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Handys raus aus den Schulen!

ID: 2214125

Medienexperte Florian Buschmann fordert besseren Schutz für Kinder und Jugendliche


(IINews) - Manche Bundesländer verbieten die Nutzung von Handys auf dem Schulgelände, andere überlassen den einzelnen Schulen die Entscheidung. Doch wie die Regelung auch immer aussieht, sie müsse von weiteren Maßnahmen flankiert werden, sagt Florian Buschmann. Der Experte und Berater für Medienkompetenzund Prävention von Mediensucht hat in den letzten Jahren mit seiner Initiative"OFFLINE HELDEN", bereitsüber 1.500 Veranstaltungen mit mehr als 50.000 Teilnehmern in Schulen durchgeführt.

Wie brisant das Thema Smartphone in Kinderhand ist, werde jeder verstehen, der einmal die Kids auf einem Schulhof beobachtet, so Buschmann. Sind dort Handys erlaubt, sei es meist ziemlich still. Fast alle Mädchen und Jungen starren auf ihre Bildschirme. Gespräche miteinander, Herumtoben oder Spielen? Fehlanzeige! Dass dies negative Auswirkungen hat, lässt sich kaum leugnen. Andere Länder sind bereits vorgeprescht: Frankreich hat den Gebrauch von Mobiltelefonen in Grund- und Mittelstufen untersagt, in den Niederlanden ist die Nutzung in den Klassenräumen aller Schulstufen tabu.

Wir haben uns vom Ausland inspirieren lassen und mittlerweile wurden auch in Deutschland die ersten Gesetze erlassen. Man will damit erreichen, dass Kinder sich wieder besser konzentrieren können und ihre sozialen Kompetenzen stärken. Was Buschmann dabei wundert: Häufig wird lediglich die Handynutzung in Grundschulen unterbunden, obwohl das Problem dort nie existiert habe."Bei den Kids zwischen sechs und neun Jahren hat man schon vorher darauf geachtet, dass im Bereich der Schulen keine Handys verwendet werden."Viel relevanter sind nach Ansicht des Experten Regelungen an den weiterführenden Schulen, an denen häufig ein exzessiver Gebrauch von Handys vorliege - mit Folgen wie Problemen mit der Aufmerksamkeit, sozialem Rückzug und zunehmender Reizüberflutung.



Kinder in die Diskussion einbeziehen

In einer von Buschmann betreuten Schule gab es eine Abstimmungüber ein mögliches Handyverbot. Dabei votierten die Lehrerinnen und Lehrer mehrheitlich dafür, wurden aber von den Eltern und der Schülerschaft überstimmt. Und das, obwohl in den Pausen kaum noch miteinander geredet wurde, sondern sich jeder mit seinem Handy beschäftigte. Das führe zu einer Überreizung des Gehirns, das zwischen den Unterrichtsstunden Entspannung brauche, betont Buschmann. So sei ein Absacken der Leistungen nicht verwunderlich und mehr Gamification werde das nicht ändern.





All das thematisierte Buschmann in den Klassen und machte die Folgen einer Dauernutzung des Handys klar. Die Kinder seien im Gespräch einsichtig gewesen, so der Experte, doch bloßes Verständnis allein reiche nicht."Kinder und Jugendliche haben nicht die kognitiven Fähigkeiten, um ihren Umgang mit Medien angemessen zu regulieren. Wenn wir das erwarten, überfordern wir sie schnell."Er regt deshalb echte Pausen, echte Kommunikation und echte Vorbilder an, damit Schulen Orte des Lernens bleiben.

Und das Argument, Eltern und Kinder bräuchten das Handy, um sich gegenseitig zu erreichen? Das ist jederzeit auch über das Sekretariat der Schule möglich. Ein Handy bringt keine Verbesserung mit sich, außer es wird gezielt zum Lernen eingesetzt. Echte Erlebnisse haben Kinder nur abseits der Bildschirme. So sei einmal ein Junge auf ihn zugekommen, erzählt Buschmann, und habe ihn an die in einem Vortrag präsentierte Liegestütz-Challenge erinnert."Die hat ihn offenbar total begeistert, wir begannen gleich damit und sofort gesellten sich viele andere Kinder hinzu."



