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Klimakonferenz in Brasilien: Deutsche Umwelthilfe fordert klare Maßnahmen gegen Entwaldung, Methan und konkrete Schritte zum Ausstieg aus fossilen Energien

ID: 2209913

(ots) -
- Ohne Schlupflöcher und Ausnahmen: EU muss ihr 90-Prozent-Klimaziel bis 2040 konsequent umsetzen
- Bundesregierung muss sich gegen Entwaldung einsetzen, ein verbindliches Renaturierungsziel beschließen und wirksam kontrollierte Waldschutzfinanzierung unterstützen
- Global Methane Pledge erreicht Halbzeit, doch Methan-Emissionen steigen immer noch, anstatt zu sinken

Zum Start der 30. Klimakonferenz in Brasilien - der ersten COP im Amazonasgebiet - fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ein deutlich ambitionierteres globales Klima- und Waldschutzprogramm. Die Umweltorganisation erwartet von der EU die konsequente Umsetzung ihres neu beschlossenen Klimaziels durch eine Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2040 um mindestens 90 Prozent gegenüber 1990 durch Maßnahmen innerhalb der Europäischen Union. Dass die EU sich nicht auf einen klaren und ambitionierten nationalen Beitrag (NDC) bis 2035 einigen konnte, kritisiert die Umweltschutzorganisation scharf. Um glaubwürdig auf internationaler Bühne den Klimaschutz voranzutreiben, müssen die EU und die Bundesregierung sich jetzt umso stärker für eine ambitionierte Abschlusserklärung der COP einsetzen.

Die DUH erwartet von der COP insbesondere konkrete Schritte zur Entwaldungsbekämpfung, Renaturierung und Waldschutzfinanzierung, eine Trendumkehr bei den immer noch steigenden Methan-Emissionen und die Konkretisierung des auf der Weltklimakonferenz 2023 beschlossenen Ausstiegs aus fossilen Energien.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:"Die Weltklimakonferenz in Brasilien bietet die Chance, Klimaschutz und Waldschutz als gemeinsame globale Aufgabe zu begreifen. Dafür muss sich Europa in Belém mit einem klaren Fahrplan präsentieren: Wenn die EU global führend im Klimaschutz sein will, muss sie ambitionierte Ziele ohne Schlupflöcher vorlegen und der rasant voranschreitenden Entwaldung endlich Einhalt gebieten. Das ist bitter nötig bei einer aktuellen UN-Prognose von 2,8 Grad Erderhitzung. Die erste COP im Amazonas führt klar vor Augen: Ohne den Schutz unserer natürlichen Wälder können wir unsere Klimaziele nicht erreichen. Die letzten Tropenwälder sind lebenswichtige Stabilisatoren des fragilen Klimasystems. Wir appellieren eindringlich an die Bundesregierung, Waldschutz endlich zur Priorität machen, anstatt die EU-Entwaldungsverordnung zu blockieren."





Die DUH bewertet die Tropical Forests and Forest Finance Facility (TFFF) als potenziell ergänzendes Finanzierungsinstrument, warnt jedoch vor überzogenen Renditeerwartungen und strukturellen Fehlanreizen. Um glaubwürdig zu sein, muss die TFFF transparent, inklusiv und unter starker Beteiligung der Zivilgesellschaft sowie Indigener und lokaler Gemeinschaften umgesetzt werden. DieBundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass öffentliche Mittel nicht vorrangig Investoren absichern, sondern nachweislich dem Waldschutz zugutekommen. Investitionen in fossile oder umweltschädliche Sektoren sind auszuschließen, und Beiträge müssen zusätzlich zu bestehenden Klima- und Biodiversitätsverpflichtungen erfolgen. Die DUH fordert zudem, dass Senkenleistungen von Kohlenstoffspeichern mit verbindlichen Mechanismen gestärkt werden, nur so können wir durch die Wiederherstellung und den Schutz von Mooren, Meeren und Böden die Ziele für 2040 erreichen.

Als weitere wesentliche Aufgabe der COP bewertet die DUH Maßnahmen gegen steigende Methan-Emissionen. Obwohl sich 159 Staaten mit dem Global Methane Pledge verpflichtet haben, die globalen Methan-Emissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken, steigen diese noch immer. Die DUH fordert eine Trendumkehr insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, wo vor allem die industrielle Tierhaltung verantwortlich ist, sowie im Bereich fossile Energie, wo eine neue Welle an Gasförderprojekten zu einem Anstieg der Methan-Emissionen geführt hat. Die DUH fordert die Bundesregierung auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich auf der COP für einen Fahrplaneinzusetzen, der zur deutlichen Reduzierung der Methan-Emissionen führt.

Dazu ergänzt Sascha Müller-Kraenner:"Wir brauchen Nationale Minderungspläne mit eigenen Methanminderungszielen und einer sektorübergreifenden Strategie zur Reduktion dieses extrem schädlichen Klimagases. Die Bundesregierung muss die europäische Methan-Verordnung konsequent umsetzen und darf Verwässerungen nicht zulassen. Auch weil die Methan-Emissionen der fossilen Industrie immer noch steigen, muss diese COP dringend den 2023 beschlossenen Ausstieg aus fossilen Energien voranbringen. Auch in der Landwirtschaft besteht dringender Handlungsdruck, denn ohne die Verringerung der Tierbestände sowie verbessertes Gülle- und Futtermanagement ist derGlobal Methane Pledge kaum noch zu erreichen. Zur Halbzeit des internationalen Methan-Versprechens brauchen wir dringend konkrete Maßnahmen statt leerer Versprechen, um das Ruder beim Klimakiller Methan noch herumzureißen."

Auch Expertinnen und Experten der DUH sind in Brasilien vor Ort.

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner(at)duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse(at)duh.de
www.duh.de


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Datum: 06.11.2025 - 09:52 Uhr
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