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Nikolaus Schneider: "Demokratie leben und einfordern"/

"Wie lernen Gesellschaften?"- EKD-Ratsv

ID: 220878


(ots) -

Sperrfrist: 01.07.2010 18:00
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Achtung! Es gilt das gesprochene Wort.

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Präses Nikolaus Schneider hat in seiner Rede beim
Johannisempfang der EKD am heutigen Donnerstag in Berlin Mut zum
Lernen gemacht. Die ganze Gesellschaft müsse sich "als
Lerngemeinschaft begreifen und wechselseitig in Anspruch nehmen". In
fünf Punkten umriss der Ratsvorsitzende, was eine lernende
Gesellschaft ausmache. Unter der Überschrift "Eine lernende
Gesellschaft wird aus Schaden klug" warnte Schneider davor, dass
"Gewöhnung an die Schadensfolge" einsetze und dann die nötigen
Konsequenzen unterblieben. Als zweiten Punkt nannte Schneider,
"Fähigkeit und Willen", die "Erfahrung vorausgegangener Generationen"
zu nutzen. Schneider führte aus, es sei "gerade die Aufgabe der
Auslegung von Erfahrungssätzen früherer Generationen, plausibel zu
machen, dass ein alter Text, weil er nicht in den Sackgassen späterer
Zeiten feststeckt, eine besondere Kraft entfaltet, die neue Situation
zu deuten."

Eine lernende Gesellschaft aber, so Schneider weiter, müsse auch
selbst Erfahrungen machen. Als gelungenes Beispiel für diesen dritten
Aspekt nannte der Ratsvorsitzende das Prinzip und die Praxis der
Erprobungsgesetze. "Man greift zu diesem Mittel, wenn nicht genügend
Anhaltspunkte oder Vorerfahrungen vorliegen, wie sich eine
gesetzliche Regelung in dem betreffenden Bereich auswirkt. Die
Leitfrage heißt: Hat sich der untersuchte Gegenstand bewährt?
Bewährung heißt: Er funktioniert und erfüllt die ihm zugedachte
Aufgabe", so Schneider wörtlich.

Besonders hob der Ratsvorsitzende hervor, dass sich das Lernen von




Gesellschaften im "Austausch von Argumenten" vollziehe. Eine lernende
Gesellschaft schätze das "stärkere Argument", so Schneider in seinem
vierten Punkt. Sie funktioniere "nicht in hierarchisch geordneten
Prozessen von oben nach unten, sondern in Gleichberechtigung aller,
die an dem Austausch aktiv beteiligt sind." Schneider hob hervor,
dass die Demokratie im Parlament ihr "Kraftzentrum" habe. Dort werde
mit der "Macht der Argumente" gestritten, dort müssten Positionen
immer wieder den "Nachweis ihrer Überzeugungskraft erbringen", sich
dabei "den Argumenten anderer ausliefern" und dadurch
"revisionsfähig" bleiben. Diese Prinzipien der Demokratie, so
Schneider mit Nachdruck, müssten "gelebt und eingefordert werden".

Als fünften Aspekt führte Schneider unter der Überschrift "Eine
lernende Gesellschaft öffnet sich für Gottes Wort" aus, dass
Christinnen und Christen durch die Begegnung mit dem Wort Gottes
"Distanz zur bedrängenden Gegenwart" und "neue Perspektiven"
gewönnen. Schneider wörtlich: "In Jesus Christus wird Gott so
lebendig, dass sich seine Gebote und Weisungen in die
Lebensgeschichte des Mannes aus Nazareth verwandeln. Seine
Geschichten und sein Lebensvorbild sprechen neben dem Verstand alle
unsere Sinne an und schaffen Bindungen, die von den Ansprüchen
gegenwärtiger Zwänge befreien. Hierbei zeigt sich ein effektives
Lernprinzip: Wir lernen in Beziehungen besonders gut. Zur
intellektuellen Anleitung kommt das persönliche Vorbild. Einsicht
verbindet sich mit Ermutigung".

Als Summe führte der Ratsvorsitzende aus, dass eine lernende
Gesellschaft "Schritte zur Verhaltensänderung" gehen müsse. Diese
Aufgabe sei verwandt mit dem biblischen Gedanken der Umkehr. Der
Gedanke der Umkehr, so Schneider weiter, enthalte ein Wissen darum,
dass es ein "Zu spät" gäbe. Deshalb müsse, wer Verantwortung
wahrnehmen wolle, "mutig neue Schritte gehen."

Hannover, 01. Juli 2010

Pressestelle der EKD

Reinhard Mawick



Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick(at)ekd.de

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