen an: Gewerkschaft der Polizei, Bundesärztekammer, VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz, TASSO, Jane Goodall Institut Deutschland, Deutscher Tierschutzbund, PETA Deutschland, Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner, Deutsches Kinderhilfswerk e.V., Menschen für Tierrechte - Baden-Württemberg, Bundesverband Tierschutz e.V., NaturFreunde Deutschlands, Tierschutznetzwerk Kräftebündeln, Pro Wildlife e.V., Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e. V., Deutsche Tinnitus-Liga e.v., Bundesverband Bürohund e. V., Haustierregister FINDEFIX, Deutscher Naturschutzring (DNR) e. V., Retinologische Gesellschaft e. V., Welttierschutzgesellschaft e. V., Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft, Land der Tiere, Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V., Wildtierschutz Deutschland e. V., Deutsche Atemwegsliga, Deutsche Lungenstiftung, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. (VFD), Senior*innenvertretung Tempelhof-Schöneberg, Die Augenchirurginnen, Landesseniorenbeirat Berlin, Animals United e. V., Deutsche Tier-Lobby e. V., Fortuna hilft e. V., Stiftung Hof Butenland, Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e. V., fuss e. V., KLUG - DeutscheAllianz Klimawandel und Gesundheit, NAJU (Naturschutzjugend im NABU), Health for Future, holi.social, Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), Verband Neurodiversität, Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB), Andreas Reuland (Augenarzt), Norbert Mülleneisen (Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde und Umweltmediziner),International Fund for Animal Welfare (IFAW), Bundesverbands für Umweltberatung (bfub) e.V., Zero Waste Germany e. V., Naida e.V., Tierschutz-Entwicklungshilfe e.V., Berliner Behindertenverband e.V, KynoLogisch gemeinnützige GmbH

Links:


- Zum Offenen Brief: www.duh.de/boellerciao
- Antrag für Feuerwerksverbotszonen:https://l.duh.de/antrag

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch(at)duh.de

Pressestelle Gewerkschaft der Polizei (GdP)
030 399921-113, gdp-pressestelle(at)gdp.de

Uwe Kamp, Pressesprecher des Deutschen Kinderhilfswerkes
0160-6373155, presse(at)dkhw.de

Corinna Madjitov, Pressereferentin VIER PFOTEN
0162 8572065, corinna.madjitov(at)vier-pfoten.org

Dr. Jan Tjeerd de Faber, Kinderaugenarzt
+31614261080, defaber(at)telfort.nl

DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse(at)duh.de

www.duh.de


Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V.,übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 02.12.2025 - 09:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2215932
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: ots
Stadt:

Berlin



Kategorie:



Dieser Fachartikel wurde bisher 2 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Böllerverbot wie in den Niederlanden: Deutsche Umwelthilfe und Bündnis aus mehr als 55 Organisationen fordert Innenministerkonferenz zum Handeln auf"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Deutsche Umwelthilfe e.V. (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Deutsche Umwelthilfe e.V.



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.287
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 39


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.