InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Zollabkommen: Keine pauschale Anerkennung von US-Fahrzeuggenehmigungen

ID: 2196316

(ots) - TÜV-Verband begrüßt Zusammenarbeit zwischen EU und USA bei Standards. Fahrzeuggenehmigungen dürfen aber nicht pauschal anerkannt werden. EU-Gesetze bleiben entscheidend. Europäisches Umwelt- und Sicherheitsniveau muss erhalten bleiben.

Der TÜV-Verband begrüßt eine vertiefte Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Fahrzeugstandards zwischen den USA und der EU, warnt aber gleichzeitig vor einer pauschalen gegenseitigen Anerkennung von Fahrzeuggenehmigungen. Das sei auch rechtlich ausgeschlossen. Beide Seiten haben in einem neuenHandels- und Investitionsabkommen vereinbart, dass sie im Automobilsektor die Standards des jeweils anderen"akzeptieren und gegenseitig anerkennen"wollen."Die geplante engere Zusammenarbeit bei der Entwicklung gemeinsamer Standards ist ein positives Signal für die Vertiefung des transatlantischen Marktes", sagt Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband."Einheitliche Normen und Standards können dazu beitragen, Innovationen zu fördern, Handelshemmnisse abzubauen und den Wettbewerb zu erleichtern."

Keine automatische Anerkennung von Fahrzeuggenehmigungen

Nach Auffassung des TÜV-Verbands führt das Zollabkommen - das sogenannte Mutual Recognition Agreement (MRA) - aber nicht dazu, dass Fahrzeuggenehmigungen aus den USA ohne weiteres in Europa übernommen werden."In den USA und der EU gibt es deutliche Unterschiede bei der Genehmigung neuer Fahrzeugtypen", sagt Goebelt."In Europa müssen Fahrzeuge beispielsweise strenge Vorgaben zum Schutz von Fußgängern erfüllen, während in den USA Überschlagprüfungen im Vordergrund stehen. Dadurch entstehen unterschiedliche Sicherheitsanforderungen, die nicht ohne Weiteres vereinbar sind."Der Tesla Cybertruck zum Beispiel ist nach Einschätzung von Experten wegen seiner kantigen Form und seiner steifen Stahlkonstruktion in der EU nicht zulassungsfähig. Darüber hinaus könnte er aufgrund seines hohen Gewichts von mindestens 3 Tonnen bei voller Beladung nur mit einem Lkw-Führerschein gefahren werden, der ab 3,5 Tonnen gültig ist.





Europäische Zulassungsvorschriften bleiben verbindlich

Damit US-Fahrzeuge ohne EU-Typgenehmigung automatisch zugelassen werden könnten, wäre eine ausdrückliche Entscheidung des europäischen Gesetzgebers notwendig. Grundlage für das Inverkehrbringen von Fahrzeugen in Europa bleibt die EU-Verordnung 2018/858 zur Typgenehmigung, ergänzt durch die General Safety Verordnung. Dieses Regelwerk sieht keine automatische Übernahme ausländischer Standards vor. Nur in Einzelfällen können US-Vorgaben im Rahmen einer Einzelgenehmigung berücksichtigt werden, dann allerdings unter strengeren Prüfungen."Eine automatische Anerkennung von US-Regeln, insbesondere für serienmäßig hergestellte Fahrzeuge, ist damit rechtlich ausgeschlossen", sagt Goebelt."Die hohen europäischen Anforderungen an Sicherheit und Umweltschutz müssen bestehen bleiben."

Eine Kurzstellungnahme mit weiteren Informationen ist hier abrufbar: https://ots.de/KFJcwl

Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.

Pressekontakt:

Maurice Shahd
Pressesprecher
TÜV-Verband e. V.
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
030 760095-320, presse(at)tuev-verband.de
www.tuev-verband.de | www.linkedin.com/company/tuevverband |
www.x.com/tuevverband


Original-Content von: TÜV-Verband e. V., übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Krise in Frankreich: Abgehoben und gescheitert / Kommentar von Birgit Holzer Privatpersonen legen täglich im Schnitt 15,5 Kilometer mit dem Auto zurück / Pkw-Fahrleistung privater Haushalte im Jahr 2023 betrug insgesamt 472,2 Milliarden Kilometer
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 09.09.2025 - 08:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2196316
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: ots
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Automobilindustrie



Dieser Fachartikel wurde bisher 7 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Zollabkommen: Keine pauschale Anerkennung von US-Fahrzeuggenehmigungen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

TÜV-Verband e. V. (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von TÜV-Verband e. V.



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.274
Registriert Heute: 1
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 52


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.