Zeit außerhalb der Schule im Blick behalten

Schulen und insbesondere die Lehrerinnen und Lehrer sind nach Buschmanns Erfahrungen längst an ihrer Belastungsgrenze angelangt. Dazu komme jetzt auch noch die Unsicherheit, welche Regeln genau gelten. Zahlreiche Ausnahmen würden diese aushebeln und den Alltag immer schwieriger machen. Die Debatte sei auf allen Seiten emotional aufgeladen. Zwar wünschen sich sämtliche Beteiligte eine Lernumgebung, welche die Aufnahme neuen Stoffs fördert und zum anderen lebensnahe Kompetenzen vermittelt. Der Weg dorthin aber sei strittig. Die einen sagen:"Das Handy gehört dazu, spätestens nach Schulende stehen sie alle damit da."Andere argumentieren so:"Genau aus dem Grund sollten wir eine Umgebung schaffen, die geschützt ist."

Und was sagt die Wissenschaft? Laut einer britischen Studie verbessern Handyverbote die Prüfungsleistungen, und zwar besonders bei leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern. Das stützt die Annahme, dass weniger Ablenkung durchs Smartphone messbar bessere Noten bringt. Ebenfalls spannend: In den USA hat eine Untersuchung ergeben, dass schon allein das bloße Vorhandensein des eigenen Handys in Sichtweite die kognitive Kapazität senkt. Also auch auf stumm geschaltete Smartphones haben einen negativen Einfluss! Aber: Eine weitere Studie in England zeigte, wie begrenzt die positive Wirkung eines Handy-Verbots an Schulen ist. Es gab keine messbaren Vorteile beiWohlbefinden, Schlaf, Aktivität, Verhalten oder Leistung. Entscheidend ist danach die gesamte Nutzungszeit pro Tag.



Begleitmaßnahmen sind unverzichtbar

Für Buschmann sind all diese Resultate wenig überraschend. Für eine effektive Prävention von Mediensucht und gute Schulleistungen seien Handyverbote an Schulen nur ein erster Schritt. Weitere müssten folgen - etwa die aktive Förderung von Bewegung, ein anderes Design des Unterrichts, Medienbildung und auch die Reduzierung außerschulischer Smartphonezeiten."Wir alle tragen dafür Verantwortung und es ist an der Zeit zu handeln. Handyverbote können Leistungen verbessern, wenn sie konsequent umgesetzt und pädagogisch begleitet werden. Ohne flankierende Maßnahmen verpufft der Effekt.

Wie es in der Praxis laufen kann, dazu zitiert Buschmann die Lehrerin einer Schule, an der er einen Workshop durchgeführt hatte:"Die Schüler haben sehr begeistert vom Workshop erzählt. [...] Auch eine Mutter hat erzählt, dass ihr Sohn zuhause nach strengeren Regeln für die Mediennutzung verlangt hat."Das belege, was sich mit echter und authentischer Prävention erreichen lasse: ein effektiver Schutz von Kindern und Jugendlichen, der nicht beim Verlassen des Schulgebäudes endet.



Über Florian Buschmann

Florian Buschmann ist Psychologe (B.A.) und Mitglied im Fachverband für Medienabhängigkeit. Seit über sieben Jahren ist er in der Prävention und Intervention zum Thema Kinder und digitale Medien aktiv. Mit der von ihm gegründeten Initiative OFFLINE HELDEN erreicht er gemeinsam mit seinem Team jedes Jahr mehr als 13.000 Teilnehmende in über 500 Veranstaltungen. Er begleitet Familien, deren Kinder von einer kritischen oder krankhaften Mediennutzung betroffen sind, gibt ihnen Halt und Stabilität - und trägt so zum Erhalt beziehungsweise zur Wiedergewinnung ihrer psychischen Gesundheit bei.


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Über Florian Buschmann
Florian Buschmann ist Psychologe (B.A.) und Mitglied im Fachverband für Medienabhängigkeit. Seitüber sieben Jahren ist er in der Prävention und Intervention zum Thema Kinder und digitale Medien aktiv. Mit der von ihm gegründeten Initiative OFFLINE HELDEN erreicht er gemeinsam mit seinem Team jedes Jahr mehr als 13.000 Teilnehmende inüber 500 Veranstaltungen. Er begleitet Familien, deren Kinder von einer kritischen oder krankhaften Mediennutzung betroffen sind, gibt ihnen Halt und Stabilität - und trägt so zum Erhalt beziehungsweise zur Wiedergewinnung ihrer psychischen Gesundheit bei.



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Bereitgestellt von Benutzer: Adenion
Datum: 24.11.2025 - 17:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Florian Buschmann
Stadt:

Dresden


Telefon: 017640479797

Kategorie:

Medien & Unterhaltung



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