Weinernte 2025 voraussichtlich um 5 % höher als im Vorjahr

(ots) -
- Weinbaubetriebe in Deutschland rechnen 2025 mit insgesamt 8,2 Millionen Hektolitern Weinmost
- Viele Anbaugebiete mit höherer Erntemenge als im Vorjahr, Abnahme der Weinmosternte in Rheinhessen, der Pfalz und im Rheingau
- 21 % mehr Blauer Spätburgunder und 16 % mehr Weißer Burgunder, weniger Müller-Thurgau (-12 %) und Dornfelder (-18 %)
Nach der schwachen Weinmosternte im Vorjahr kann ein Teil der Weinbaubetriebe in Deutschland in 2025 mit einer besseren Ernte rechnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) basierend auf der Schätzung zum 20. September 2025 mitteilt, wird die Erntemenge voraussichtlich bei 8,2 Millionen Hektolitern Weinmost liegen. Gegenüber dem Vorjahr mit 7,8 Millionen Hektolitern wäre dies eine Zunahme um 5 %.
Die deutsche Weinernte war 2024 aufgrund der schlechten Wetterbedingungen, unter anderem durch Spätfröste und hohe Niederschläge, besonders niedrig ausgefallen (12 % unter dem Sechsjahresmittel 2018 bis 2023 von 8,9 Millionen Hektolitern). Die diesjährige Witterung bot insgesamt bessere Bedingungen für den Weinbau. Allerdings wird auch für 2025 eine leicht unterdurchschnittliche Erntemenge erwartet (3 % unter dem Sechsjahresmittel 2019 bis 2024 von 8,5 Millionen Hektolitern).
Wie bereits in den Vorjahren entfällt mit 51 % mehr als die Hälfte der erwarteten gesamten deutschen Weinernte auf die größten Weinanbaugebiete Rheinhessen (2,2 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,0 Millionen Hektoliter). Ein weiteres Viertel (26 %) verteilt sich auf Baden (1,2 Millionen Hektoliter) und Württemberg (911 000 Hektoliter).
Viele Weinanbaugebiete mit Erntezunahme im Vergleich zum Vorjahr - Rückgänge in Rheinhessen, in der Pfalz und im Rheingau
In den meisten Anbaugebieten zeichnen sich gegenüber dem Vorjahr Erntezunahmen ab. Besonders deutlich sind die voraussichtlichen Zunahmen gegenüber dem Vorjahr in den Anbaugebieten Baden (+232 000 Hektoliter oder +24 %), Württemberg (+231 000 Hektoliter oder +34 %), Mosel (+228 000 Hektoliter oder +44 %), Franken (+96 000 Hektoliter oder+30 %), Nahe (+76 000 Hektoliter oder +30 %) und Saale-Unstrut (+46 000 Hektoliter oder +275 %). Im Jahr 2024 waren die Erntemengen gegenüber 2023 in all diesen Gebieten teils drastisch zurückgegangen, in den größeren zwischen 17 % und 29 %, im Fall von Saale-Unstrut sogar um 65 %.
Eine Abnahme der diesjährigen Erntemenge gegenüber 2024 wird indessen für Rheinhessen (-371 000 Hektoliter oder -14 %), die Pfalz (-240 000 Hektoliter oder -11 %) und den Rheingau (-15 000 Hektoliter oder -7 %) geschätzt. 2024 war Rheinhessen das einzige Weinanbaugebiet mit einer Zunahme der Erntemenge gegenüber 2023 (+8 %), die Pfalz (-3 %) und der Rheingau (-11 %) die beiden Gebiete mit den prozentual geringsten Abnahmen.
Laut Schätzungen etwa 21 % mehr Blauer Spätburgunder und 16 % mehr Weißer Burgunder als im Vorjahr
Von der gesamten Weinerntemenge 2025 werden laut den Schätzungen 5,7 Millionen Hektoliter (69 %) auf Weißmost und 2,6 Millionen Hektoliter (31 %) auf Rotmost entfallen. Fast ausschließlich Weißmost wird insbesondere in den Anbaugebieten Mosel (90 %), Rheingau (86 %) und Franken (85 %) erzeugt.
Die Erntemenge der beliebtesten deutschen Rebsorte Riesling nimmt im Jahr 2025 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 49 000 Hektoliter oder 3 % auf 1,9 Millionen Hektoliter zu. Ebenso wird eine Steigerung der Erntemenge von Weißem Burgunder um 72 000 Hektoliter oder 16 % auf 529 000 Hektoliter und von Grauem Burgunder um 59 000 Hektoliter oder 10 % auf 638 000 Hektoliter erwartet. Die Erntemenge der weißen Rebsorte Müller-Thurgau wird hingegen voraussichtlich um 121 000 Hektoliter oder 12 % auf 932 000 Hektoliter abnehmen.
Für die Erntemenge der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder wird ein deutlicher Anstieg um 150 000 Hektoliter oder 21 % auf 851 000 Hektoliter erwartet, für den Dornfelder hingegen eine Abnahme um 127 000 Hektoliter oder 18 % auf 574 000 Hektoliter.
Methodische Hinweise:
Im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung Reben und Weinmost berichten in Deutschland rund 400 freiwillige Ernteberichterstatterinnen und -berichterstatterüber die von ihnen erwarteten Weinmosterträge für ihren Betrieb. Bei den vorliegenden Ergebnissen handelt es sich um die zweite Schätzung der Weinmosternte zum Stichtag 20. September 2025. Die Ertragsschätzungen werden durch subjektive Eindrücke und Erfahrungen geprägt. Bei denSchätzungen werden Annahmen über den weiteren Vegetations- beziehungsweise Witterungsverlauf getroffen, solange die Weinlese nicht bereits abgeschlossen ist.
Im weiteren Vegetationsverlauf können sich die zu erwartenden Erträge in Abhängigkeit von der Witterung, dem Auftreten von Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen ändern. Die Vorausschätzungen sind somit mit Unsicherheiten behaftet. Dabei spielt auch eine Rolle, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Dauer von Extremwetterereignissen erhöht. Das Schadenrisiko steigt durch Spätfröste, Hagel, Stürme oder Starkregen und kann lokal sehr unterschiedlich ausfallen.
Die Ergebnisse der September-Schätzung für Deutschland insgesamt umfassen die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Nicht einbezogen in diese Schätzung sind die Länder Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Diese Länder sind in den für den Vorjahresvergleich herangezogenen Werten zur endgültigen Ernte enthalten, machten zusammen aber nur 0,03 % der gesamten Erntemenge 2024 aus.
Weitere Informationen:
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Datum: 10.10.2025 - 08:00 Uhr
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