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US-Zölle erhöhen Druck: 144 Mio. Euro Gewinneinbruch im deutschen Black-Friday-Handel

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(ots) - Ein ungewöhnlich hohes Überangebot trifft in diesem Jahr auf die stärkste Shoppingphase des Handels. Frühere Promotions, härterer Wettbewerb und steigender Werbedruck verschärfen die ohnehin angespannte Margensituation deutscher Händler.

Deutschlands Einzelhändler stehen in diesem Jahr vor einer besonders schwierigen Black-Friday-Saison. Eine neue Analyse von Kearney und dem KI-Preisspezialisten 7Learnings zeigt, dass infolge höherer US-Zölle auf asiatische Importe deutlich mehr Warenströme nach Europa umgeleitet werden. Der Effekt: rund 11Prozent zusätzliches Angebot auf dem europäischen Markt - just in der umsatzstärksten Shoppingphase des Jahres.

Um dieüberschüssigen Warenbestände abzubauen, werden Händler in Deutschland gezwungen sein, ihre Preise noch stärker zu senken und Rabattaktionen zu verlängern. Laut Modellrechnungen von Kearney und 7Learnings bedeutet dies einen zusätzlichen Gewinneinbruch von rund 144 Millionen Euroüber den gesamten Black-Friday-Zeitraum hinweg. Am stärksten betroffen sind die Segmente Mode und Unterhaltungselektronik, die gemeinsam über 106 Millionen Euro des Verlusts ausmachen.

Insgesamt erwarten die Analysten für den deutschen Markt einen Black-Week-Umsatz von rund 23 Milliarden Euro und einen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro. Die Profitabilität liegt hierbei unter dem Vorjahresniveau, was den zunehmenden Preis- und Kostendruck im Handel unterstreicht.

Moritz Tybus, Partner, Kearney:"EinÜberangebot von 11 Prozent verändert das gesamte Preisgefüge. Händler müssen früher mit Promotions starten und stärker rabattieren, um vergleichbare Umsätze wie im Vorjahr zu erzielen - das drückt Margen in einer ohnehin angespannten Ertragslage."

Felix Hoffman, CEO, 7Learnings:"Unsere KI-Modelle zeigen, dass der größte Hebel nicht nur beim Preis liegt, sondern in der Abstimmung von Preisstrategie, Marketingbudget und Lagerbeständen. Wer das intelligent kombiniert, kann trotz Preisdruck profitabel bleiben."





Asiatische Exporteüberschwemmen den Markt

Der aktuelle Preisdruck ist nicht allein hausgemacht. Seit dem Ende der US-De-minimis-Regel für Importe unter 800 Dollar und den jüngsten Section-301-Zollerhöhungen weichen viele asiatische Exporteure auf Europa aus. Parallel verstärken chinesische Plattformen wie Temu und Shein ihre Aktivitäten in der EU - häufig mit aggressiver Preisgestaltung und hohem Marketingdruck.

Auch die EU reagiert: Geplant ist unter anderem eine Zustellgebühr von zwei Euro auf Kleinsendungen aus Drittländern. Bis diese Regel greift, drängen jedoch noch Millionen zusätzlicher Pakete auf den europäischen Markt - pünktlich zum Black Friday.

Werbung und Rabattschlacht: Lokale Händler in Zugzwang

Zusätzlich hat sich der Werbedruck deutlich erhöht: Chinesische Plattformen haben ihre digitalen Marketingbudgets in Europa 2025 spürbar ausgeweitet. In zentraleuropäischen Kernmärkten steigerten Temu und Shein ihren digitalen Werbeaufwand seit dem Frühjahr 2025 im Mittel um rund 30 Prozent pro Monat; in einzelnen Ländern lagen die Zuwächse im Vergleich zum letzten Jahr sogar bei über 100 Prozent. Rund um Singles Day und Black Friday ist die Werbeaktivität sichtbar höher als in den Vorjahren - flankiert von steilen Einstiegsrabatten und kostenlosem Versand. Das zwingt lokale Händler zuGegenpromotions und verstärkt den modellierten Profitabilitätsrückgang.

Dr. Robin Bachmann, Wirtschaftspsychologe, FU Berlin:"Die angeheizte Preisspirale trifft auf einen ganz anderen Trend im Konsumerleben: Der Black Friday hat sich längst zu einem gesellschaftlichen Ritual entwickelt. Viele kaufen nicht mehr primär aus Angst, einen Rabatt zu verpassen, sondern schlicht, weil alle zu dieser Zeit kaufen - die Rabatte müssten dafür gar nicht groß sein."

Modellbasierte Prognose mit Kearney und 7Learnings

Für die Analyse kombinierten Kearney und 7Learnings Importdaten, Marktbeobachtungen und KI-basierte Elastizitätsmodelle. Daraus entstand ein Szenario, das die Folgen der Umleitung asiatischer Warenströme auf die europäischen Märkte simuliert. Grundlage sind reale Daten zu Preisentwicklung, Werbeausgaben und Lagerumschlägen in Deutschland und der EU.

Die gemeinsame Modellierung erlaubt es, die Auswirkungen auf einzelne Produktsegmente zu quantifizieren - etwa, wie viel tiefer Rabatte ausfallen oder um wie viele Tage sich die Promotionphase verlängern dürfte.

Über Kearney

Kearney ist eine der führenden globalen Unternehmensberatungen. Seit nahezu 100 Jahren vertrauen uns Führungsetagen, Regierungsstellen und gemeinnützige Organisationen. Das Erfolgsrezept, um unseren Klienten zum Durchbruch zu verhelfen? Unsere Mitarbeiter:innen mit ihren individuellen Interessen und Stärken.Und unser Antrieb große Ideen nicht nur zu Papier zu bringen, sondern auch umzusetzen.

Pressekontakt:

Verena Herb
Director Marketing&Communications DACH

A.T. Kearney GmbH
Dreischeibenhaus1
40211 Düsseldorf

Tel.: +49 175 2659 363
verena.herb(at)kearney.com


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Datum: 27.11.2025 - 14:00 Uhr
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